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Opferspiel: Thriller (German Edition)

Opferspiel: Thriller (German Edition)

Titel: Opferspiel: Thriller (German Edition)
Autoren: Niamh O'Connor
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Theater geben, sollten irgendwelche Datenschützer je herausfinden, dass die persönlichen Daten von Bürgern, die eine Straftat angezeigt hatten, dauerhaft zusammen mit denen von entlasteten Verdächtigen gespeichert wurden.
    »Aber scheißlangweilig, oder?«, vermutete Sexton.
    Jo zuckte die Achseln.
    »Milch, zwei Stück Zucker?« Er hielt einen Becher in die Höhe.
    Jo rang scherzhaft flehend die Hände. Er nickte. »Kein Problem.« Sie beobachtete ihn, während er zu der Kaffee maschine auf einem Bord an der gegenüberliegenden Wand ging, und dachte, wie müde er doch aussah.
    Als er feststellte, dass die Kaffeereste in der Kanne zu einer klebrigen Masse am Boden verdampft waren, schnalzte Sexton mit der Zunge und ging hinaus zu den Toiletten, um sie auszuspülen. Währenddessen klingelte das Telefon auf seinem Schreibtisch.
    »Sexton in der Nähe?«, verlangte eine raue Stimme zu wissen.
    »Wer spricht da?«
    »Ryan Freeman.«
    Jo blickte auf die Zeitungen am Boden und las den Verfassernamen unter dem Mordbericht. Wog diese Information gegen die rund zehn Sekunden ab, die es dauern würde, Sexton ans Telefon zu holen, damit er den Anruf des bekanntesten Kriminalreporters des Landes entgegennehmen konnte. »Er ist nicht zu sprechen«, log sie, ignorierte Macs offen stehenden Mund und legte auf.
    Sie wandte sich wieder ihrer Computerrecherche zu. »Haben Sie herausgefunden, wem die Wohnung gehört?«, fragte sie, als Sexton zurückkam und fügte ein »Dankeschön« für den Styroporbecher aus dem Automaten im Gang hinzu, den er ihr in die Hand drückte. Er hielt die Kaffeekanne hoch, um ihr zu zeigen, dass der Glasboden herausgebrochen war, als er sie auswaschen wollte.
    »Ja«, sagte er und hockte sich auf die Schreibtischkante. »Foxy hat das veranlasst, aber der Eigentümer ist koscher. Er hat die Wohnung nach den Plänen gekauft und nie einen Fuß hineingesetzt.«
    »Hatte das Opfer irgendwelche Vorstrafen?«
    »Jede Menge – Ansprechen von Männern zum Zweck der Prostitution und Ladendiebstahl.«
    »Drogen?«
    Er schüttelte den Kopf.
    Das überraschte sie nicht. Die verfügbaren Ressourcen bei der Polizei zur Bekämpfung des Drogenproblems waren ein Witz, und durch all die Einschnitte bei den Gehältern im öffentlichen Dienst hatten Moral und Einsatzbereitschaft ihren Tiefststand erreicht. Niemand setzte mehr seine Gesundheit und Sicherheit aufs Spiel, wenn es um Verhaftungen im Zusammenhang mit Drogendelikten ging. »Wie lange hat sie dort gelegen?«
    »Der Pathologe meint, weniger als vierundzwanzig Stunden.«
    »So viel hätte ich euch nach einem Blick auf ihren Busfahrschein auch sagen können.« Sie pustete auf den brühheißen Kaffee und nippte daran. »Schon gehört, wer im Rennen um die Leitung der Untersuchung ist?«
    »Der Chief wird es wohl morgen früh verkünden. Aber ganz unter uns – er hat mir schon angedeutet, dass ich sie bekommen werde. Er will die Sache schnell aufgeklärt haben. Haben Sie gehört, dass er befördert werden soll? Stellvertretender Polizeichef!«
    Auch das hätte sie nicht wundern sollen. Dan war einer von nur sechs Chief Superintendents in der Hauptstadt, was bedeutete, dass er in ein paar Jahren ohnehin ein Kan didat für den höchsten Posten, nämlich den des Polizei präsidenten, sein würde. »Dann müssten sie ihn von hier wegbeordern, oder? Das passiert nicht. So viel Glück kann ich gar nicht haben.«
    Sexton lachte.
    »Hören Sie, nur um Sie vorzuwarnen: Ich habe Dan gebeten, mir den Fall Rita Nulty zu übertragen«, sagte Jo. »Nehmen Sie’s nicht persönlich, aber ich werde darum kämpfen. Macht Ihnen doch nichts aus, oder?«
    Er schüttelte ein paarmal zu oft den Kopf. »Wenn es so ausgeht, dann soll es so sein. Ich habe kein Problem damit, Anweisungen von einer Frau entgegenzunehmen, im Gegensatz zu vielen anderen hier. Wie wir Jungs sagen, möge der Bessere gewinnen.«
    Jo tippte im Zweifingersystem vor sich hin, da rückte PULSE auf einmal wundersamerweise die Information heraus, nach der sie suchte. Sexton lehnte sich über ihre Schulter, um mitzulesen.
    »Und, was halten Sie von dieser Geschichte?«, fragte er, nun auf Tuchfühlung. Er roch nach einem dieser modisch androgynen Aftershaves, die sie gern mochte, auch wenn sie die Marken nicht kannte. Viel zu extravagant für Dan. Er hatte sogar seinen Ehering als Schmuck betrachtet und ihn jeden Morgen auf der Ablage neben seinem Rasierspiegel liegen lassen.
    Jo reckte sich über den Schreibtisch nach
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