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Olivetti ermittelt

Olivetti ermittelt

Titel: Olivetti ermittelt
Autoren: Stefan Wilfert
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du so sauer drein?
    »Ach, Mensch«, sagte Schrödinger, »nicht sauer, aber irgendwie fühle ich mich ausgebrannt.« Er zeigte die Straße hinunter. »Komm, machen wir noch einen kurzen Sprung ins Café Mack. Dann sag ich dir, warum ich mich nicht gut fühle. Da redet es sich einfacher.«
    Dort angekommen, bestellten sie sich beide einen Kaffee. Schrödinger zog seine Lederjacke aus.
    »Und?« Fragend schaute Teufel seinen Kollegen an.
    »Wenn ich mir überlege«, begann Schrödinger, »was alles passiert ist, dann können wir doch nicht zufrieden sein, oder?«
    Teufel nickte. »Da hast du schon recht.«
    Schrödinger beugte sich vor. »Der Kerl tanzt uns auf der Nase rum. Wir laufen immer hinter ihm her. Was haben wir eigentlich bisher erreicht? Nix! Null!«
    »Na, so ganz nix ist das nicht«, berichtigte ihn Teufel. »Wir haben gecheckt, worum es geht, dass wir nur |135| einen Fall haben und nicht viele Fälle. Und …«, Teufel hob den Zeigefinger, »… wir wissen, wer hinter allem steckt.«
    Schrödinger rührte bedächtig in seinem Kaffee herum.
    »Ja, ja, Teufelchen. Aber letztlich sind wir doch die Dummen. Mir fällt im Moment nix ein, was wir noch tun könnten.«
    Teufel boxte ihm aufmunternd an die Schulter. »Kopf hoch, Junge. Wir werden das schon deichseln. Schließlich bist du das Ass hier. Und soo schlecht bin ich ja auch nicht, oder?«
    »Danke dir, mein Lieber. Ich bin im Moment einfach ein bisschen down. Und wenn wir jetzt eine To-do-Liste machen müssten, hätte ich absolut keine Idee.«
    »Aber ich.« Teufel stand auf und bezahlte. »Wie wir vorhin gesagt haben, gehen wir erst einmal nach Hause, ausruhen. Und du nimmst wie geplant deine Dusche. Okay?«
    Vor dem Café verabschiedeten sie sich.
    »Bis in zwei Stunden!«
    Teufel bestieg seinen knallroten Renner und auch Schrödinger machte sich in seinem Auto davon.

|136| Dalli, dalli!!
    Zu Hause angekommen, schloss Schrödinger die Wohnungstür auf und wollte gerade seine Jacke aufhängen, als er hinter sich eine Bewegung spürte.
    Mensch, schon wieder dieser Olivetti, der hat mir gerade noch gefehlt, dachte er verärgert.
    »Pass auf, Schrödinger, du hast Besuch. Keine falsche Bewegung, sonst hast du mein Messer im Rücken.«
    Langsam, ganz langsam drehte sich Schrödinger um. Hinter ihm stand kein anderer als Hartbeil, der gesuchte Hartbeil. Beide starrten sich an. Keiner sagte etwas. Schrödinger versuchte, ganz ruhig zu bleiben. Er wollte erst einmal herausbekommen, was Hartbeil vorhatte.
    Der stupste ihn mit dem Messer in Richtung Wohnzimmer, tastete ihn ganz kurz ab, nahm seine Pistole und zischte dann: »Los, aufs Sofa. Und versuche erst gar nicht, irgendwas zu unternehmen. Ich hab im Knast gelernt, mit Messer und Knarre umzugehen. Hände unter die Beine, los!«
    |137| »Was soll das Ganze hier? Was willst du von mir? Das Aquarium kannst du gerne wiederhaben.« Schrödingers Herz schlug ziemlich heftig. Aber er versuchte, sich nichts anmerken zu lassen.
    »Was glaubst du, was das hier soll? Das ist meine Rache. Jahre hab ich gesessen. Und du weißt, wie ich meine Fische gemocht habe. Und wie sehr ich dir vertraut habe!« Er fuchtelte Schrödinger mit dessen Pistole vor der Nase herum. »Du hast mich die ganze Zeit belogen und betrogen.«
    Schrödinger schaute Hartbeil fest in die Augen. »He, mach mal langsam. Das waren doch nur Fische. Und außerdem …«
    »Und außerdem sind sie eingegangen, weil du sie nicht gefüttert hast. Tiermörder!« Hartbeil wurde hochrot im Gesicht. »Die ganzen Jahre hab ich mir ausgemalt, wie ich dir das heimzahlen kann. Ich mach dich zum Gespött aller. Der große Schrödinger. Ha! Das Ass der Kripo! Ha! Alle sollen sehen, dass du nicht mal die einfachsten Fälle lösen kannst. Bilderdiebstahl, Pferderaub, Verschwinden eines Fernsehpreises und Diebstahl von ein paar Schachfiguren. Und der große Schrödinger konnte nichts davon aufklären! Nichts!«
    Schrödinger grinste leicht. »Das war wohl so was wie ein Geständnis, oder?«
    |138| Hartbeil funkelte ihn wütend an. »Wenn du willst. Hört ja keiner zu. Und außerdem hast du nichts gegen mich in der Hand.« Er machte eine Pause. »Schaut ihn euch an, der große Schrödinger kennt den Täter und kann nichts beweisen.«
    Schrödinger zuckte mit den Schultern. »Na und? Was willst du denn jetzt machen? Mich erschießen? Mich erstechen? Mir den kleinen Finger abschneiden?«
    Hartbeil hatte die Pistole eingesteckt. Er warf sein Messer von der rechten in die
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