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Nuramon

Nuramon

Titel: Nuramon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J Sullivan
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Bjoremul leise.
    Nuramon warf einen Blick zu seinen Gefährten, die sich allesamt auf den Albenpfad zurückgezogen hatten, den sie auf ihrem Hinweg gekommen waren. Gaeremul kümmerte sich um die wenigen Verletzten, und Nylma starrte mit entsetzter Miene zu Yargir hinüber.
    Nuramon richtete sich auf, hob die freie Hand und das Schwert langsam an und bot Bjoremul die Brust. Der Krieger hätte ihn leicht niederschlagen können, doch er hielt lediglich seinen Dreschflegel fest umklammert.
    »Lass das Schwert fallen!«, befahl der junge Feldherr. Es war das erste Mal, dass Nuramon ihn sprechen hörte, und selbst in dieser Lage, da er die Oberhand gewonnen zu haben glaubte, wirkte er unsicher. Seine Stimme zitterte, die Augen waren in den umschatteten Höhlen kaum zu erkennen.
    Nuramon ließ sein Schwert neben sich zu Boden fallen. Bjoremul betrachtete ihn angespannt, und Nuramon hielt seinem Blick stand, während er langsam seine Hände senkte. Nichts verriet, dass er längst mit dem Gegenangriff begonnen hatte und zu einem entscheidenden Schlag ausholte. Die Magie wirkte bereits, sie musste sich nur noch offenbaren.
    Nuramon blinzelte nicht. Er wollte Bjoremuls Aufmerksamkeit binden; er wollte, dass der Krieger zu spät bemerkte, dass der Schein des Lichttores im Schwinden begriffen war. Als Bjoremul Nuramons Plan durchschaute, war es bereits zu spät. Das grell leuchtende Tor versank im Boden, und zurück blieb nur der graue Albenpfad, der in die Höhe ragte.
    Während der feindliche Feldherr und Dorgal ungläubig auf die Stelle starrten, an der sich gerade noch die Pforte befunden hatte, ließ Bjoremul seine Waffe fallen. »Gut gespielt, Alvaru!«, sagte er und lächelte.
    »Mach es sofort wieder auf!«, schrie Dorgal und hob Yargirs Kinn mit seinem Schwert an. »Oder sein Hals wird zur Quelle!«
    Nuramon lächelte. »Falls ihr irgendeinem meiner Gefährten auch nur den Hauch weiteren Leides antut, wird sich für euch kein Tor mehr öffnen.«
    »Glaub ihm nicht, Herr!«, rief Dorgal. »Ihm liegt zu viel an diesem Kerl.«
    Der Feldherr musterte Nuramon unentschlossen, dann wanderte sein Blick hilfesuchend zu Bjoremul, doch dieser schüttelte den Kopf. »Ja, ihm liegt viel an dem Jungen, aber er meint es ernst. Wir haben verloren; er hat gewonnen. Blicken wir der Wahrheit ins Auge.«
    »So sei es«, sprach der junge Feldherr Nuramon zu. »Wir ergeben uns – für den Augenblick.«
    Dorgal ließ von Yargir ab und legte dann nach einem kurzen Blick zu seinem Herrn seine Waffe nieder. Die Teredyrer kehrten auf die Lichtinsel zurück, und Nylma eilte zu Yargir, der sie mit schmerzverzerrtem Gesicht zu beruhigen versuchte. Als der feindliche Feldherr Gaeremul seinen Dolch überreichte, gab er sich als Varramil Cardugar, der Neffe des Königs von Varmul, zu erkennen, was den Kämpfern aus Teredyr ein anerkennendes Raunen entlockte. Bjoremul hingegen schien von alldem unbeeindruckt zu sein. Gemächlich hob er Nuramons Waffe auf, wog das sehr leichte Schwert in der Hand, stutzte kurz und reichte es ihm schließlich. »Du beherrschst die höchste Kunst des Krieges, Alvaru!«
    Nuramon nahm seine Waffe an und steckte sie in die Scheide zurück. »Und worin besteht diese?«
    »Zu erkennen, wann eine Niederlage den Sieg birgt. Du bist der Erste, der mich dadurch besiegt, dass er sein Schwert fallen lässt.«
    Nuramon musterte ihn aufmerksam. »Noch ist der Tag nicht vorüber«, entgegnete er dann.
    Schließlich befahl Gaeremul, Dorgal und Bjoremul zu fesseln und übernahm diese Aufgabe schließlich selbst, da niemand sich an die beiden heranwagte. Nur Varramil blieb von Fesseln verschont. Entweder aus Rücksicht auf seinen Rang oder weil Gaeremul von seiner Seite nichts befürchtete.
    Nuramon ließ seine Gefährten gewähren und verschaffte sich stattdessen lieber einen Überblick über ihre Verletzungen. Die meisten hatten leichte Wunden, und auch Yargir würde den Schnitt in seiner Seite überstehen. Bei einigen der Krieger wollte Nuramon spä ter Magie anwenden, aber zuvor bestand seine Aufgabe darin, die Gefährten und die Gefangenen sicher in die Welt zurückzubringen.
    Auf dem Weg wandte sich Bjoremul an Nuramon. »Mit deinen Fähigkeiten könntest du die Welt verändern«, sagte er.
    »Mir gefällt eure Welt so, wie sie ist«, erwiderte Nuramon.
    Bjoremul schüttelte den Kopf und schmunzelte. »Das Schicksal gewährt große Fähigkeiten leider zu gerne jenen, die sie nicht zu schätzen wissen.«
    »Wer bin ich, an den

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