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Nur weil ich dein Chef bin

Nur weil ich dein Chef bin

Titel: Nur weil ich dein Chef bin
Autoren: Roxanne St. Claire
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der Konkurrenz. Warum rufst du nicht Jordan oder Emilio an? Die Herren könnten eine persönliche Assistentin sicher gut gebrauchen. Bei deinen Fähigkeiten …“
    Sie wich vor ihm zurück, so als hätte er sie geohrfeigt, und Parker hatte das Gefühl, ihren Schmerz am eigenen Körper zu spüren. Alles in ihm drängte danach, sie in die Arme zu schließen und seine Worte zurückzunehmen.
    „Ich werde dich nicht anzeigen“, bemerkte er stattdessen kühl und trat zurück, um Linda den Weg frei zu machen. Die Worte fühlten sich fremd an, als er hinzufügte: „Sheila wird dich hinausbegleiten.“
    Linda hob stolz das Kinn. „Das ist nicht nötig. Ich weiß, wie man ein Gebäude verlässt, wenn man mir gekündigt hat.“
    Das möchte ich wetten. Aber etwas hielt ihn zurück, den sarkastischen Gedanken laut auszusprechen.
    Linda durchquerte das Büro, und er folgte ihr bis zur Tür, wo er ihren Schreibtisch im Blick hatte. Während sie ihre Handtasche aus der untersten Schublade nahm, kramte er sein Handy hervor und gab Stephens Nummer ein. Sein Bruder meldete sich beim ersten Klingelton.
    „Das Problem ist gelöst“, verkündete Parker mit fester Stimme.
    Linda wirbelte zu ihm herum und warf ihm einen ungläubigen Blick zu.
    „Bravo!“, antwortete Stephen. „Das müssen wir feiern.“
    Parker war nicht wirklich nach Feiern zumute. „Ja, klar. Komm heute Abend ins ‚Estate‘.“
    Ohne ein weiteres Wort ging Linda den Flur hinunter, den Kopf hocherhoben, die Schultern zurück, das Kinn vorgereckt. Sie gab sich offenbar große Mühe, nicht wie eine Schuldige mit gesenktem Blick von der Stätte ihrer Untaten davonzuschleichen.
    „Bist du sicher, dass du sie erwischt hast?“, fragte Stephen.
    Nein, das war er nicht. „Ja.“
    „Ich wusste, dass du am Ende das Richtige tun würdest.“
    Das Richtige, dachte Parker missmutig. Warum fühlte es sich dann alles andere als richtig an?

10. KAPITEL
    An den exklusiven Hightech-Bars standen die unzähligen Gäste Schulter an Schulter, in den Händen pastellfarbene Martinis oder puren Whiskey. Adams hochmoderne Beleuchtungsanlage tauchte den mit riesigen Kristalllüstern und Spiegeln ausgestatteten Saal in abwechselnd pinkfarbenes und blaues, weißes und rotes Licht.
    Parker lehnte sich in einem der weichen Ledersofas zurück. Auf dem Tisch zwischen ihm und Stephen lag ein Handy – ein Handy, das nicht klingeln wollte, sondern ihn nur in Versuchung brachte, einen einzigen Anruf zu tätigen. Bis jetzt widerstand er noch erfolgreich.
    Von seinem Platz aus hatte er einen guten Blick auf einen Teil des Foyers und die sechs verschiedenen Bars. Er konnte auch die breite Treppe sehen, die zu dieser vom allgemeinen Trubel etwas abgelegenen Ebene des dreitausend Quadratmeter großen Klubs führte.
    „Du hast keine fünf Worte von dir gegeben, seit wir hier sind.“ Stephen stieß seinen Bruder in die Seite. „Du musst darüber hinwegkommen, Mensch.“
    „Ich bin über sie hinweg“, versicherte Parker und nahm einen Schluck von dem etwas exotisch schmeckenden Bier, das Adam ihm an den Tisch gebracht hatte. „Glaub mir, ich bin über sie hinweg.“
    Stephen lachte. „Ich habe doch gar nichts von ihr gesagt.“
    „Es geht aber vor allem um Linda“, sagte Parker leise. „Ich meine, sie ist doch das Problem“, fügte er schnell hinzu. „Jetzt muss ich eine neue Assistentin suchen, herauskriegen, welche Informationen bisher weitergegeben wurden und …“
    „Deine Wunden lecken.“
    „Ich bin nicht verwundet.“
    Stephen griff nach dem Handy. „Komm. Ruf dieses Model an. Wie hieß sie noch gleich?“
    „Yvette. Yvonne. Weiß nicht mehr.“
    „Hier wirst du sie schon finden.“ Stephen drückte auf eine Taste, aber Parker riss ihm das Handy aus der Hand.
    „Hör schon auf. Ich will sie nicht anrufen.“
    „Und was ist mit dem niedlichen Rotschopf, der an der Broschüre gearbeitet hat? Hattest du nicht vor, mit ihr auszugehen?“
    Parker warf seinem Bruder einen finsteren Blick zu. „Glaubst du wirklich, ich bin jetzt in der Stimmung, eine andere Frau kennenzulernen?“
    „Okay, vergiss das Handy.“ Stephen wies mit einer Kopfbewegung auf eine der Bars. „Die Brünette in dem superengen schwarzen Rock signalisiert uns ihr Interesse.“
    Parker machte sich nicht die Mühe, hinzusehen. „Nein, danke.“
    „Verdammt, Parker. Du warst ein einziges Mal mit Linda zusammen, oder zwei Mal? Tu nicht so, als ob es etwas Besonderes gewesen wäre. Sie hat dich aufs Kreuz
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