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Objekt Lambda

Objekt Lambda

Titel: Objekt Lambda
Autoren: Frederik Pohl & Jack Williamson
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hätten näher sein müssen. Tu dein Bestes, Junge!« Er raste auf die Beobachter zu, während er gleichzeitig mit dem Laser feuerte. Geräusche wie zerreißendes Papier kamen von dieser Waffe, und die Beobachter sanken tot zu Boden.
    »Sie sind schon so gut wie erledigt, Junge!« rief Rotbart begeistert über die Schulter. »Komm, wir wollen ihnen den Rest geben!« Sein Laser schnitt durch das goldene Tau und brannte gleich darauf ein Loch in den Schädel eines Beobachters. Jetzt warf der Riese den Strahler von sich. Er packte das Beil und sprang, es in hohem Bogen schwingend, auf die Gegner zu, mit Orgreiter unmittelbar hinter ihm. Mit jedem Hieb Rotbarts Beil und jedem Messerstich des Jungen quiekte einer der Feinde auf und fiel.
    Ssssssssssssss!
    Dieses betäubende Zischen war lauter, als alles, was Orgreiter je gehört hatte. Einen Augenblick konnte er sich überhaupt nicht vorstellen, was es war. Doch dann sah er, daß das Schiff doch nicht völlig zerstört war, wie sie geglaubt hatten.
    Aus einer runden Erhebung an der oberen Hülle sauste etwas wie ein Blitz heraus, und wieder betäubte ein schreckliches Zischen seine Ohren. Das Beobachterschiff schoß seine Laserkanone ab. Nicht auf sie, denn sonst würden sie schon nicht mehr leben, sondern auf die andere Seeseite, auf die Bazooka. Ssss! zischte es, und ein Bienenbaum ging in Rauch auf. Ssssssss! und ein breiter Gang öffnete sich im Totenkraut.
    »Schnell! Schnappe dir das Mädchen!« schrie Rotbart. »Wir müssen von hier verschwinden, ehe sie mit Pertin fertig sind und sich über uns hermachen.«
    Ein paar Beobachter lebten immer noch. Orgreiter drängte es danach, jeden einzelnen von ihnen zu töten, aber er wußte, daß der Riese natürlich recht hatte. Er sprang zu dem Mädchen. Sie versuchte gerade, sich aufzusetzen. Es gelang ihr nur schwer, denn durch die lange Verschnürung waren ihre Glieder gefühllos, und das Blut mußte erst wieder in Zirkulation kommen.
    Orgreiter fühlte sich fast so schwindlig wie sie. Alles war so schrecklich neu und verwirrend! Der blendende Laserstrahl, die donnernden Explosionen, die zischenden Blitze über das Wasser! Nie hatte er bisher so etwas in der ewig rosa-grauen Dämmerung Kuckucks erlebt. Er hatte keine Angst, aber der Kopf schwirrte ihm.
    Jedenfalls mußte er jetzt handeln. Er griff nach den Armen des Mädchens und zog sie mit sich. Sie wehrte sich nicht, sie bückte sich nur einmal kurz und hob ein kleines metallenes Gerät auf, dann rannte sie mit ihm, so schnell sie konnte, in den Schutz der Bäume, mit Rotbart dicht hinter ihnen. Der letzte Beobachter außerhalb des Schiffes hatte versucht, ihn aufzuhalten, aber das hatte ihn den Kopf gekostet, denn der Riese war flink mit seinem Beil.
    Als sie gerade im Unterholz verschwunden waren, dröhnte ein weiterer Bazookaschuß über den See. Er schlug in die runde Erhebung des Beobachterschiffs ein, aus der die Laserkanonen gefeuert hatten. Sie explodierte in einem Funkenregen.
    Alle drei jubelten laut.
    »Wir haben es geschafft, Junge!« schrie Rotbart begeistert. »Wir haben die Beobachter in fairem Kampf geschlagen. Das hat es noch nie zuvor auf der Welt gegeben!«
    Orgreiter juchzte und schlug in seinem Freudentaumel dem Mädchen mehrmals auf den Rücken, als wäre sie ein männlicher Freund. Aber sie war vor Freude genauso außer sich wie er und schlug ihm mit solcher Kraft auf die Schulter, daß er sich in der Luft drehte und schwer auf dem Boden landete.
    Er erhob sich und blickte sie voll Respekt an. Sie war kein schüchternes, schwaches Weib! Sie war so stark wie er. Und doch schien sie ihm weiblicher als jegliche Frauen, die er je gesehen hatte, ja sogar als das Mädchen, das seinen Bruder geheiratet hatte. Farbe überzog plötzlich ihr totenbleiches Gesicht, und sie blickte ihn mit großen Augen an.
    »Mach mit deiner Anhimmelei im Augenblick lieber Schluß, Junge.« Rotbart lachte. »Wir haben zwar eine Schiffsladung der Beobachter geschlagen, aber es gibt viele mehr. Wenn ihr Schiff sich nicht bald meldet, werden sie ein anderes zum Nachsehen schicken. Und sollte es ihnen gelungen sein, einen Notruf zu senden, dann mag es jeden Augenblick hier sein.«
    Nur widerwillig riß Orgreiter seinen Blick von dem Mädchen. »Also dann, wohin?«
    »Wir müssen um den See zurück und erst mal nachschauen, ob Ben Yale noch lebt. Hier können wir nirgends heraus. Wenn wir die Felswände hochsteigen, entdecken uns die Beobachter oder Orgs – und außerdem glimmen
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