Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nur für eine Stunde?

Nur für eine Stunde?

Titel: Nur für eine Stunde?
Autoren: Judith Arnold
Vom Netzwerk:
ermutigt, schlang sie die Arme um ihn, fühlte seinen glatten, warmen Rücken und die Muskeln unter seiner Haut. Sie fühlte seine kraftvollen Schultern, fühlte sein Gewicht, als er sich bewegte und dann neben ihr lag.
    Ihre Beine suchten seine. Sie trat mit den Füßen gegen die Bettdecke und merkte, dass er obendrauf lag und sich nicht fortrührte. Sie wollte protestieren, aber er küsste sie zu tief. Sie wollte an der Decke ziehen, doch dann hätte sie ihn loslassen müssen, was sie nicht fertigbrachte.
    Was für unbeschreibliche Küsse. Es war himmlisch. Und, angesichts ihrer begrenzten Erfahrungen, absolut neu. Sie erinnerte sich an ein paar Männer, die Leidenschaft mit roher Kraft verwechselt hatten und es als höchste Verführungskunst betrachteten, sie besonders rau zu küssen.
    Nicht dieser Mann. Seine Küsse waren besitzergreifend und zugleich voller Raffinement – eine feine Andeutung von Dominanz. Hart und gebieterisch erforschte er mit der Zunge das Innere ihres Mundes, doch dann überließ er sich ihr, ließ ihre Zunge locken und spielen und kontern und erobern. Es war ein Geben und Nehmen, nicht nur eine einseitige Eroberung.
    Martha genoss es so sehr, dass sie fast vor Frustration aufschrie, als er den Kuss beendete. Doch sie protestierte nicht und ließ ihn tun, was er tun wollte.
    Was nun kam, raubte ihr eine Sekunde lang den Atem. Mit einem Griff um ihren Rücken richtete er sie halb auf und streifte ihr die Pyjamajacke von den Armen. Dann senkte er sie wieder aufs Kissen und befreite nun endlich ihre Beine aus dem Gefängnis der Bettdecke. Er löste die Bündchenkordel ihrer Pyjamahose, streifte ihr die Hose von den Beinen, als wäre sie ein Hauch von Seide.
    Sie empfand keine Scham, nackt vor diesem Fremden zu liegen. Warum auch – dies war ein Traum, und da er ihre Brüste nicht kritisiert hatte, würde er auch das Übrige nicht kritisieren. Oder?
    Nein, das würde sie nicht zulassen. Selbst wenn er die Handlung bestimmte, so hatte sie immerhin so viel Kontrolle über den Traum, dass sie eine Kränkung ausschalten konnte.
    Er würde also denken, sie sei schön. Und schlank, nicht dünn. Ihr Haar würde er traumhaft finden, wunderbar glänzend und den sündhaft teuren Haarschnitt wert. Er würde die Farbe ihrer Augen bewundern und mit dem Braun dunkler Schokolade vergleichen, nicht mit dem Braun von Schlamm. Und ihre Finger würde er zierlich finden, nicht stummelig. Er würde denken, dass sie hinreißend sei, sexy und schön und einmalig, die tollste Frau auf der Welt.
    Er ließ seine Hände von ihren Hüften über ihre Schenkel zu ihren Knien gleiten, an ihren Schenkeln entlang zu ihren Füßen. Er streichelte ihre Fußsohlen, berührte jeden Zeh, zeichnete die Linien ihrer Fersen nach. Die Hornhaut bemerkte er natürlich nicht – er hielt ihre Füße für makellos schön.
    Sie streckte die Hand aus und strich durch sein Haar. Es war so voll und weich, wie sie sich ihr eigenes Haar wünschte. Ob Blakes Haar sich so anfühlte? Sie dachte an sein vom Fahrtwind zerzaustes Haar und nahm den leicht Salzgeruch im Haar des Fremden wahr.
    Er ließ ihre Füße los, und sie vernahm das Geräusch eines sich öffnenden Reißverschlusses. Dann das Rascheln seiner Jeans. Wieder fühlte sie einen Anflug von Panik, den sie schnell verscheuchte.
    Er richtete sich über ihr auf, ein dunkler Schatten, kraftvoll und maskulin, furchterregend und dennoch willkommen. Sie fasste ihn bei den Schultern, strich darüber hin, fühlte Wärme und geschmeidige Muskeln. Sie spielte mit seinem Haar und stellte sich Blakes Lächeln vor und seine teuflischen Grübchen. Doch falls sie überhaupt eine Chance hatte, das Gesicht des Fremden zu erkennen – sie verflog, als er den Kopf über ihre Brüste neigte. Er küsste zuerst die eine, dann die andere aufgerichtete Knospe, sog an ihnen, streichelte sie mit der Zungenspitze, neckte sie, spielte mit ihnen. Wogen des Glücks durchströmten Martha. Seufzend fuhr sie mit den Fingern durch sein Haar, hielt seinen Kopf umfangen.
    Er löste sich aus ihren Händen, glitt tiefer, zog eine Spur von Küssen über ihre Haut. Er tauchte seine Zunge in ihren Nabel, küsste die Bögen ihrer Hüften, glitt tiefer und presste den Mund zwischen ihre Schenkel. Sie konnte dies nicht träumen, es war unmöglich, da sie dies nicht einmal zu denken gewagt hatte – nie. Aber nun geschah es, in dieser geschenkten Stunde, und ihr ganzer Körper spannte sich an, als wollte er das lustvolle Gefühl
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher