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Nur in deinen Armen: Roman

Nur in deinen Armen: Roman

Titel: Nur in deinen Armen: Roman
Autoren: Stephanie Laurens
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- das Dorf Colyton lag vor ihm. Er zog die Zügel an und sah sich um.
    Innerlich verzog er das Gesicht. Er hatte richtig vermutet. So, wie Colyton aussah, standen seine Aussichten, hier eine Frau zu finden, mit der er sich die Zeit vertreiben konnte - eine verheiratete Frau, die seinen Ansprüchen genügte und mit der er das drängende Verlangen stillen konnte, das allen Cynsters eigen war -, gleich null.
    Also würde es wirkliche Abstinenz bedeuten.
    Das Dorf, das im Schein der Sonne hübsch und ordentlich vor ihm lag, sah aus, als hätte ein Künstler seine Vorstellung einer ländlichen Idylle gemalt, voller Frieden und Harmonie. Rechts vor ihm lag auf einem kleinen Hang der Gemeindeanger, oben stand eine Kirche, ein solider normannischer Bau, neben dem er einen gepflegten Friedhof entdeckte. Hinter dem Friedhof verlief ein weiterer Weg nach unten, wahrscheinlich mündete er ein Stück weiter in die Straße. Die Hauptstraße selbst machte einen Bogen nach links, gegenüber dem Gemeindeanger standen einige Bauernhäuser, an einem davon hing ein Wirtshausschild. Ein Stück davor zierte ein Ententeich den Gemeindeanger, seine Schwarzen stampften mit den Hufen und schüttelten beim lauten Quaken der Enten die Köpfe.
    Lucifer beruhigte seine Pferde, dann sah er nach links zum ersten Haus, das in einem Garten stand. Ein Name war über dem Eingang eingraviert. Er kniff die Augen zusammen. Colyton Manor , las er. Sein Ziel.
    Es war ein hübsches Haus aus hellem Sandstein, zwei Etagen hoch, und das Dachgeschoss war zu beiden Seiten des Eingangs im gregorianischen Stil mit einer Reihe von Giebelfenstern verziert. Das Haus lag an der Straße hinter einer hüfthohen Mauer, ein großer Garten voller Blumen und blühender Rosen umgab es. Mitten im Garten stand ein runder Brunnen, von dort aus führte der Weg zur Haustür und zu einem Tor zur Straße. Nach hinten wurde der Garten begrenzt durch eine Reihe von Bäumen, die das Haus vom übrigen Dorf trennten.
    Ein Kiesweg führte am Haus vorbei zu den Ställen, die in der Nähe der Bäume lagen. Den Weg säumten einige Büsche, ab und zu warf ein Baum seinen Schatten. Ein wenig verwildert reichten die Büsche beinahe bis zu der Stelle, an der der Zweispänner stand, das Blitzen von Wasser zeugte von einem hübschen See.
    Colyton Manor sah genauso aus, wie das Haus eines reichen Gentleman sein sollte. Es war das Haus von Horatio Welham, deshalb hatte Lucifer Colyton es als Versteck gewählt.
    Horatios Brief hatte ihn vor drei Tagen erreicht. Er war ein alter Freund und sein Lehrmeister. Horatio hatte ihn eingeladen, ihn in Colyton so bald wie möglich zu besuchen. Und da im Augenblick alle Damen der Gesellschaft ihre Blicke auf ihn gerichtet hatten, war für Lucifer dieser Zeitpunkt sofort gekommen - er hatte diesen Brief als Entschuldigung genommen, sich aus dem gesellschaftlichen Durcheinander zurückzuziehen.
    Früher war er ein steter Gast in Horatios Haus im Lake Distrikt gewesen, doch dies war sein erster Besuch in Colyton.
    Die Schwarzen schüttelten die Köpfe, das Zaumzeug klirrte. Lucifer reckte sich, er griff nach den Zügeln und konnte kaum seine Ungeduld unterdrücken, Horatio wiederzusehen, ihm die Hand zu schütteln und seine Zeit mit diesem belesenen Mann zu verbringen. Was seine Ungeduld noch verstärkte, war Horatios Grund für seine Einladung - er wollte Lucifers Meinung über einen Gegenstand hören, der Lucifer vielleicht dazu bringen könnte, seine Silber- und Edelsteinsammlung auf andere Stücke auszudehnen. Den ganzen Weg von Somerset hatte er darüber nachgedacht, um was für einen Gegenstand es sich dabei wohl handeln könnte, war aber zu keinem Schluss gekommen.
    Doch bald würde er es erfahren. Er schlug leicht mit den Zügeln, und die Schwarzen setzten sich in Bewegung. Geschickt lenkte er sie durch das Tor, dann hielt er den Zweispänner neben dem Haus an.
    Obwohl die Pferde schnaubten und mit den Hufen scharrten, kam niemand aus dem Haus, um ihn zu begrüßen.
    Er lauschte, doch er hörte nichts außer dem Zwitschern der Vögel und dem Summen der Insekten.
    Dann erinnerte er sich daran, dass Sonntag war, Horatio und der ganze übrige Haushalt wäre in der Kirche. Er blickte zum Gemeindeanger und bemerkte, dass die Kirchentür ein wenig offen stand. Noch einmal blickte er zur Haustür - auch sie stand offen. Scheinbar war jemand zu Hause.
    Er band die Zügel fest, sprang vom Wagen und ging über den Kiesweg zum Tor. Sein Blick fiel auf den blühenden
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