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Omega Kommando

Titel: Omega Kommando
Autoren: Jon Land
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glaube noch immer an unser Land, Sandy. Letztlich ist dieser Glaube sogar alles, was ich habe.«
    Sie sahen einander lange an. Sandy kniff die Lippen zusammen. »Sie hätten Blumen und eine Karte schicken können, Blaine, doch statt dessen sind Sie selbst gekommen. Das hat irgend etwas zu bedeuten, nicht wahr?«
    »Ja, aber was, weiß ich selbst nicht. Ich weiß nur, daß die Bloßstellung von Kraymans Leuten unsere beste, ja unsere einzige Chance ist, am Leben zu bleiben und die Sache endgültig zu beenden.«
    »Aber wie?«
    »Ich habe da eine verrückte Ahnung, doch bevor ich ihr nachgehen kann, muß ich Ihnen ein paar Fragen stellen.«
    »Sie wollen mir nicht sagen, was das für eine Ahnung ist?«
    »Nicht, solange ich mir nicht sicher bin. Sobald ich mir sicher bin, werden Sie es als zweite erfahren. Sagen wir, es gibt nur einen Weg, Omega unwiderlegbar bloßzustellen, und nur einen Mann, der uns helfen könnte, dieses Ziel zu verwirklichen. Ich werfe die Angel sehr weit aus, aber das ist alles, was wir tun können.«
    »Fragen Sie schon«, sagte Sandy.
    Weihnachten hatte Temperaturen über null Grad und ein frühes Tauwetter gebracht. Der Schiffer hatte das Fest mit seinem Whisky verbracht. Wenn er einmal nüchtern war, hatte er die Reparaturen an seinem mitgenommenen Schiff fortgesetzt. Auf der Insel war jetzt alles still; sie wirkte weniger bedrohlich und lag bewegungslos wie ein geschundener Körper in den Schatten am anderen Ende der Bucht. Der Schiffer war endlich allein, und dies war ihm mehr als nur recht.
    Als er hörte, wie draußen im Matsch Schritte erklangen, steckte er den Kopf durch die Öffnung im Maschinenraum des Bootes. Ein großer, bärtiger Mann näherte sich, besser gekleidet und weniger besorgt als beim letzten Mal, als der Schiffer ihn gesehen hatte.
    »Guten Tag«, sagte McCracken.
    »Ist es ein guter?« erwiderte der Bootsmann, als er zurück auf Deck seines Schiffes stieg.
    »Wenn Sie mir ein Weihnachtsgeschenk bringen wollen, mein Freund, kommen Sie einen Tag zu spät. Und wenn Sie wieder mein Boot chartern wollen, fällt Ihnen vielleicht auf, daß es sich nicht gerade in einem seetüchtigen Zustand befindet.«
    »Ich habe es nicht auf das Boot abgesehen, sondern auf Sie.«
    »Ich glaube, ich verstehe Sie nicht, mein Freund.«
    »Ich glaube doch … Mr. Krayman.«
    Das Gesicht des Schiffers verlor jegliche Farbe. Der Mann setzte sein Spant an und hockte sich auf die Kante.
    »Wie haben Sie es erfahren?« Mehr sagte er nicht.
    »Gar nicht. Zumindest war ich mir nicht sicher. Aber ich habe ein paar Untersuchungen über den Autounfall vor fünf Jahren in New York angestellt, bei dem Sie angeblich ums Leben gekommen sind. Die Leichen sind bis zur Unkenntlichkeit verbrannt, und eine war überhaupt nicht mehr zu identifizieren.«
    Randall Kraymans Blick schweifte in die Ferne. »Sie kamen in einem Hubschrauber, um sich zu vergewissern, daß sie den Job erledigt hatten.«
    »Dolormans Leute?«
    »Oder Hollins'. Es spielte keine große Rolle.«
    »Und Sie haben sich vor ihnen versteckt, indem Sie sich in den Schnee eingegraben haben, genau, wie Sie es vor zwei Tagen auf der Insel machten, nicht wahr?«
    Krayman nickte.
    »Bei dieser Frau, die Weihnachten bei uns war, handelt es sich um eine Reporterin«, sagte Blaine zur Erklärung. »Sie hat seit Monaten über Sie recherchiert. Sie berichtete mir von Ihrer Militärdienstzeit und Ihrer Ausbildung, bei der Sie gelernt haben, mit einer M-16 umzugehen. Sie haben uns das Leben gerettet, indem Sie Wells' Leute unter Feuer genommen haben. Das waren offensichtlich keine Glückstreffer.«
    »Ahjoh«, gestand Krayman leise ein. »Ich war ganz zufrieden.«
    »Rache, Mr. Krayman?«
    »Gerechtigkeit, mein Freund, etwas, das Sie besser verstehen sollten als die meisten, wenn ich Sie richtig eingeschätzt habe.«
    »Mir lag jede Kritik fern.«
    »Was sonst hat die Reporterin Ihnen über mich verraten?«
    »Allgemeine Daten, wie Ihre Größe und Augenfarbe, und natürlich, daß Sie in Maine geboren sind. Sie kamen hierher zurück, um sich vor ihnen zu verstecken, wollten sie aber auch beobachten, ihre Schachzüge verfolgen. Eine Landzunge gegenüber der Horse Neck Island kann keine zufällige Wahl sein.«
    Kraymans leerer Gesichtsausdruck bestätigte Blaines Worte. »Zuerst wollte ich nur weiterhin als tot gelten. Ich war sogar der Ansicht, daß Dolorman und Hollins mir vielleicht einen Gefallen getan hatten. Von Hollins wußte ich zuerst nichts, doch ich
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