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Objekt Lambda

Objekt Lambda

Titel: Objekt Lambda
Autoren: Frederik Pohl & Jack Williamson
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Kampfgefährten aus der Schlacht gegen die Beobachter blickten ihm entgegen. Auch sie waren ärztlich versorgt worden und sahen gut aus – besonders Zara, dachte Ben Yale und verschlang sie fast mit den Augen. Rotbart und Orgreiter schüttelten ihm ernst die Hand, eine Geste, die sie gerade erst gelernt hatten. Zara strich ihm sanft über die Wange und musterte ihn. »Wohl noch nicht ganz«, meinte sie. »Aber wenn die Bandagen erst ab sind, bist du ein neuer Mensch.«
    Sie und die Schiffsbesatzung hatten aufgeregt über die ungewöhnliche Botschaft diskutiert, die die Raumstation auch an sie übertragen hatte. Während die Gekaufte es Ben Yale in einer offenen Kokonhängematte bequem machte, hörte er zu.
    »… erklärt so vieles«, knarrte der Pmal, der die Worte des Piloten, eines pferdeköpfigen Kanopers, übersetzte. »Erklärt, weshalb es Exemplare einiger eurer Rassen auf Kuckuck gibt. Dieses Scoutschiff dürfte seit zwanzigtausend Jahren durch die Galaxis ziehen und Muster zurückschicken. Und natürlich kamen einige frei und pflanzten sich fort. Ihre Nachfahren wußten natürlich nicht mehr, daß sie ursprünglich nicht von Kuckuck stammen.«
    »Es ist unsere Heimat!« rief Orgreiter aufgebracht. »Unser Volk lebt schon immer dort …«
    Der Kanoper wieherte vor Lachen. »Das war nicht als Beleidigung gemeint«, kam es aus dem Pmal. »Aber was mir noch ein Rätsel aufgibt, ist die Abbildung von Kuckuck, die die Replik fand. ›Völlig aus Metall!‹ sagte sie. Aber das stimmt doch bei Kuckuck nicht. Es ist zwar eine komische Welt, aber trotzdem …«
    »Wartet!« rief Orgreiter durch seinen Pmal aufgeregt. »Vielleicht kann ich da helfen. Es gibt einen Teil unserer Welt, der ist aus Metall. Eine Wüste, jenseits der Graswelt, die außerhalb des Schattens von Messer-im-Himmel liegt. Meine Mutter hörte davon von einem Häuptling, der einen Org besaß. Der versuchte einmal, diese Metallwüste zu überqueren, weil er nach einer anderen Graswelt suchte, wohin die Beobachter vielleicht nicht kommen würden. Er hätte dort fest sein Leben gelassen!«
    Die anderen Intelligenzen blickten Orgreiter alle an. Er erwiderte ihre verschiedenen Arten von Blicken mit ernster Miene. »Es ist wahr«, versicherte er ihnen. »Es ist dort alles nacktes Metall, härter als jedes Messer oder jede Axt. Nichts lebt dort. Und es gibt auch kein Licht, außer dem Glimmen der Wolken. Der Häuptling flog so lange, bis sein Org so schwach war, daß er ihm alles zu fressen geben mußte, was er für sie beide mitgenommen hatte. Als er dann unverrichteter Dinge umkehrte, um ihr Leben zu retten, war er selbst so schwach, daß der Org ihn den ganzen Weg tragen mußte. Und«, rief er, denn während des Erzählens hatte er sich an immer mehr erinnert, »so ist natürlich unsere Welt entstanden. Das weiß jeder bei uns! Es war eine harte, nackte Hülle – das erste Orgei! Dann erst machten die Schöpfer ihr großes Feuer, um alle Dinge daraus auszubrüten.«
    Er hielt verwirrt inne. Die Wesen ringsum stießen alle recht merkwürdige, wenn auch unterschiedliche Geräusche aus, die der Pmal seltsamerweise nicht übersetzte. Doch wie hätte er herzhaftes Lachen auch übertragen sollen?
    »Aber es ist wahr!« beteuerte er.
    Zara lächelte und legte sanft ihre Hand in seine. »Es ist verwirrend«, murmelte sie.
    Ben Yale Pertin räusperte sie. »Zara!« rief er.
    Er freute sich, als er sah, daß sie die Hand des Jungen los ließ und sich ihm zuwandte. »Ja, Ben Yale?«
    Er zögerte. Wie sollte er ihr erklären, daß sie miteinander verheiratet gewesen waren? Ja, immer noch verheiratet waren und auf Sonne I sogar ein Kind miteinander hatten? Ihm fielen im Augenblick nicht die richtigen Worte ein. Aber da es ihm so wichtig war, und er imstande sein wollte, sie an sich zu ziehen, zu küssen, wenn er ihr von all dem erzählte, verschob er es lieber und sagte schnell etwas anderes. »Es tut mir leid – daß du, ich meine, dein Verlust.« Er brachte es nicht über sich, zu sagen, »daß du deinen Mann verloren hast.«
    »Danke«, murmelte Zara. »Es war ein Schock. Aber ich hatte inzwischen ein wenig Zeit, mich damit abzufinden.«
    Die Gekaufte fragte: »Hast du schon darüber nachgedacht, daß du ihn wiederhaben könntest?«
    Zara blickte sie überrascht an, und Rotbart brummte: »Das hat sie schon einmal gesagt, als du nicht hier warst. Laß deinen Mann auf der Erde eine neue Kopie von sich machen und hierherschicken.« Er runzelte die Stirn. »Was
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