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Olchis im Bann des Magiers

Olchis im Bann des Magiers

Titel: Olchis im Bann des Magiers
Autoren: E Dietl
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Buddha-Statue. Der Buddha lächelte freundlich, und Spirelli sah ihn sich eine Weile nachdenklich an. Dann klappte er den Küchenschrank wieder zu und ging die paar Schritte nach hinten zu seinem Minischlafzimmer.
    Hier im Wohnwagen war es ziemlich eng, aber man hatte doch alles, was man brauchte. Spirelli legte seinen Bademantel ab und zog sich schwarze Jeans und einen dunklen Pullover an.
    Er ließ sich in seinen Sessel fallen, griff nach der Fernbedienung und zappte durch die Programme.
    Das meiste war langweilig, aber schließlich blieb er bei einem Krimi hängen. In dem Film raubten Ganoven Diamanten aus einem Museum.
    Spirelli wunderte sich, wie ungeschickt sich die Ganoven darin anstellten. Sie waren unvorsichtig, machten Fehler, und natürlich wurden sie am Ende des Films von einem Kommissar überführt und verhaftet.
    »Alles Anfänger«, murmelte er und machte den Fernseher aus.
    Draußen war es inzwischen dunkel geworden.
    Spirelli warf einen Blick auf seine Armbanduhr. Er kramte in einer Schublade herum, wo er seine Schminksachen aufbewahrte, und bestrich sein Gesicht mit einer schwarzen Paste. Dann schlüpfte er in einen langen schwarzen Mantel, zog sich einen Hut ins Gesicht und trat vor die Tür.
    Er blickte sich um. Kein Mensch war zu sehen, auch wenn in den meisten anderen Wohnwagen noch Licht brannte.
    Unbemerkt schlich er hinüber zum Zirkuszelt. Da stand eine große Kiste, in der die Zirkusleute Werkzeug aufbewahrten. Er öffnete die Kiste und nahm einen Spaten heraus.
    Plötzlich ging gegenüber eine Wohnwagentür auf, und der Fakir trat für einen Moment nach draußen. Er rief und pfiff nach seinem Hund. »Kira! Wo steckst du?«
    Spirelli duckte sich schnell hinter der Werkzeugkiste.
    Der Hund kam angelaufen, hüpfte in den Wagen des Fakirs, und schon ging die Tür wieder zu.
    Wie ein dunkler Schatten huschte der Magier über das Zirkusgelände. Dass heute Neumond war, kam ihm sehr gelegen, denn das Dunkel der Nacht machte ihn beinahe unsichtbar.
    Den Spaten über der Schulter, machte er sich auf den Weg zur Müllkippe.

Das schwarze Gespenst

    Die Olchis konnten immer noch nicht begreifen, wieso Olchi-Oma nicht mehr nach Hause kommen wollte. Noch lange grübelten sie herum. Erst als es längst Nacht geworden war, kletterten sie schläfrig in ihre Kisten.
    Olchi-Mama, Olchi-Papa und Olchi-Opa fielen bald die Glupschaugen zu, und endlich begannen sie laut zu schnarchen.
    Die Frösche und die Kröten quakten wie immer ihre Schlaflieder dazu. Die wuseligen Ratten hatten sich schon längst unter ihren rostigen Regenfässern verkrochen.
    Nur die beiden Olchi-Kinder lagen noch wach. Sie mussten dauernd an die Oma denken und konnten einfach nicht einschlafen.
    Plötzlich spitzte das eine Olchi-Kind die Hörhörner. »Pst! Hör mal! Was war das für ein Geräusch?«
    Das andere Olchi-Kind hatte es auch gehört. Da hatte eine Dose gescheppert.
    »Da läuft doch jemand herum!«
    Die Olchi-Kinder wunderten sich. Wer konnte das sein? Normalerweise trieb sich kein Mensch mitten in der Nacht auf ihrer Müllkippe herum.
    »Los, wir sehen nach, wer das ist!«, flüsterte das eine Olchi-Kind.
    »Vielleicht sollten wir doch lieber Olchi-Papa wecken«, meinte das andere Olchi-Kind.
    »Du staubiger Fliegenwicht, hast du etwa Angst?«, kicherte das eine Olchi-Kind.
    Ein staubiger Fliegenwicht wollte das andere Olchi-Kind auf keinen Fall sein, und so kletterten sie beide noch einmal aus ihren Schlafkisten.
    So leise wie möglich schlichen sie hinüber zu dem Haufen, wo die großen Schrottteile und die Kühlschränke lagen. Von hier hatten sie den besten Überblick. Was sie dann sahen, war wirklich sehr gruselig.
    »Da … da schwebt ein Gespenst!«, hauchte das eine Olchi-Kind und traute sich kaum noch zu atmen.
    »Schleimige Matschbeule!«, murmelte das andere Olchi-Kind.
    Tatsächlich! Jetzt sahen sie es ganz deutlich: Eine finstere Gestalt bewegte sich da über ihren Müllberg. Ein pechschwarzes Gespenst mit einem langen Mantel, und den Hut hatte es ganz tief in die Stirn gezogen.
    Im Dunkel der Nacht war das Gespenst fast unsichtbar. Aber die Olchis hatten starke Augen und konnten sogar bei völliger Finsternis noch etwas erkennen.
    »Es sieht aus wie ein Totengräber«, flüsterte das eine Olchi-Kind.
    »Es hat eine Lanze!«, flüsterte das andere Olchi-Kind.
    »Nein, das ist ein Spaten«, meinte das eine Olchi-Kind.
    Als das Gespenst ungefähr in der Mitte des Müllbergs angekommen war, begann es, den Müll zur
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