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Opferspiel: Thriller (German Edition)

Opferspiel: Thriller (German Edition)

Titel: Opferspiel: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niamh O'Connor
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Birmingham dahinterkam, dass er hier war, würde sie keine Ausreden gelten lassen. Und sie konnte jederzeit hier auftauchen nach ihrem Gespräch gestern Abend. Da sie nun wusste, was mit Katie Freeman passiert war, war es nur eine Frage der Zeit, bis sie das Haus aufsuchte.
    Plötzlich ging die Tür knarrend einen Spalt auf. Ein Mann von Ende zwanzig lugte dahinter hervor. Er war kahl rasiert und kam ihm bekannt vor, aber Sexton konnte ihn nicht einordnen, zumal er ihn nur bis zum Hals sah. »Alles klar?«, sagte er. »Ist Ryan da?«
    Der Mann schüttelte den Kopf und wollte die Tür wieder schließen.
    Sexton stemmte sich mit der flachen Hand dagegen. »Ich will nichts verkaufen, Freund. Ryan hat mich gebeten vorbeizukommen.« Als der Mann ihn immer noch nicht hereinließ, merkte er, wie sich sein Herzschlag beschleunigte. »Was ist mit Angie? Ist sie zu Hause?«
    »Nein.«
    Sexton trat zwei Schritte zurück und legte die Hand auf die Motorhaube von Angies Auto, das direkt hinter ihm in der Auffahrt stand, ohne den Mann aus den Augen zu lassen. Sie war noch warm.
    »Sind Sie sicher?«, fragte er und machte mit ausgestrecktem Arm einen Satz nach vorn, wobei er die Tür mit dem Handballen gegen den Fremden knallte, der rückwärts taumelte. Sexton legte ihm eine Hand um die Kehle und drückte ihn an die Wand der Diele. Die Barbieschachtel fiel zu Boden.
    Der Mann ergab sich mit erhobenen Händen. Er war barfuß und trug ein verwaschenes Metallica-T-Shirt und Jeans.
    »Wer sind Sie?« Sexton zog sein Portemonnaie aus der Jacke und ließ es mit dem Polizeiausweis nach vorn aufklappen.
    »Entspann dich, Kumpel, ich bin Angies Bruder«, antwortete der Typ. »Ich hüte nur das Haus, bis sie zurück sind. Sie machen einen Besuch im Krankenhaus.«
    Sexton hörte ein Wimmern von oben und packte fester zu. »Und wer ist das?«
    »Der Hund«, sagte der Mann ruhig.
    Sexton ließ ihn los. Er ging durch den Flur zum Hausanschluss und wählte Ryans Handynummer, den Typ dabei immer im Auge behaltend. Im Wohnzimmer klingelte es.
    Der Mann starrte zurück. »Er wird es wohl vergessen haben, kommt vor«, sagte er.
    Sexton stieß die Wohnzimmertür auf, um das Handy zu holen, und sah Cassie reglos auf der Seite liegen. Er drängte sich gewaltsam an dem Mann vorbei, der in der Tür stand, packte das Treppengeländer und nahm zwei Stufen auf einmal.
    Oben waren die Laute nicht mehr zu verwechseln. Jemand weinte. Er stürmte nach rechts und riss die Schlafzimmertür auf. Ryan und Angie lagen gefesselt und geknebelt auf dem Boden, ihre Augen groß vor Panik.

56
    Liege ich in einem Sarg? , fragte sich Sexton. Um ihn herum war es stockdunkel, sodass er sich auf seine anderen Sinne verlassen musste, um zu rekonstruieren, was passiert war. Er erinnerte sich, Ryan und Angie gesehen zu haben, und dann hatte er einen Schlag auf den Kopf bekommen, Ster ne waren vor seinen Augen explodiert, dann ein zweiter Schlag, als er gegen das Treppengeländer knallte. Seine Beine hatten nachgegeben, das wusste er noch, und jetzt das. Bin ich lebendig begraben?
    Es war kalt. Eiskalt. Er hätte mit den Zähnen geklappert, wenn er nicht mit irgendetwas ekelhaft Schmeckendem geknebelt wäre, etwas Raues, wie Gaze, das seine Zunge einklemmte. Der Geschmack und der Geruch waren scharf, durchdringend. Eine chemische Subs tanz, die seine Schleimhäute verätzte. Formaldehyd? Sein Magen rebellierte, und er erstickte fast an dem Würgereiz. Nicht , dachte er. Nicht dagegen wehren. Kräfte sparen.
    Er fühlte etwas Hartes an seinem Rücken. Seine Handgelenke und Fußknöchel waren mit Kabelband gefesselt; mit den Fingern konnte er die Plastikenden ertasten. Er hatte bereits versucht, sich aufzusetzen, war aber mit dem Kopf angestoßen. Die Decke, woraus sie auch bestand, war so niedrig, dass er sich auch nicht seitlich drehen konnte. Er schlug noch einmal absichtlich mit dem Kopf dagegen und lauschte auf das hallende Geräusch von Knochen gegen Stahl. Hohl, ich glaube, es ist hohl. Was bedeutet, dass ich nicht unter der Erde bin.
    Wie lange war er schon hier drin?, fragte er sich. Nicht lange. In dieser Kälte kann man nicht lange überleben. Er hörte seinen rasselnden Atem, seine Lunge japste nach Luft. Die war knapp, merkte er, und geriet in Panik. Seine Kehle wurde eng, er hasste enge Räume schon unter normalen Umständen. Was war mit ihm geschehen?
    Es ist ein Kühlschrank, dachte er, als er seine Atemwolke spürte. Kein Sarg, denn sein Gefängnis bestand nicht

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