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Nuramon

Nuramon

Titel: Nuramon
Autoren: J Sullivan
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also der Wahrheit.
    »Gib den Weg frei!«, erwiderte der Krieger. Es hieß, er sei Anfang dreißig, aber mit der tiefen Stimme, dem dichten Bart und den gefestigten Bewegungen wirkte er älter.
    Nuramon hob sein Schwert und führte drei rasche Attacken aus, die Bjoremul allesamt mit knappen Bewegungen seines Kriegsflegels abwehrte. Dann stieß der Varmulier mit dem Schaft seiner Waffe zu und ließ Nuramon parieren, nur um dann den Schlagkopf schwingen zu lassen. Die beiden Eisendornen, die auf Beschlägen hervorragten, verfehlten Nuramons Kopf knapp. Doch kaum war er dem Hieb ausgewichen, ließ Bjoremul den Schaft kreisen und stieß zu. Am Ende der Stange ragte ein weiterer Dorn heraus. Nuramon aber lenkte den Dreschflegel hinab. Als wäre das Lichtplateau aus Feuerstein, kratzte der Dorn funkensprühend über den Boden. Schon riss Bjoremul den Schaft zurück und ließ den Schlagkopf von oben herabschnellen. Nuramon gelang es gerade noch, sein Schwert hochzureißen. Kaum trafen sich die Waffen, verlagerte Nuramon sein Gewicht und versetzte Bjoremul einen Tritt, der ihn zwei Schritte zurückwarf und aus dem Gleichgewicht brachte. Der Krieger stützte sich mit dem Kriegsflegel ab, um nicht zu Boden zu fallen.
    Nuramon hörte die Erleichterung in den Anfeuerungsrufen seiner Gefährten, die sich nun zu beiden Seiten des varmulischen Feldherrn und Dorgals in Stellung brachten. Yargir und zwei weitere Männer gingen gar zum Angriff auf den jungen Wyrenar über.
    Während Bjoremul den Kampf hinter sich Dorgal überließ und erneut mit der Waffe drohte, überlegte Nuramon, wie es ihm gelingen könnte, das Lichttor zu schließen. Dorgal und Bjoremul fürchtete er nicht, denn im Zweikampf war er Herr über seine Fähigkeiten. Wenn er hier starb, dann nur, weil er versagte. Der Rest der varmulischen Truppen aber entzog sich seinem Einfluss. Falls sie sich wieder auf ihre Aufgabe besinnen, ihre Furcht überwinden und ihnen durch das Tor folgen sollten, könnten sie ihn leicht von hinten überwältigen. Doch um die Pforte mit einem Zauber zu schließen, brauchte Nuramon einen ungestörten Augenblick – etwas, das Bjoremul ihm nicht gewährte. So hoffte er, dass die Kraft, die er in den Torzauber gelegt hatte, bald aufgebraucht war und sich die Pforte von allein schloss.
    Bjoremul stieß vor, und Nuramon sprang zur Seite, nur um ihn seinerseits zu attackieren. Er behielt nichts mehr zurück. Je mehr er sich herausforderte, umso mehr forderte er sein Gegenüber. Zweimal verfehlte Nuramon den Kopf Bjoremuls nur um Haaresbreite, zugleich aber hatte er sich seinerseits fast schon an den Luftzug gewöhnt, den der Kriegsflegel über sein Gesicht wehte.
    Ein Schmerzensschrei lenkte Nuramons Blick kurz von Bjoremul auf Yargir ab. Der junge Krieger hielt sich die Seite und biss sich auf die Lippen. Dorgal setzte ihm mit dem Schwert nach. Ehe Nuramon ihm zu Hilfe eilen konnte, schoss Bjoremuls Kriegsflegel unvermittelt hernieder. Nuramon wich weit zur Seite aus, sprang dann über einen Streich hinweg, der seinen Füßen galt, schließlich traf ihn der Schlagkopf seines Gegners an der Schulter. Nuramon taumelte zur Seite. Er unterdrückte den Schmerz, und nachdem er sich gefangen hatte, lief er gegen Bjoremul an. Er täuschte rechts eine Attacke an, ließ seinen Gegner parieren und warf sich mit der tauben Schulter gegen den groß gewachsenen Krieger. Bjoremul taumelte zurück, in seinem Rücken strahlte die Lichtpforte. Nuramon setzte sofort nach. Wenn er den Gegner nicht mit seiner Schulter durch das Tor zu stoßen vermochte, würde sein Schwert diesen Zweck gewiss erfüllen.
    Bjoremul sprang neben das Tor und hob die Waffe. Nuramon konnte seinen Lauf vor der Pforte bremsen, doch schon kam Bjoremuls Attacke, ein Schlag gegen den Rücken. Nuramon tauchte so knapp unter dem Hieb hinweg, dass der Schaft der Waffe über seinen Umhang schabte. Allerdings hatte der varmulische Krieger so viel Schwung in seinen Schlag gelegt, dass er Nuramon nun die Schulter und den Oberarm offenbarte.
    »Schluss! Sonst töte ich ihn!«, brüllte Dorgal.
    Da hielt Nuramon inne. Die Schneide seines Schwertes schwebte direkt über Bjoremuls Schlüsselbein. Der breitschultrige Krieger wich zur Seite aus und stand nun wieder zwischen Nuramon und dem Feldherrn.
    Langsam wandte Nuramon sich Dorgal zu und sah seine Befürchtungen bestätigt: Yargir saß schweratmend am Boden, und Dorgal hielt ihm die Schneide seines Krummschwertes an den Hals.
    »Ergib dich«, sagte
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