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Nur in deinen Armen: Roman

Nur in deinen Armen: Roman

Titel: Nur in deinen Armen: Roman
Autoren: Stephanie Laurens
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näherten sich. »Stimmt das, Juggs?«
    Es war eine neue Stimme, tief und kultiviert, mit dem Akzent der Gegend. Lucifer fragte sich, wer »Papa« wohl sein mochte.
    »Aye. Es sieht ganz so aus, als hätte er einen Schlag abbekommen, und zwar einen heftigen Schlag.« Juggs - dieser Trottel - war immer noch da.
    »Und du sagst, er hat diese Wunde am Hinterkopf?«
    »Ja - hier.« Lucifer fühlte, wie die Finger der Lady ihm das Haar zur Seite strichen. »Aber du darfst sie nicht anfassen.« Glücklicherweise tat »Papa« das auch nicht. »Sie scheint sehr empfindlich zu sein - er hat für einen Augenblick das Bewusstsein wiedererlangt, aber als Juggs seinen Kopf angefasst hat, ist er wieder ohnmächtig geworden.«
    »Das ist wohl kaum verwunderlich. Er hat einen ziemlichen Schlag abbekommen. Und zwar sehr wahrscheinlich mit dieser Hellebarde von Horatio, wie es aussieht. Hemmings sagt, er hat die Hellebarde neben diesem Gentleman hier gefunden. Wenn man bedenkt, wie schwer das Ding ist, ist es ein Wunder, dass er nicht tot ist.«
    Die Lady ließ das Haar wieder zurückfallen. »Also ist es doch wohl offensichtlich, dass er nicht der Mörder sein kann«, meinte sie.
    »Nicht mit dieser Wunde und der Hellebarde, die neben ihm gelegen hat. Es sieht so aus, als hätte sich der Mörder hinter der Tür versteckt und wäre auf ihn losgegangen, als dieser Mann hier die Leiche entdeckt hat. Mrs Hemmings schwört, dass das Ding nicht von selbst umgefallen sein kann. Und das scheint auch offensichtlich zu sein. Also müssen wir einfach nur warten und sehen, was dieser Gentleman uns erzählen kann, wenn er wieder zu Bewusstsein kommt.
    Herzlich wenig, meinte Lucifer insgeheim.
    »Nun, es wird ihm auf keinen Fall besser gehen, solange er in dieser Zelle hier liegt.« Die Stimme der Lady hatte einen entschiedenen Klang angenommen.
    »In der Tat nicht. Ich kann mir gar nicht vorstellen, was Bristleford sich gedacht hat, wie er auf den Gedanken kommen konnte, dass dieser Kerl hier der Mörder ist, der bei dem Anblick von Blut ohnmächtig wurde.«
    Ohnmächtig beim Anblick von Blut ? Wäre es ihm möglich gewesen, hätte Lucifer verächtlich geschnaubt, aber er konnte noch immer nicht sprechen. Der Schmerz in seinem Kopf schien nur darauf zu warten, ihn wieder in die Bewusstlosigkeit zu treiben. Er konnte nichts anderes tun, als einfach nur still dazuliegen und alles zu erfahren, was möglich war. Solange die Lady das Kommando übernahm, war er in Sicherheit - es schien so, als handele sie in seinem Interesse.
    »Ich dachte, Bristleford hätte gesagt, er hätte ein Messer in der Hand gehabt.«
    Diese Worte kamen natürlich von Juggs.
    »Papa« schnaubte verächtlich. »Selbstverteidigung. Er hat wohl gespürt, dass der Mörder hinter ihm war, und hat dann nach der einzigen Waffe gegriffen, die in der Nähe war. Auch wenn er sich damit leider nicht gegen eine Hellebarde verteidigen konnte. Nein - es ist wohl offensichtlich, dass jemand die Leiche gefunden und sie umgedreht hat. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich der Mörder diese Mühe gemacht haben sollte - Horatio hatte ja nichts Wertvolles in seinem Nachthemd versteckt.«
    »Also ist dieser Mann hier unschuldig«, schloss die Lady. »Wir sollten ihn wirklich auf die Farm bringen.«
    »Ich reite zurück und schicke euch einen Wagen«, antwortete »Papa.«
    »Ich werde hier warten. Und sage Gladys, sie soll so viele Kissen mitschicken wie sie nur kann und …«
    Die Worte der Lady entfernten sich. Lucifer lauschte nicht länger. Sie hatte gesagt, sie würde hier bei ihm bleiben. Es hatte sich so angehört, als sei die Farm »Papas« Haus, also würde sie sehr wahrscheinlich auch dort leben. Hoffentlich. Er wollte mehr von ihr sehen, wenn seine Schmerzen erst einmal nachgelassen hatten. Der Schmerz in seinem Kopf und auch der Schmerz in seinem Herzen.
    Horatio war ein sehr lieber Freund gewesen - wie nah er ihm gestanden hatte, bemerkte er erst jetzt, als er nicht mehr da war. Er dachte über seine Trauer nach, doch er war viel zu schwach, um sie verarbeiten zu können. Er versuchte, seine Gedanken abzulenken, versuchte, nicht länger an den Schmerz zu denken, doch das gelang ihm nicht.
    Also lag er einfach nur da und wartete.
    Er hörte, wie die Lady zurückkam, es waren noch andere Menschen in ihrer Begleitung. Was dann folgte, war nicht angenehm. Glücklicherweise war er der Ohnmacht noch viel zu nahe, nur vage bemerkte er, dass er hochgehoben wurde. Er hatte erwartet, das
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