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Objekt Lambda

Objekt Lambda

Titel: Objekt Lambda
Autoren: Frederik Pohl & Jack Williamson
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METALL. ICH GLAUBE …
     
    Das blutige Gesicht drehte sich plötzlich um und verschwand von den Schirmen. Einen Augenblick blieben sie dunkel, dann flackerten über alle Farbflecken. FARLINK übertrug seine eigene Botschaft in allen Sprachen der Zuschauer:
     
    TRANSMISSION UNTERBROCHEN. BITTE WARTEN!
     
    Ein Rufen, Quieken, Pfeifen und Brüllen von all den Wesen im Raum schallte durcheinander, während jeder sich mit seinem Nachbarn über die Botschaft unterhielt. Ben Linc fühlte sich unsagbar übel nach dem Anblick seiner so mitgenommenen Kopie. »Ich verstehe nicht, was ist eigentlich?« murmelte er.
    Venus flog zu ihm und unterrichtete ihn schnell. »Deine Replik meldete sich vor ein paar Minuten, Ben Linc. Sie befand sich in einem Schiff, aber ein mechanisches Gerät – eine Art Roboter, doch mit keinem eigenen Bewußtsein, dessen bin ich sicher – griff sie an, als sie aus dem Empfänger trat. Jetzt erst ist sie dazu gekommen, Bericht zu erstatten.«
    »Schiff?« Ben Linc schüttelte den Kopf, um der Benommenheit endlich Herr zu werden. Der Ursprungsort dieser fernen, nicht identifizierbaren Tachyonentransmission, die sie zu Kuckuck unterwegs aufgefangen hatten – ein Schiff? Es gab ganz sicher nirgends im bekannten Universum Schiffe mit Tachyonen-Ausrüstung, die eine Verbindung zu Kuckuck haben könnten.
    Da war natürlich immer noch das unbekannte Universum, dachte er, und irgendwie lief es ihm kalt über den Rücken.
    »Und es waren die verschiedensten Rassen dort vertreten, Ben Linc«, fuhr das Silbermädchen aufgeregt fort. »Menschen. Boaty-bits. Sheliaks. Deine Replik meint, das Schiff sei eine Art Vorhut für Kuckuck, die bewohnte Planeten überprüft und Musterexemplare davon zu Kuckuck schickt. Das würde erklären … Warte, hier ist er wieder.«
    Das so schrecklich zugerichtete Gesicht sah nun noch schlimmer aus als zuvor. Replik 5160 mußte in einen weiteren Kampf verwickelt worden sein. Frisches Blut tropfte über das bartstoppelige Kinn, und die Vorderzähne waren ausgeschlagen. Die tief in den Höhlen liegenden Augen blickten wachsam und verängstigt von einer zur anderen Seite, während der blutige Mund lautlose Worte formte.
    ES HAT MICH WIEDER AUFGESPÜRT , leuchteten die Worte über die Tafeln unter den Schirmen. ES SIEHT AUS WIE EINE DICKE, OVALE PLATTE, IST MIT SENSOREN NUR SO GESPICKT, UND KRIECHT UND HÜPFT AUF EINEM TENTAKELKRANZ. ES VERSUCHT NICHT VERBINDUNG AUFZUNEHMEN. DAZU IST ES VERMUTLICH AUCH NICHT FÄHIG. JEDENFALLS IST ES IHM FAST GELUNGEN, MICH ZU TÖTEN. WIR HABEN BISHER VERSTECKEN GESPIELT. JETZT HAT ES MICH GEFUNDEN UND WIRD MICH ERLEDIGEN, SOBALD ES IHM GELUNGEN IST, DIE TÜR GANZ EINZUSCHLAGEN …
    ABER WENIGSTENS KONNTE ICH MEINEN BERICHT DURCHGEBEN! GIB ZARA EINEN KUSS FÜR MICH, WENN DU KANNST, BEN LINC. DAS IST ALLES FÜR …
    Und es war auch alles. Die Schirme verdunkelten sich erneut. Nach ein paar Sekunden gab FARLINK bekannt, daß keine weiteren Ausstrahlungen vom Sender kamen.
    Erneut redeten, pfiffen, schrillten alle durcheinander. Ben Linc Pertin schüttelte bedrückt den Kopf. Viel zuviel ereignete sich viel zu schnell. Wieder hatte eine seiner Kopien den Tod gefunden. Eine Zara, eine echte, aus Fleisch und Blut, war hierher unterwegs. Und auf höherer Ebene das phantastische Rätsel eines Scoutschiffs von Kuckuck, das offenbar Musterexemplare von bewohnten Planeten zu einer Heimbasis, also Kuckuck, schickte.
    Er versuchte, mit Nammie und Venus darüber zu reden. Da stieg ihm ein Geruch wie von verbranntem Pelz von dem T’Worlie in die Nase. Er wußte, was es bedeutete. Nammie hatte Angst. Er hatte Angst vor dem, was das Ganze bedeutete.
    Einen Augenblick ließ Ben Linc Pertin sich von dieser Furcht vor dem schrecklichen Unbekannten anstecken – vor einer Rasse, die dieses Schiff gebaut haben mußte. Doch dann erinnerte er sich wieder daran, daß Zara schon bald ankommen mußte, und seine Angst wich freudiger Erwartung.
    Auch Ben Yale Pertin im Schiff, das sich der Raumstation näherte, fühlte sich besser als seit langem. Man hatte ihn drei Tage in einen Mediokokon gesteckt, wo seine Haut abgelöst worden war und sich eine neue gebildet hatte. Jetzt sah er zwar noch wie eine Mumie aus, von Kopf bis Fuß in Verbände gehüllt, aber er durfte sich bereits, begleitet von seiner humanoiden Pflegerin, einer Gekauften, in den Aufenthaltsraum begeben, wo sich die anderen versammelt hatten. »Ich bin wieder in Ordnung«, erklärte er.
    Seine drei
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