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Omega Kommando

Titel: Omega Kommando
Autoren: Jon Land
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habe sie gesehen!«
    »Das heißt nicht, daß Sie sie auch treffen können«, erwiderte Petersen.
    »Aber wenn ich sie treffe, ist es ein Schuß direkt in die Eingeweide, der dem Ding den Rest geben wird.«
    »Klasse«, stöhnte Petersen.
    Er hatte die Pegasus mittlerweile gedreht und flog mit höchster Beschleunigung der sich abzeichnenden kalifornischen Küste entgegen.
    »Entfernung fünfzehnhundert Meter«, sagte der Copilot. »Die Hilfsmotoren haben gerade den Geist aufgegeben. Wir haben das linke Lasergeschütz verloren und können mit dem rechten nur noch ein paar Schüsse abgeben … Reichweite siebzehnhundertfünfzig.« Dann, zu Petersen: »Wir hängen es ab.«
    »Nur, bis wir kein Benzin mehr haben …«
    »Das ist es!« rief Blaine. »Drehen Sie dieses Ding herum!«
    »Was?«
    »Drehen Sie es herum und schalten Sie alle Triebwerke und Verteidigungssysteme aus. Lassen Sie mir nur einen letzten Schuß mit der Laserkanone.«
    »Sind Sie endgültig verrückt geworden?« brüllte Petersen.
    »Nein! Denken Sie doch nach! Das Ding ist ganz nah an die Adventurer herangeflogen, bevor es feuerte, weil der Shuttle sich nicht verteidigen konnte. Der Satellit hat das gespürt. Er denkt nicht, er reagiert nur. Wir müssen ihn so reagieren lassen, wie er es bei der Adventurer getan hat!«
    »Entfernung zweitausendfünfhundert«, sagte der Copilot.
    »Captain!«
    Petersen preßte die Lippen zusammen und feuerte noch einen Stoß aus den Düsen ab, um die Pegasus wieder zu dem Satelliten herumzuziehen. Als das Manöver abgeschlossen war, unterbrach er die Stromversorgung der Schilde und ließ den Shuttle in der Erdumlaufbahn treiben.
    »Entfernung zweitausend, und abnehmend«, meldete der Copilot. »Fünfzehnhundert, und abnehmend …«
    Blaine nahm das Ding in den Mittelpunkt seiner Zieloptik. Er mußte sicher gehen; sein nächster Schuß mußte sitzen. Seine Hände fühlten sich steif wie Bretter an, hatten ihm jedoch noch nicht den Gehorsam versagt.
    Der Satellit näherte sich ihnen weiterhin und füllte dabei immer mehr Quadrate des Gitternetzes aus.
    »Entfernung eintausend, und abnehmend …«
    »Worauf zum Teufel warten Sie noch?« rief Petersen. »Schießen Sie das Scheißding ab!«
    Der Killer-Satellit bäumte sich neben ihnen auf wie ein gewaltiger Falke, der über seiner Beute die Schwingen ausbreitet, wobei die stählernen Stützbeine wie Klauen wirkten.
    Blaine hob die Joysticks, so daß sich der Teil des Satelliten, in dem sich beim Abschießen des letzten Energietorpedos die Luke geöffnet hatte, im Mittelpunkt der Zieloptik befand.
    »Entfernung siebenhundertfünfzig Meter …«
    Blaine sah, wie auf der reflektierenden Oberfläche des Satelliten eine schwarze Fläche von der Form eines Rechtecks erschien, ein Hinweis, daß sich die Luke wieder geöffnet hatte. Er schloß die Augen und drückte beide rote Feuerknöpfe.
    Es gibt keine Geräusche im Weltraum, doch es gibt Vibrationen, und die, die erfolgte, als der letzte Schuß der Laserkanone der Pegasus ins Innere des Killer-Satelliten eindrang, ließ McCrackens Magen einen Satz bis zum Hals machen. Seine Zähne schlugen aufeinander, und er fühlte, wie er gegen seinen Sitz geschleudert wurde. Seine Augen schlossen sich einen Augenblick lang, und als er sie wieder öffnete, hätte er vor Freude am liebsten geschrien und geheult und hätte es auch getan, wenn er den Atem dazu gehabt hätte.
    Denn die Sichtscheiben waren mit einem wunderschönen Kreis aus stummen Gelb erfüllt, der die Überreste des Killer-Satelliten verschluckt und ins Vergessen gerissen hatte. Seine wenigen verbliebenen Teile stürzten harmlos dem Rand der Erdatmosphäre entgegen.
    »Heeeiini-aaaahhhhh!« rief Petersen, der mit der einen Hand die Pegasus aus der Reichweite der Schockwellen lenkte und mit der anderen Blaine auf die Schulter klopfte. »Wir haben es geschafft! Wir haben es verdammt nochmal geschafft!«
    Als das blaue Licht auf dem Hauptkontrollschirm in Houston erlosch, nahmen die meisten Mitglieder des Bodenkontrollpersonals mit gesenkten Köpfen wieder Platz und weinten stumme Tränen. Nathan Jamrock saß mit versteinertem Gesicht unter all seinen Kollegen. Er hielt den Telefonhörer in der Hand, der ihn mit dem Präsidenten verband, und wünschte sich, ihm fielen ein paar ermutigende Worte ein.
    Dann durchdrang plötzlich eine Stimme das zähe Schweigen und die Stille im Raum; sie schien aus dem Himmel oder einem fast soweit entfernten Gefilde zu kommen.
    »Houston,
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