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Opferspiel: Thriller (German Edition)

Opferspiel: Thriller (German Edition)

Titel: Opferspiel: Thriller (German Edition)
Autoren: Niamh O'Connor
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W«, tröstete Dan sie.
    Jo seufzte, als sie daran dachte, wie nahe sie an ihm dran gewesen waren – und wie knapp sie und Sexton ihm entronnen waren.
    »Irgendeine Ahnung, wie das Sperma dieses Zweiundsechzigjährigen in Rita hineingelangt ist?«, fragte sie.
    »Er war ihr letzter zahlender Freier«, sagte Dan. »Die Behauptung, dass Ritas Leiche missbraucht wurde, kam von Walter selbst, erinnerst du dich? Wir waren bei dem Mann, und er hat fast einen Herzinfarkt bekommen, als er hörte, dass man ihn verdächtigt. Er ist sauber.«
    »Ich wusste, dass er es nicht gewesen sein kann.« Sie löste ihre Hand aus seiner. »Lass uns von hier verschwinden. Ich brauche einen Drink.«
    Kurz darauf, im Waterloo-Pub um die Ecke, trug Dan ein Guinness und einen Gin Tonic an ihren Tisch.
    »Als ich das letzte Mal hier war, wurde in dem Schuppen noch auf den Boden gespuckt«, bemerkte Jo und bewunderte Dans mitternachtsblaue Augen.
    »Ja, ist jetzt ein bisschen zu schick für meinen Ge schmack. Willst du woanders hin? Ich glaube, im Mulligan’s haben sie noch Sägemehl auf dem Boden.«
    »Wär doch schade drum«, sagte sie und beäugte die Getränke.
    »Komm, lass uns verrückt sein«, sagte Dan und stand auf. »Es ist Samstag, und wir haben dienstfrei, oder?«
    Im Mulligan’s ließen sie sich endlich am Fenster nebeneinander nieder. »Hier waren wir früher oft, als wir uns kennengelernt haben«, sagte Jo und trank einen Schluck.
    »Ja, weiß ich noch«, sagte er und legte einen Arm um sie, dass ihre Köpfe sich berührten. »Nimm dir nächste Woche frei, okay? Das brauchst du, nach dem, was du durchgemacht hast.«
    Jo nickte.
    »Und wenn du wieder da bist, will ich nichts mehr von einer Versetzung hören, verstanden? Du wirst dort gebraucht, wo du bist.«
    Jo blickte ins Leere. Wenn man wie sie beinahe alles verloren hätte, war das ein Weckruf. Sie wusste jetzt, was ihr im Leben wichtig war – und wie schnell es einem genommen werden konnte.
    »Was machen wir mit Sexton?«, fragte sie, um das Thema zu wechseln.
    Dan, der sie immer noch ansah, seufzte. »Er ist ein großer Junge, er kann für sich selbst sorgen.«
    »Das ist es ja gerade. Kann er offensichtlich nicht.«
    Nach einigem Schweigen, das zu ergründen Jo im Moment nicht den Kopf hatte, fragte sie: »Und was unternehmen wir wegen Rorys Schulschwänzen?«
    »Iss doch heute mit mir zu Abend, dann können wir das besprechen.«
    Sie merkte, wie sie aufgeregt wurde. »Schlagen Sie etwa ein Essen zu zweit vor, Mr. Mason?«
    »Hast du einen Babysitter?«, neckte er.
    »Also bei mir«, ordnete sie an.
    »Halb neun, und koch bitte nicht – nichts für ungut. Ich bring was Chinesisches mit.«
    Jo kippte grinsend ihren Drink runter. »Mach was Indisches draus, und du hast ein Date.«

66
    Als es an der Haustür klingelte, hüpfte Jo auf einem Bein durch die Diele, schon in Schale geworfen in ihrem kleinen Schwarzen, aber noch mit nassen Haaren, einem Schuh in der Hand und ungeschminkt. Es war erst halb neun, und sie rannte die ganze Zeit durchs Haus und versuchte, mit dem Saubermachen zurande zu kommen, während sie nebenbei Kleidungsstücke von den Heizkörpern klaubte. Sie wollte, dass es wohnlich aussah, deshalb. Dan hatte einen Schlüssel und klingelte vermutlich nur der Form halber. Trotzdem würde er was zu hören bekommen. Er war viel zu früh dran, verdammt! Eine Frau brauchte ihre Zeit, um sich für eine Verabredung zurechtzumachen, selbst wenn sie den Mann schon eine halbe Ewigkeit lang kannte – nein, besonders dann. Außerdem wollte sie noch den Tisch decken, und zwar richtig, mit Kerzen, Wein, allem Drum und Dran. Und Harry musste ins Bett gebracht werden. Er stand in seinem Laufstall und drehte mit einem breiten Lächeln und rosigen Bäckchen seine Runden darin. Rory war gerade mit Becky ins Kino aufgebrochen, und sie räumte immer noch hinter ihm her.
    Trotzdem war sie alles in allem ziemlich gut in Form, sagte sich Jo, als sie aufmachen ging. Sie hatte ihr Auto wieder, mit neuer Lackierung und neuem Motor. Auf dem Nachhauseweg vorhin war sie am Quality Inn vorbeigefahren, hatte aber festgestellt, dass sie keinen Wert mehr darauf legte, ihre Polizeimarke zu zücken, um das Hotelre gister einsehen zu können. Was geschehen war, war geschehen. Schnee von gestern. Sie wollte nicht mehr wissen, ob Dan dort allein oder mit jemand anderem übernachtet hatte. Nachdem sie gestern dem Tod von der Schippe ge sprungen war, war ihr eines klar geworden, nämlich dass Dan
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