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Nur in deinen Armen: Roman

Nur in deinen Armen: Roman

Titel: Nur in deinen Armen: Roman
Autoren: Stephanie Laurens
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zerstört sein.«
    Phyllida nickte. »Ich bin nur schnell gekommen, um den Hut des Gentleman zu holen.«
    »Seinen Hut?« Bristleford starrte sie erstaunt an. »Da war kein Hut, Miss.«
    Phyllida blinzelte. »Sind Sie sicher?«
    »Es lag kein Hut im Wohnzimmer.« Bristleford sah sich um. »Vielleicht liegt er ja in seinem Wagen.«
    Phyllida gelang ein Lächeln. »Nein, nein - ich hatte nur angenommen, dass er vielleicht einen Hut mitgebracht hat. Haben Sie auch keinen Stock gefunden?«
    Bristleford schüttelte den Kopf.
    »Nun, dann verschwinde ich wieder. Phyllida nickte Appleby noch einmal zu, der sich in ihre Richtung verbeugte, dann verließ sie das Haus.
    Unter dem Portikus blieb sie noch einmal stehen und blickte über Horatios wunderschönen Garten. Ein Schauer rann über ihren Rücken …
    Phyllida hob den Kopf und sah sich um, dann ging sie schnell zum Tor und eilte nach Hause.

    Der Schmerz in seinem Kopf wurde größer.
    Lucifer warf sich unruhig auf dem Bett hin und her, er bemühte sich, dem messerscharfen Schmerz in seinem Kopf zu entkommen. Hände versuchten, ihn festzuhalten, sanfte Stimmen wollten ihn beruhigen. Er begriff, dass man von ihm verlangte, still liegen zu bleiben - er versuchte es, doch der Schmerz ließ es nicht zu.
    Dann kehrte sein Schutzengel zurück. Er hörte ihre Stimme am Rande seines Bewusstseins, sie war der Grund dafür, dass er die Kraft fand, still liegen zu bleiben. Sie wusch ihm das Gesicht, den Hals und seine Schultern mit Lavendelwasser, dann legte sie ein kühles Tuch auf seine Wunde. Der Schmerz ließ nach, und er seufzte auf.
    Sie ging, und er wurde wieder ruhelos. Doch noch ehe der Schmerz ihn übermannte, kehrte sie zurück und tauschte das kühle Tuch aus, dann setzte sie sich neben sein Bett und legte ihre kühle Hand auf sein Handgelenk.
    Er entspannte sich. Und endlich schlief er ein.

    Als er aufwachte, war sie weg.
    Es war dunkel, im Haus war es still, alles schlief. Lucifer hob den Kopf - doch der Schmerz ließ ihn innehalten. Er biss die Zähne zusammen, dann drehte er sich auf die Seite und hob den Kopf ein wenig, um sich umzusehen. Eine ältere Frau mit einer Morgenhaube saß zusammengesunken in einem Lehnsessel am Fenster. Er strengte seine Ohren an und hörte ein leises Schnarchen.
    Die Tatsache, dass er hören konnte, beruhigte ihn ein wenig. Er legte den Kopf in die Kissen zurück und dachte nach. Auch wenn sein Kopf noch immer sehr schmerzte, wenn er ihn bewegte, so ging es ihm doch wesentlich besser. Er konnte nachdenken, ohne größere Schmerzen zu haben. Er reckte sich, bewegte seine Arme und Beine, sorgsam darauf bedacht, den Kopf ruhig zu halten. Dann entspannte er sich wieder und strengte seine Sinne an, alles schien einwandfrei zu funktionieren. Er war vielleicht noch nicht gesund, doch war er unversehrt.
    Nachdem er das festgestellt hatte, konzentrierte er sich auf seine Umgebung. Ganz langsam kehrte auch die Erinnerung an das zurück, was geschehen war, und seine Gedanken ordneten sich wieder. Er war in einem Zimmer, das auf eine Art gemütlich eingerichtet war, die ihm verriet, dass es sich um das Zimmer eines Mannes handeln musste. Er erinnerte sich daran, dass sein Schutzengel »Papa« gerufen hatte und dass der sein Urteil über Lucifers Verwicklung beim Mord an Horatio abgegeben hatte. »Papa« war sehr wahrscheinlich der örtliche Friedensrichter. Wenn das so war, dann hatte er mit ihm genau den richtigen Mann kennen gelernt. So bald es ihm wieder gut genug ging, um seinen Kopf zu bewegen, hatte Lucifer nämlich die Absicht, den Mörder von Horatio zu finden.
    Er hielt in seinen Gedanken inne … dann lenkte er sie in eine andere Richtung. Sein Schutzengel war nicht da - zweifellos lag sie schlafend in ihrem Bett.
    Nein, nicht diese Richtung.
    Innerlich seufzte er auf. Dann schloss er die Augen, schmiegte sich in die Kissen und gab sich ganz seiner Trauer hin.
    Er ließ sich von seinem Kummer um Horatio, mit dem er keine schönen Zeiten mehr teilen würde, übermannen - von dem Kummer um den Tod eines Mannes, der wie ein Vater für ihn gewesen war. Es würde keine gemeinsame Freude über eine Entdeckung mehr geben, keine eifrigen Bitten um Informationen mehr, keine gemeinsame Jagd mehr danach, die Herkunft neu entdeckter Schätze herauszufinden.
    Die Erinnerungen waren lebendig, doch Horatio war tot. Ein Kapitel seines Lebens war beendet. Es fiel ihm schwer zu akzeptieren, dass er das letzte Kapitel des Buches erreicht hatte und dass er
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