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Nur weil ich dein Chef bin

Nur weil ich dein Chef bin

Titel: Nur weil ich dein Chef bin
Autoren: Roxanne St. Claire
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berichtete Linda die ganze Geschichte – bis auf die besonders intimen Einzelheiten –, und Megan hörte ihr mit offenem Mund zu.
    „Wow, das war mutig von dir. Vor allem der Showdown im Klub. Schade, dass du keine Zeugen hattest.“
    „Oh doch“, widersprach Linda. „Stephen Garrison saß direkt neben Parker und hat alles mit angehört.“
    Megan schwieg. Angespannt zupfte sie an einem Blumenarrangement herum und kaute nervös auf ihrer Unterlippe. „Das muss ziemlich unangenehm gewesen sein“, brachte sie schließlich hervor.
    „Nein, das war sogar großartig. Nur später im Büro …“
    „War es nicht mehr so toll?“
    „Nein, das war das Schwierigste, was ich je getan habe. Ich bin fortgegangen, und lieber Gott, Megan, es hat mir das Herz gebrochen. Aber ich musste es tun, und ich fühle mich jetzt tatsächlich stärker.“
    „Das Gefühl kenne ich.“
    Linda betrachtete sie nachdenklich. „Ja?“
    Megan wich ihrem Blick aus und sah sich stattdessen voller Interesse im Zimmer um. „Das Haus ist sehr schön.“
    „Ja, das ist es.“ Linda seufzte. „Du, mir kommt gerade eine fantastische Idee! Warum ziehst du nicht mit Jade hier ein? Du übernimmst einfach meinen Mietvertrag. Ich glaube, der Besitzer wäre bestimmt damit einverstanden. Das Haus wäre perfekt für euch.“
    Megans Miene erhellte sich, je länger sie darüber nachdachte. „Das stimmt. Besonders mit dem schönen Garten vorne. Dann kann ich der Kleinen endlich das Hündchen kaufen, das ich ihr schon seit Ewigkeiten verspreche.“
    „Ich bin in ein paar Tagen weg. Wie lange bleibst du noch in der Stadt?“
    „Nur heute. Ich habe Jade versprochen, dass ich schnell wieder zu Hause bin. Bist du wirklich sicher, Linda? Vielleicht änderst du deine Meinung und möchtest bleiben. Es ist nicht immer das Beste, davonzulaufen.“
    „Ich laufe nicht davon. Ich gehe nach Hause, um meinen Ruf wiederherzustellen.“ Linda stand auf und schluckte mühsam, wie jedes Mal, wenn sie daran dachte, dass sie bald abreisen musste. „Vielleicht komme ich ja doch zurück“, fügte sie hinzu. „Du bist ja auch wieder da.“
    „Ach ja, bitte, Linda. Ich könnte ein paar Freunde gut gebrauchen. So, jetzt muss ich aber wirklich gehen.“
    Linda begleitete Megan zu ihrem Wagen und winkte ihr nach, während die Freundin die Straße hinunterfuhr.
    Dann hielt sie ihr Gesicht der Sonne entgegen und schloss seufzend die Augen. In den letzten Jahren hatte sie sich an die Wärme in Florida gewöhnt, und selbst die ständige Luftfeuchtigkeit war ihr mittlerweile so vertraut, dass sie ihr fehlen würde. Ihre Wurzeln lagen vielleicht in Indiana, aber im Grunde war sie längst ein Miami-Mädchen.
    Mit noch einem Seufzer drehte sie sich um und ging zum Haus zurück, als sie plötzlich über etwas stolperte.
    Sie sah auf den Boden und entdeckte zu ihrer Überraschung eine Zeitung. Stirnrunzelnd bückte sie sich. Eigentlich war sie sicher, den „Miami Herald“ schon vor ein paar Stunden hereingeholt zu haben.
    Neugierig schlug sie die Zeitung auf und erstarrte, als sie den Schriftzug des Blattes erkannte. Wie kam der „Indianapolis Star“ hierher?
    Megan musste ihn fallen gelassen haben, als sie aus dem Wagen stieg. Sie musste ihn im Flugzeug gelesen haben. Unwillkürlich fühlte Linda sich in ihre Heimatstadt zurückversetzt. Das letzte Mal, als sie diese Zeitung gelesen hatte, war sie selbst auf der ersten Seite des Wirtschaftsteils zu sehen gewesen. Sie blätterte mit klopfendem Herzen weiter, bis sie die entsprechende Seite fand. Die Demütigung von damals war noch allzu präsent.
    Ihr Herz drohte einen Schlag auszusetzen, als sie plötzlich ihr eigenes Foto erkannte. Wollte sie irgendjemand quälen, indem er sie an all das erinnerte? Ängstlich ließ sie den Blick über die Schlagzeile gleiten.
    Neue Erkenntnisse im skandalösen Fall von Wirtschafts spionage.
    „Oh mein Gott“, flüsterte sie und hielt die Zeitung so fest in ihren Händen, dass sie zu zerreißen drohte. Mit klopfendem Herzen suchte sie das Datum. Es war die Zeitung von heute!
    Linda wurde schwindelig, ihre Hände begannen zu zittern, und sie musste sich mühsam zwingen, weiterzulesen.
    „FiberTech“-Vorsitzender machte gestern eine Aussa ge … falsche Person wurde vor fünf Jahren beschuldigt … ehemaliger Risikokapitalanleger wurde des Betrugs und rechtswidrigen Zugriffs auf geheime Computerdateien an geklagt … der Fall von Wirtschaftsspionage, der sich fälsch licherweise auf die
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