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Operation Cyborg

Operation Cyborg

Titel: Operation Cyborg
Autoren: Karl Riess
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dahintersteckte, schwante Sanders, daß es nichts Gutes sein konnte.
    Der blaue Schimmer wurde stärker. Verstört blickte Sanders hinüber zur Trennwand. Er sah, wie ein Feld aus purer Energie die regungslose Gestalt von allen Seiten einhüllte und sie zu verschlingen schien. Eine blaue Kugel aus energetischem Plasma. Blitze leckten aus der Kugel hierhin und dorthin. Und plötzlich, unvermittelt, entlud sich die gesamte Energie in einem lauten Knall. Gleißend helles Licht wurde freigesetzt und durchflutete die gesamte Halle.
     
    Und für den Bruchteil einer Sekunde schien die Welt still zu stehen und das helle, fast weiße Licht verschluckte alles...
    *
    23.07.2024 – 1:04 Uhr
     
    Mit einem fürchterlichen Explosionsknall flog die schwere Doppeltür auf. Der größere der beiden Türflügel hielt noch einige Sekunden in den schweren Angeln, bevor er schließlich knirschend und polternd auf den Boden fiel.
    In dem sich legenden Staub erschienen mehrere Gestalten mit vorgestreckten Handfeuerwaffen. Es war ein zerrupfter Haufen von entschlossenen Kämpfern, die augenscheinlich ein schweres Gefecht hinter sich gebracht hatten. Kaum einer trug noch Kleidung, die nicht mit Rissen und Löchern übersät war. Befleckte Tarnhosen und Jacken. Schmutzige und grimmige Gesichter. Blut und Schweiß.
    »Ich hoffe, das was wir suchen ist wirklich hier«, raunt einer der Kämpfer seinen Kameraden zu.
    »Sanders weiß schon was er tut«, meinte ein anderer Soldat, der noch halb im Gang stand und sah dabei prüfend über seine Schulter. Mehrere zerstörte Kampfroboter lagen in dem Gang und mit ihnen unzählige Tote und verwundete Menschen. Die Wände des Gangs waren gezeichnet von den Brandspuren detonierter Molotowcocktails und die Löcher verschiedenster Projektile und Schrapnelle hatte die seltsamsten Muster gezeichnet. Immerhin schlugen ihnen hier keine weiteren Salven mehr entgegen. Der Kampf war also vorüber – fürs erste.
    Die Soldaten traten durch die zerfetzte Türöffnung und erreichten eine stählerne Plattform, die in 7 Metern Höhe innerhalb einer hell erleuchteten, weitläufigen Halle thronte. Das energetische Brummen, das sie durch den gesamten unterirdischen Komplex begleitet hatte, dröhnte hier so laut, daß es ihnen fast den Verstand raubte. Eine stählerne Treppe führte linkerhand über drei Absätze zum Boden der Halle hinab. Unten sahen sie, daß der Raum durch eine gigantische Wand in zwei Teile geteilt war. Die Trennwand war auf ihrer gesamten Breite mit dicken Panzerglasscheiben durchzogen, so daß man sehen konnten, das die Decke dahinter abgesenkt war und mitsamt der abschließenden Wand ein Halbrund darstellte. Ohne daß es sich die Soldaten erklären konnten, erzeugte die seltsame Form des Raumes einem Jedem eine Gänsehaut. Was auch immer S.net hier trieb, es mußte gottlos und fürchterlich sein – eine Bedrohung, die man nicht sehen, sondern nur erahnen konnte. Was sich in dem halbrunden Raum befand entzog sich ihren Blicken, denn der gleißende Schein einer starken hellen Lichtquelle in Bodenhöhe, verschluckte alles unterhalb der gewölbten Decke. Die Soldaten kniffen die Augen zusammen um doch etwas erkennen zu können, aber es gelang ihnen nicht.
    Der Bereich vor der Trennwand war gespickt mit Konsolen und Apparaturen. Sie verliefen an allen Wänden des Raumes entlang. Ihre Funktion erschloß sich nicht. Viele farbige LEDs blinkten auf hypnotische Art und zeigten, daß eine riesige Maschinerie einen komplexen Dienst verrichtete. Was immer das hier war, es mußte ein äußerst umfangreiches System sein und es verschlang unglaubliche Mengen an Energie. Sie spürten die Elektrizität in den Leitungen und ihre Nervenzellen schienen zu vibrieren. Ein schaler Geschmack hatte sich in ihren Mündern ausgebreitet.
    Da vernahmen sie ein ihnen wohl bekanntes Geräusch – trotz des nervenaufreibenden, lauten Brummens, das sonst jeden Ton zu verschlucken schien. Ein metallenes Klacken bahnte sich auf gespenstische Weise problemlos seinen Weg in die Gehörgänge aller Anwesenden. Sanders kam!
    Schwer auf eine hydraulische Krücke gestützt überwand Tom Sanders die Hindernisse des Schlachtfelds - tote Soldaten seiner Widerstandsarmee und die zerstörten Stahlkörper seines Feindes. Ohne auch nur einen Blick auf die Gefallenen zu werfen humpelte er, die Augen starr nach vorne gerichtet, durch den Gang auf die Plattform hinaus. Sein Gesicht war übersät mit Narben und den Spuren starker Brandverletzungen
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