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Olivetti ermittelt

Olivetti ermittelt

Titel: Olivetti ermittelt
Autoren: Stefan Wilfert
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Kommissar Teufel haben Großalarm gegeben. Mehr weiß ich nicht.«
    »Ich komme«, sagte der Polizeipräsident.
    »Karascho«
, sagte Turgenjew.
»Gut.«
    Bald darauf saß Dr. Weeber wieder in seinem Büro und ließ sich über den neuesten Stand der Dinge informieren.
    »Das darf ja alles nicht wahr sein«, sagte er. »Schon wieder sind die Kommissare einen Schritt zu spät. Ist denn dieser Lothar Bert Thesin nicht überwacht worden?«
    |107| Der Beamte druckste etwas herum. »Das Haus, ja. Aber als in der Nähe ein Verkehrsunfall geschah, sind die Überwachungsleute dorthin gefahren. Und in der Zeit ist Thesin ins Haus gegangen und hat seine Sachen geholt. Wir vermuten sogar, dass er den Unfall inszeniert hat.«
    Der Polizeipräsident schlug mit der Hand auf den Tisch.
    »Ich glaub’s einfach nicht. Geht denn hier aber auch alles schief?«
    Er ließ sich mit dem Veranstalter des Kongresses verbinden und sagte seine Teilnahme für die abendliche Filmvorführung ab. Dann rief er zu Hause an. Seine Tochter Julia war dran.
    »Sag mal, Papa, habt ihr
Spitzbube
schon gefunden?«, fragte sie ihn sofort.
    »Nein, mein Kind, aber unser bestes Pferd im Stall wird ihn bald finden!«
    »Habt ihr denn auch Pferde bei der Polizei?«
    Dr. Weeber lachte. »Nein, das ist bloß so eine Redensart. Das beste Pferd im Stall ist so was wie
der beste Mann
hier, sozusagen ein Ass unter den Kommissaren. Verstehst du?«
    »Ja, Papa. Ich geb dir jetzt Mama!« Sie reichte den Hörer weiter.
    |108| »Hör mal, Liebling«, sagte Dr. Weeber. »Du musst heute Abend alleine zu der Filmvorführung gehen. Hier überschlagen sich die Ereignisse. Ich kann unmöglich weg.« Er setzte sich in seinen Stuhl. »Wenn ich jetzt hier nicht das Kommando übernehme, geht der Fall den Bach runter. Dieser Schrödinger und sein Teufel sind nie da, wo sie sein sollen, immer unterwegs, und wenn was passiert, kommen sie zu spät. Und dabei hab ich ihnen schon oft gesagt, dass sie den Fall lösen müssen, aber …«
    »… dalli, dalli. Ja, ich weiß«, ergänzte seine Frau am anderen Ende der Leitung. »Das sagst du ja immer. Aber dalli, dalli geht nicht immer!«
    Dr. Weeber wischte sich mit einem Taschentuch den Schweiß von der Stirn und legte auf. Irgendwas ging ihm im Kopf herum. Irgendwas, das eben gesprochen worden war. Was hatte seine Frau da gesagt? Dalli, dalli? Nein, das sagte ja er immer.
    Aber in seinem Kopf hatte ganz laut etwas geklingelt. Nur wann und bei wem? Als er sich mit Julia unterhalten hatte? Da war’s doch nur um Pferde gegangen, oder? Das beste Pferd im Stall, davon war die Rede gewesen, das Ass sozusagen! War es das?

|109| Wieder zu spät
    Der Lieferwagen stand am Eingang des Südwestrundfunks. Gleichzeitig mit Schrödinger und Teufel kamen von der Gegenseite her zwei Streifenwagen. Alle hielten direkt neben dem Lieferwagen, die Polizisten stiegen aus, blieben aber mit gezückten Waffen hinter ihren Wagen in Deckung. Schrödinger bedeutete Teufel, zur linken Seite des Wagens zu schleichen.
    »Gib mir Deckung«, flüsterte er. Teufel nickte.
    Schrödinger schlich sich näher, immer die Fahrerkabine des Lieferwagens im Auge behaltend. Mit einem Ruck riss er die Tür auf – aber da war niemand!
    »Hinten drin!« Teufel deutete nach innen. Schrödinger nickte. Er schlich sich in die Fahrerkabine und schaute durch das kleine Fenster nach innen.
    »Der Kerl ist weg. Da steht nur die Kiste mit dem Schachspiel. Aber der Deckel ist offen. Ich fürchte Schlimmes, Teufelchen!«
    Er ging zu den Kollegen bei den Streifenwagen.
    »Holt ihr bitte die Spurensicherung und lasst keinen |110| raus aus dem Gelände. Egal wer, egal ob im Auto oder als Fußgänger. Und haltet hier die Zuschauer fern.«
    Die Beamten nickten und spannten ein rot-weißes Band um den Lieferwagen. Schon standen die ersten Reporter von der Sendeanstalt mit gezückten Mikrofonen und Kameras im Eingang.
    Schrödinger und Teufel waren unterdessen zum Pförtner des Senders gegangen und hatten ihn gefragt, was er denn mitbekommen habe.
    »Ja«, begann der, »der Wagen raste hier heran. Ja, dann geschah erst mal nix. Ja, vielleicht so eine halbe Minute lang. Ja, und dann …«, der Mann kratzte sich am Bart, »… ja, dann kam ganz langsam ein Mann heraus, schaute sich um. Ja, und dann, dann raste er zur Straße in Richtung Golfplatz. Ja, so war das, ja, ja.«
    »Und was hatte der Mann an?«, wollte Teufel wissen.
    »Ja, also, rote Jacke, helle Hosen und schwarze Schuhe. Ja, an mehr kann
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