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Nuramon

Nuramon

Titel: Nuramon
Autoren: J Sullivan
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Trauer der Teredyrer um die Gefallenen mildern.
    »Nun bleibt dem varmulischen König nur eins«, sagte Gaeremul. »Verhandeln.«
    Bjoremul und Dorgal wechselten enttäuschte Blicke, während Varramil fassungslos den fliehenden Scharen nachstarrte, die eben noch Reihe um Reihe seinem Befehl gefolgt waren. »Das wird er ohne Zweifel tun müssen«, sagte er stockend.
    Orakelblick
    Bjoremul bewunderte Nuramon und wünschte, der Alvaru hätte sich nicht in Teredyr niedergelassen, sondern im Reich seines Herrn. Er verfluchte diesen Krieg und fragte sich, wie er den Alvaru dazu bewegen könnte, mit ihm nach Westen zu gehen und gegen die Yannadrier zu kämpfen.
    Nylma und Yargir saßen abseits des Rates und schauten zu Nuramon hinüber, der sich ebenfalls fernhielt. »Stell dir vor, er würde uns über die Pfade ans Meer führen«, sagte Nylma.
    »Oder in die Wüste«, flüsterte Yargir. »Wenn es so weit ist, müssen wir ihn fragen.«
    »Davor habe ich Angst«, sagte die Kriegerin, die sich bislang selten gefürchtet hatte.
    Im Fürstentum Yannadyr fluchte Borugar Yannaru, der Graf von Doranyr. Fürst Yarro brachte ihn und seine Krieger mit seinem Befehl um den wohlverdienten Triumph. Sie hatten gerade Weramul eingenommen, und nun sollten sie abziehen und die bedeutende Stadt anderen überlassen.
    Auf dem Heimweg sah Borugar die Feldherren, die in der Gunst des Fürsten standen und die Beute, die ihm und seinen Leuten gebührte, an sich nehmen würden. Selten hatte er in so spöttische Mienen geblickt.
    In einem Kerker der Gefangenenfestung von Werisar schlief die Tochter des siegreichen Grafen. Träume plagten sie: von ihrem Scheitern und dass sie vor sterbenden Kriegern ihres Volkes floh und diese ihr bluttriefend nachstellten. Sie lief direkt in die Arme der Familien der Krieger und erwachte von ihrem eigenen Schrei.
    In der fernen Stadt Alvarudor warteten die Menschen auf die Ankunft eines Boten aus Albenmark. Das Elfenhaus war seit Generationen unbewohnt, und die Kammer der letzten Botin war seit damals versiegelt. Viele glaubten, die Elfenkönigin hätte sie vergessen. Und die Jünglinge bezweifelten sogar, dass es je eine Botin gegeben hatte.

Der König von Varmul

    Nuramon ließ seinen Blick über das Land am Fuße der Syardoren schweifen. Ein Zelt mit hochgebundenen Außenplanen stand offen sichtbar auf einem Feld zwischen zwei Wäldern. Die Boten der beiden Seiten trafen sich dort. Während hier die grüne Fahne von Teredyr wehte, ragte weit jenseits des Zeltes das rote Banner der Varmulier aus den Ruinen der Stadt Barobyr.
    Gut zwanzig Schritt hinter Nuramon, Gaeremul und Yangor, dem Stadtältesten von Teredyr, saß Bjoremul auf seinem Pferd. Seine Hände waren auf den Rücken gebunden, und die Krieger, die ihn umgaben, hielten ein wenig Abstand. Allein Nylma war stets an Bjoremuls Seite. Sie wäre gewiss lieber bei Yargir geblieben, der sich in Teredyr schonte, aber Gaeremul hatte ihr keine Wahl gelassen.
    »So könnte es für uns enden«, sagte Yangor und schaute nach Barobyr hinüber. »Sie erobern Städte und lassen Ruinen zurück.«
    Gaeremul, der mittlerweile abgestiegen war, wies auf den Boten, der sich auf den Rückweg zu ihnen machte, während der des Feindes nach Barobyr ritt. »Gleich wissen wir es«, sagte er. Der Bote, ein Jüngling namens Relegir, war Yangors Neffe und ähnelte dem Stadtältesten mit seinen buschigen Augenbrauen und dem spitzen Kinn.
    »Nun?«, fragte Yangor, als Relegir sein Pferd vor ihm stoppte.
    »König Mirugil selbst wird verhandeln«, sagte Relegir und blickte Nuramon an. »Er möchte den Alvaru sehen.«
    »Gut«, sagte Yangor, blickte zurück zu den anderen Kriegern und rief: »Machen wir uns ans Werk!«
    Nuramon, Yangor und Gaeremul ritten voraus, ihnen folgten Nylma und ein Dutzend Krieger, die Bjoremul in ihrer Mitte hielten. Relegir blieb mit den übrigen Gefährten zurück.
    Die Varmulier brachten ihren Weg schneller hinter sich als Nuramon und die Teredyrer. Sie machten gut fünfzig Schritte vor dem Zelt halt und warteten ab. Als Nuramon und seine Gefährten auf die gleiche Distanz an das Zelt herangekommen waren, ließen sie ihre Pferde mit zwei Kriegern zurück und näherten sich den Varmuliern gemessenen Schrittes.
    Schließlich standen die Anführer einander Auge in Auge vor dem Zelt gegenüber und musterten einander stumm. Je zwei Krieger mach ten sich daran, die Zeltplanen in Bahnen herabzulassen.
    Nuramon betrachtete die Rüstungen der Varmulier. Sie waren aus
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