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Organic

Organic

Titel: Organic
Autoren: Alex Kava
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Abseits geschoben wurden.
    Manch einer mochte ihr Vorgehen als extrem ansehen und es auf eine Stufe stellen mit dem extremistischer Kräfte. Andere mochten finden, es gehe allein um Öl und Geschäft. Aber sie alle hatten unrecht, wenn sie so kurzsichtig waren.
    Abda stand neben dem Tablett mit den Vorspeisen, die er servieren sollte, sobald alle Gäste saßen. Das Pulver, das er hinzugeben musste, würde sich mit dem Parmesankäse vermischen, und niemand würde es bemerken. Mit einigem Missfallen sah er zu, wie der reiche Mann, dem das Anwesen gehörte, die Gäste am Präsidiumstisch vorstellte.
    Der Präsident war noch nicht eingetroffen. Er würde seinen großen Auftritt bekommen, kein Zweifel. Und wenn er den hatte, würde Abda bereitstehen.

116. KAPITEL
    Natalie Richards nickte und winkte Senatorin Malone kurz zu, als sie den Raum betrat. Die Frau sah klasse aus in ihrer schwarzen Seide und den silbernen Pailletten. Es tat der Wirkung keinen Abbruch, dass sie einen hübschen jungen Mann an ihrer Seite hatte, auch wenn Natalie mit dem Timing der Senatorin aus Indiana nicht ganz einverstanden war.
    Natalie hatte mit einiger Erleichterung beobachtet, dass der Fall und das klägliche Ende von Senator Adams seine Mitarbeiter nicht mit in die Tiefe gerissen hatte. Dass er versuchen würde, Jason Brill die Sache in die Schuhe zu schieben, hatte sie nicht vorhersehen können, aber es hatte sie nicht wirklich überrascht. Das war die übliche Überlebensstrategie der politischen Klasse von Washington. Oder ein Kollateralschaden, wie ihr Chef es bezeichnet hatte. Sie war nicht scharf darauf, ein weiteres Opfer zu erleben. Da tat es auch nichts zur Sache, dass sie Brill für eine riesengroße Nervensäge hielt.
    Nach einem kurzen Blick auf ihre Armbanduhr beobachtete sie weiter die Tür. Wo zum Teufel steckte denn Colin Jernigan? Der Präsident konnte jede Minute eintreffen, und noch immer hatte Natalie drei leere Stühle neben sich.

117. KAPITEL
    Stolz schob Jason Brill den Stuhl von Senatorin Shirley Malone zurück, einen Stuhl gleich neben dem Podium, der eigentlich für Senator John Quincy Adams vorgesehen war. Sie würde ihn an diesem Abend nicht nur in der Sitzordnung ersetzen.
    Sie hatte Jason versichert, dass niemand seine Anwesenheit hier infrage stellen würde, vor allem nicht, wenn er als ihre Begleitung auftrat. Und sie behielt recht. Keiner sagte etwas, auch wenn er ihre Augen wie Pfeile in seinem Nacken spürte. Selbst Lindy fiel die Kinnlade herunter. Er hätte ihr gern gesagt, dass sie ihm zwar nicht hatte glauben wollen, dass das dafür aber jemand anderes getan hatte.
    Etwas früher im Hotelzimmer von Senatorin Malone hatte er reinen Tisch gemacht, hatte alles erzählt, was er wusste, und, was noch wichtiger war, alles, was er nicht wusste. Er war sich sicher gewesen, dass Senator John Quincy Adams’ Macht weit genug ging, um ihm den Mord an Zach Kensor anzuhängen. Fast jede sichtbare Verbindung zwischen Senator Adams und Zach hatte Jason entweder arrangiert, bezahlt oder gebucht. Und solche Zusammenhänge zählten in Washington. Jason war sich sicher gewesen, verloren zu sein.
    Senatorin Malone hatte hingegen nur gesagt: „Die Wahrheit kann eine sehr mächtige Waffe sein.“
    Aber jetzt, während Jason beobachtete, wie William Sidel aufs Podium trat, war er sich nicht so sicher, ob sie damit recht behalten würde. Sidel war noch immer obenauf, unangefochten, unbeschädigt und stärker denn je, umgeben von all jenen, die in ihn investiert hatten, für ihn Lobbyarbeit betrieben hatten und auf ihn setzten. Und daran war etwas ganz gewaltig faul, dachte Jason, als er seinen Platz einnahm.

118. KAPITEL
    Abda passte genau auf. Mr. Reid hatte gerade William Sidel vorgestellt, den Chef von EcoEnergy. Und der würde den Präsidenten der Vereinigten Staaten vorstellen.
    Abdas Finger ertasteten das kleine Fläschchen in seiner Jacketttasche. Er hatte es immer und immer wieder geübt, damit niemand etwas merken würde. Ohne Mühe öffnete er den Verschluss. Ohne Probleme fand er die Kapsel und nahm sie behutsam zwischen die Fingerspitzen.
    Er bemerkte, wie Khaled ihn aus einer Ecke beobachtete, wo er ebenfalls mit einem Tablett bereitstand.
    „Ladies und Gentlemen“, sagte Mr. Sidel in diesem Moment. „Ich habe die Ehre, Ihnen voller Stolz unseren Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika anzukündigen.“
    Im Bankettsaal brandete Applaus auf. Stühle quietschten über den Fußboden, als die Gäste
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