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Onkel ist der Beste

Onkel ist der Beste

Titel: Onkel ist der Beste
Autoren: Mary Scott
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ist doch kein Grund zum Verzweifeln!«
    Und jetzt kam die ganze dumme Geschichte mit Elsa Ward und dem Dorfklatsch heraus.
    Er hörte verwundert zu. »Aber was spielt das Gerede für eine Rolle? Die Leute müssen über irgend etwas klatschen, und diese Frau hat immer schon zuviel geredet. Was hätten die alle gesagt, wenn ich dich ohne einen Penny gefragt hätte, ob du mich heiraten willst? Und jetzt werden alle sagen, daß ich ein Mitgiftjäger bin — hinter einem Mädchen mit einer guten Farm her.«
    »Eine gute Farm — meinst du das wirklich, Alan?«
    »Natürlich ist es eine gute Farm — und gemeinsam machen wir daraus die beste Farm in der ganzen Gegend.«
    Es trat ein langes und glückliches Schweigen ein, das Judy schließlich mit einem kleinen Auflachen brach: »Und jetzt hast du auch Schmutz im Gesicht. Ach, Liebster, was bin ich doch für eine alberne Gans gewesen!«
    »Das warst du — und solltest du je wieder damit anfangen, dann...« Er sah sich um. Die Kuh stand erstaunlich gleichgültig da, ein Grasbüschel hing von ihren wulstigen Lippen. »Verdammte Daisy! Möchtest du, daß ich dir einen richtigen Antrag mache?
    Wenn nicht, dann machen wir, daß wir fortkommen. Wir müssen wegen deiner Rippe etwas unternehmen.« Er legte den Arm um sie, und sie gingen langsam aufs Haus zu.
    An jenem Abend saß Robert mit seinem Schreibblock auf den Knien vor dem Kamin. Er wollte John Powell schreiben, aber seine Feder blieb müßig. In den vergangenen acht Stunden war so viel geschehen, und er war müde. Alan hatte die Betreuung der Schafe heute Terry überlassen, weil er Judy in die Stadt zu einem Arzt bringen mußte. Der Arzt hatte sie fest bandagiert und Bettruhe verordnet. Im Bett hielt sie nun Hof. Alan saß bei ihr, und gemeinsam schmiedeten sie Pläne für ihr zukünftiges Leben.
    Alan würde das von seiner Tante geerbte Geld in der Farm anlegen. Damit konnte man Roberts Hypothek und die Bankschuld abzahlen. Von allen Belastungen befreit und unter seiner Leitung stehend, würde die Farm sie ernähren und Dora zum erstenmal ein ausreichendes Einkommen bieten.
    An diesem Punkt sahen die jungen Leute einander bedeutungsvoll an, und Alan sagte zu der eben eingetretenen Dora: »Eines müssen Sie wissen, Mrs. Moore, Sie dürfen nicht ans Weggehen denken. Dieses Haus ist Ihr Heim, und wir werden es immer als solches ansehen.«
    Dora war erschrocken, und Robert, der ebenfalls anwesend war, merkte daran, daß ihr noch kein Gedanke an die eigene Zukunft gekommen war. »Mein Heim?« sagte sie. »Ja, natürlich. Ich lebe seit einundzwanzig Jahren hier. Glückliche Jahre. Aber alles hat einmal ein Ende, und die Zeit ist um. Es ist lieb, daß ihr mich bittet zu bleiben, aber...« Sie hielt inne.
    Jetzt war der Augenblick für Robert gekommen. »Darf ich etwas sagen? Judith, deine Mutter wird nicht hier bleiben. Jetzt ist es dein Haus, und sie wird gar nicht bleiben wollen. Es ist meine große Hoffnung, ja mein ernster Wunsch, daß sie zu mir nach Christchurch zieht. Dora, willst du mein Zuhause mit mir teilen und es zu einem glücklichen Heim machen?«
    Sie sah ihm fragend ins Gesicht. Was sie darin las, bewirkte, daß sie ihre Hand auf seine legte und leise sagte: »Das würde mir am besten gefallen.«
    Judys ganze Liebe und Anhänglichkeit lag in ihren Worten, als sie sagte: »Aber Mutter, wir wollen dich hier haben. Wir könnten den Gedanken nicht ertragen, daß wir dich aus deinem Haus vertrieben haben.«
    »Judy, ihr vertreibt mich nicht. Ich habe das Gefühl, als ob etwas Neues und sehr Aufregendes begänne.«
    Und dies teilte Robert auch John Powell mit, als er ihm von den Ereignissen berichtete. Er nahm wieder die Feder zur Hand und schrieb: »Es besteht kein Grund, die Hochzeit meiner Großnichte hinauszuschieben, obwohl es noch ein paar wichtige Punkte zu besprechen gibt.«
    Hier hielt er wieder inne. Der wichtigste Punkt mußte so bald wie möglich erledigt werden. Terrys Zukunft, nicht seine eigene oder die Doras, hatte seine Gedanken den ganzen Tag beschäftigt, und jetzt wußte er, was er tun würde. Er war sicher, daß er klug handelte und daß er um die Schwierigkeiten seines Plans wußte. Denn Schwierigkeiten würde es geben. Er redete sich nicht mit falscher Sentimentalität ein, daß er im hohen Alter noch einen Sohn wollte. Er wollte keinen Sohn. Er wollte ein ruhiges Leben, und mit Terry zusammen gab es kein ruhiges Leben. Und trotzdem tat er, was er tun wollte.
    Die Gelegenheit, mit Terry zu
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