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Oliver Hell - Der Mann aus Baku (Oliver Hells zweiter Fall) (German Edition)

Oliver Hell - Der Mann aus Baku (Oliver Hells zweiter Fall) (German Edition)

Titel: Oliver Hell - Der Mann aus Baku (Oliver Hells zweiter Fall) (German Edition)
Autoren: Michael Wagner
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die sich gewehrt hatten, in einem Bordell zu arbeiten? War ihnen ein Hang zum Okkultismus zum Verhängnis geworden? Handelte es sich wirklich um Asiatinnen? Der erste Anschein ließ das vermuten. Die KTU und Kollegin Beisiegel mussten so schnell wie möglich Antworten auf all die Fragen geben.
    Die Sonne war noch nicht aufgegangen. Der Horizont glü hte aber bereits rosa. Meinhold zog sich den Kragen ihrer Trekkingjacke in den Nacken. Die Luft war immer noch empfindlich kühl. Sie beobachtete ihren Chef. Wenn er so nachdenklich war, dann war das ein Zeichen dafür, dass er etwas Schlimmes befürchtete. Drei tote Frauen in dem Zustand zu finden, war schon schlimm genug. Aber sie befürchtete, dass dies erst der Anfang sein würde. Da dachten die beiden Kriminalisten gleich.
    Wer war der Tä ter? Ein Mann? Es musste ein Mann gewesen sein. Sie hatte noch nie eine Frau so eine brutale Tat ausführen sehen. Es war rätselhafter, als sie es sich vorstellen konnten. Sie wussten rein gar nichts. Das war das Frustrierendste im Moment.
     
    *
     
    Wendt kam zusammen mit Staatsanwalt Gauernack an. Sie trafen sich auf dem Radweg. Nachdem sie sich den Fundort der Toten angesehen hatten, waren auch sie geschockt.
    „ Wir müssen schnell sein, denn wir wissen keineswegs, ob nicht noch mehr Frauen in Gefahr sind“, sagte Wendt als sie die Begutachtung beendet hatten. Auch er war bleich im Gesicht. Gauernack war ruhig. Er rang scheinbar mit seinen Mageninhalten.
    „ Woran sind die Frauen gestorben, und sind sie hier gestorben?“, fragte er schließlich mit belegter Stimme.
    „ Wir müssen davon ausgehen, dass sie nicht hier gestorben sind, aber hier verstümmelt wurden“, sagte Meinhold, „Es ist zu wenig Blut auf dem Boden. Wären sie hier gestorben, hätten diese immensen Verletzungen zu großen Blutlachen geführt.“
    „ Keine der Hände ist vollends verbrannt. Man hat ebenfalls an einer Hand einen Ring gefunden. Möglich, dass sich hier eine Spur ableiten lässt“, sagte Hell.
    „ Diese unheimliche Verstümmelung macht mir Sorgen. Das hat eine besondere Qualität, im Negativen gesprochen“, meinte Gauernack betreten.
    „ Wer reißt einer Frau das Gesicht weg, und verbrennt es ein paar Meter weiter? So jemand ist völlig unmenschlich, steht unter Drogen oder ist ein Psychopath“, sagte Wendt.
    „ Oder alles drei zusammen“, warf Meinhold ein.
    „ Wir müssen davon ausgehen, wie eben schon Kollege Wendt richtig bemerkte, dass es wahrscheinlich noch mehr Frauen gibt, die in Gefahr sind. Ist es Menschenhandel? Vielleicht. Ist es Prostitution? Vielleicht. Jedenfalls haben wir Leute gegen uns, die gewillt sind, ihre Spuren mit allen Mitteln zu verwischen“, sagte Hell.
    „ Ok, dann geht es um Methoden. Wir müssen schauen, ob es ähnlich brutale Fälle gegeben hat. Ich kümmere mich sofort darum.“ Wendt angelte sein Smartphone aus der Tasche und startete eine Onlinerecherche.
    Gauernack zog Hell zur Seite. Er wollte wissen, wie lange sie noch mit der Wahrheit hinter dem Busch halten konnten, bevor sie die Presse mit Details informierten. Hell meinte, dass sie nichts sagen konnten, bevor sie wirklich etwas Greifbares ermittelt hatten. Die Leichen waren noch nicht zum Abtransport bereit. Kollegin Beisiegel war auf dem Weg. So lange, bis sie ihre erste Meinung geäußert hatte, würde Hell der Presse nichts sagen. Gauernack segnete das ab. 
     
    Doktor Stephanie Beisiegel kam eine halbe Stunde später an. In ihrer Karriere hatte sie bereits viele grauenhafte Dinge gesehen. Aber diese Toten hier waren etwas Besonderes. Weniger die Art der Verstümmelung, eher die Art und Weise, wie man sie entsorgt hatte.
    Ihre erste Begutachtung bestä tigte die Vermutung, dass es sich um Asiatinnen handelte. Sie fand sehr schnell heraus, dass alle drei Frauen durch einen Schuss von hinten in den Kopf getötet wurden. Sie wurden hingerichtet. Es hatte den Anschein, dass die Kugeln im Gesicht wieder ausgetreten waren. Eine oberflächliche Untersuchung der Genitalien schloss eine Vergewaltigung aus. Sie sprach ihre Vermutungen in ihr Diktiergerät. Sie konnte aber erst mehr sagen, wenn sie die Frauen auf dem polierten Sektionstisch liegen hatte.
    *
    Sebastian Klauk fühlte sich frisch, als er aufwachte. Er fuhr ins Büro. Erst dort erfuhr er von den Ereignissen. Alle Kollegen waren bereits im Einsatz. Niemand hatte ihn informiert. Klauk fühlte sich zurückgesetzt. Es gab wohl eine große Sache. Anscheinend war er Kommissar Hell nicht
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