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Olivetti ermittelt

Olivetti ermittelt

Titel: Olivetti ermittelt
Autoren: Stefan Wilfert
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ihnen geht. Bald darauf aber verstarben die drei Fische, was Schrödinger Hartbeil verschwieg, um ihn nicht zu beunruhigen. Dass sie starben, lag aber an ihrem Alter und nicht etwa an der mangelnden Pflege durch Schrödinger. Als Hartbeil nach seiner Entlassung aus dem Gefängnis von dem Tod der geliebten Fische erfuhr, schickte er Kommissar Schrödinger einen bitterbösen Brief, in dem er ihm dafür Rache androhte.«
    Jetzt hielt es Dr. Weeber nicht mehr aus. Er musste etwas sagen.
    »Aber unser Verdächtiger heißt doch Thesin, Lothar Bert Thesin genauer gesagt, und nicht Hartbeil!«
    Schrödinger nickte Teufel zu.
    »Kennen Sie Scrabble?«, fragte der den Polizeipräsidenten.
    »Wollen Sie jetzt spielen?«, fragte der verwundert.
    »Nein, nein. Auch wenn ich das Spiel tatsächlich |120| mitgebracht habe. Ich lege Ihnen jetzt den Namen Lothar Bert Thesin. Okay?«
    Alle schauten auf das Spielbrett, auf dem Teufel jetzt aus den Buchstaben den Namen des Verdächtigen bildete.
    »Und jetzt aufgepasst«, sagte er. »Hokus – Pokus – Fidibus! Lothar Bert Thesin verschwindet … und es taucht auf: Thorsten Hartbeil! Voilà!«
    Er hatte die Buchstaben geschickt und schnell verschoben, bis plötzlich der andere Name dastand.
    »Aber, aber, das ist ja …«
    »Ein Anagramm«, sagte Schrödinger und zwinkerte Olivetti zu.
    »Was? Wer ist denn jetzt das – Anna Gramm?«, fragte Olivettis Mutter.
    »Das ist ein Anagramm. Man vertauscht die Buchstaben und ein anderes Wort kommt heraus!« Olivetti hatte ganz vergessen, dass er ja nichts sagen durfte.
    »Thesin und Hartbeil sind ein und derselbe Mann!«, verkündete Schrödinger.
    »Alle Achtung!« Dr. Weeber wischte sich mit dem Taschentuch den Schweiß von der Stirn. »Da haben Sie ja großartige Arbeit geleistet. Donnerwetter! Das ging ja richtig dalli, dalli.«
    |121| Frau Vetter schaute immer noch entgeistert auf das Brett mit den Buchstaben.
    »Wie sind Sie bloß darauf gekommen?«
    »Hat uns Olivetti beigebracht. Ich muss zugeben, dass er uns da ziemlich geholfen hat. Und er hatte uns ja auch darauf gebracht, dass es sich nicht um verschiedene Fälle handelt, sondern um einen. Danke, mein Lieber!«
    Olivetti schaute strahlend seine Mutter an. Die lächelte zurück.

|122| Hai oder Pferd?
    Gerade erst hatte Turgenjew einer Streifenwagen-Besatzung Bescheid gegeben, dass sie wegen einer Schlägerei zum Schwimmbad fahren sollten, als Dr. Vitali hereinkam.
    Turgenjew runzelte die Stirn.
    »Schönen guten Tag, Dr. Vitali. Kann ich Ihnen helfen?«
    »Ja«, sagte er. »Nein, doch nicht. Ich will Ihnen helfen.«
    »Das ist aber nett.
Spassiba «
, antwortete Turgenjew. »
Danke schön
. Aber wie denn?«
    »Indem ich Ihnen helfe, einen Verbrecher zu fangen. Es ist unglaublich, was dieser Mann da macht. Wahrscheinlich hat er auch schon den Haifisch in den Waldsee gesetzt. Da bin ich mir fast sicher!«
    Innerlich seufzend nahm Turgenjew einen Block und Bleistift und begann zu notieren.
    »Also, was macht denn dieser Mann?«
    »Ja, also erstens der Haifisch und jetzt ein Pferd.«
    |123| »Er hat zuerst einen Hai und dann ein Pferd in den Waldsee geschmissen?«
    »Nein, nein«, verbesserte ihn Dr. Vitali. »In den See hat er nur den Hai gesetzt. Das Pferd hat er in eine Garage gestellt. Ich finde das unerhört. In eine Garage gehört ein Auto und kein Pferd.«
    »Das stimmt«, pflichtete ihm Turgenjew bei. »Wissen Sie denn, wie dieser Mann heißt und wo die Garage ist?«
    »Wie der Mann heißt, weiß ich nicht. Die Garage ist in der Geroldsauer Straße. Das weiß ich, weil da meine Schwester wohnt.«
    »Haben Sie das Pferd gesehen?«
    »Nein. Aber ich habe es wiehern gehört, als ich in …«
    In diesem Moment packte Turgenjew seinen Zettel und raste die Treppe zu den Büros hoch. Er ließ einen ziemlich empörten Dr. Vitali zurück.

|124| Und noch eine Lösung
    Arm in Arm hatten Olivetti und seine Mutter das Kommissariat verlassen. Schlussendlich landeten sie im Café Mack, wo Carlo unaufgefordert für Olivetti den Eisbecher Turgenjew brachte. Die Mutter bestellte für sich einen Eiskaffee. Olivetti sagte nichts. Er wusste nicht, wie er sich verhalten sollte. Er hatte ja leider nicht herausgefunden, was mit dem Geld passiert war. Stumm schaufelte er das Eis in sich hinein. Auch seine Mutter schlürfte erst mal schweigend ihren Eiskaffee.
    »Ich muss was mit dir bereden, Oliver«, begann sie dann zögerlich.
    »Oje, jetzt kommt’s«, dachte Olivetti.
    »Ich war ziemlich sauer auf
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