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Nur eine Nacht voll Zärtlichkeit

Nur eine Nacht voll Zärtlichkeit

Titel: Nur eine Nacht voll Zärtlichkeit
Autoren: Gina Wilkins
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Meine Bemerkung war unpassend.”
    “Entschuldigung angenommen.” Sie hoffte, dass er ging, solange sie die Tränen noch zurückhalten konnte. “Danke fürs Kommen.”
    “Ich will noch nicht gehen.”
    Das hatte sie befürchtet. Sie nickte und wies auf die Couch im Wohnzimmer. “Möchtest du dich setzen?”
    “Nein.” Er trat auf sie zu und legte die Hände auf ihre Schultern. Etwas in seinem Blick verunsicherte sie und ließ ihr Herz schneller schlagen. Aus Angst oder aus Sehnsucht?
    “Annie, ich … Ach verflucht.” Er küsste sie, bevor sie etwas sagen konnte.
    Sein Kuss war tief und zärtlich, und sie hoffte, dass er niemals enden würde. Er konnte sie unmöglich so küssen und dann behaupten, er mache sich nichts aus ihr. So küsste kein Mann eine Frau, die er loswerden wollte. Aber vielleicht einer, der nicht wagte zu hoffen, dass sie blieb?
    Als er schließlich den Kopf hob, konnte sie den Ausdruck in seinen Augen nicht deuten. Trent schien von Gefühlen überwältigt. “Annie, ich …”
    Was immer er sagen wollte – und wie sehr sie sich sehnte, es zu hören –, es wurde von einem lauten Türklopfen abgeschnitten.
    Trent fuhr herum. “Vielleicht sollte ich hingehen”, sagte er und ließ die Hände sinken. “Du bleibst hier, und ich sehe nach.”
    “Ich kann in meinem Haus sehr gut selbst an die Tür gehen”, erklärte sie fest. Sie musste ihm abgewöhnen, sie wie ein kleines Kind zu behandeln. “Mach doch einen Kaffee und sieh nach Bigfoot.”
    Trent zögerte einen Moment und ging dann langsam in die Küche.
    Zufrieden öffnete Annie die Tür, aber ihre Zufriedenheit verschwand schlagartig, als sie die drei Personen draußen sah.
    Nathaniel Stewart betrachtete Annie mit deutlichem Missfallen. “Ich muss sagen, du siehst tatsächlich aus wie eine Putzfrau. Wo hast du denn diese Kleider her, aus der Lumpensammlung?”
    “Du hast abgenommen, Annie”, klagte Mona Stewart. “Ich wusste, dass ich mir zu Recht Sorgen gemacht habe. Kannst du dir denn nichts zu essen leisten?”
    “Wie hältst du es nur in dieser Bruchbude aus?”, fragte Preston Dixon und rümpfte die Nase.
    “Es ist mein Zuhause”, sagte Annie schlicht.
    Sie warteten nicht darauf, hineingebeten zu werden, sondern schoben sich an ihr vorbei, wobei sie sich vorsichtig umsahen, als könnten sie in etwas Unappetitliches treten. Annie war außer sich. Ihr Haus mochte keinen Preis in einem Lifestylemagazin gewinnen, aber es war sauber.
    Sie stützte die Hände in die Hüften und runzelte die Stirn. “Es wäre nett gewesen, wenn ihr vorher angerufen hättet, Mom und Dad. Und was du hier willst, Preston, kann ich mir ganz und gar nicht erklären. Wir haben uns nichts mehr zu sagen.”
    Preston lächelte nachsichtig. So hatte er sie oft angesehen. “Annie, dein Experiment scheint fehlgeschlagen zu sein. Du siehst furchtbar aus, und dieses Haus ist ein Albtraum. Wir sind alle sehr beeindruckt, dass du vier Monate lang durchgehalten hast, aber es ist Zeit, dass du nach Hause kommst.”
    “Ja, Annie, es reicht jetzt wirklich”, fügte ihr Vater hinzu. “Du hast bewiesen, dass du für dich selbst sorgen kannst, wenn es sein muss. Wir haben verstanden. Und jetzt pack deine Sachen, wenn es hier irgendetwas gibt, das du mitnehmen möchtest, und komm mit nach Hause.”
    “Wir lieben dich”, sagte ihre Mutter mit ausdruckslosem Blick. “Und Preston betet dich an. Lass ihn sich um dich kümmern.”
    “Ich brauche Preston nicht, damit er auf mich aufpasst, und auch sonst niemanden. Und alles, was er anbetet, ist unser Geld, nicht mich. Dass ihr das nicht begreifen wollt!”
    “Diese Anschuldigung ist absurd und beleidigend, Annette”, sagte ihr Vater streng. “Preston könnte jede Frau haben.”
    “Hat er ja auch”, murmelte Annie und dachte an die zahllosen Affären ihres ehemaligen Verlobten.
    Ihr Vater überhörte es. “Preston möchte dich heiraten, weil ihr so gut zusammenpasst.”
    “Nein, weil er dachte, ich wäre dumm genug, ihm nicht in die Quere zu kommen”, konterte Annie. Und sie war dumm genug, ihm als Fußabtreter zu dienen, bis sie endlich klarsah.
    Ihr Vater sah sie verärgert an. “Ich verliere langsam die Geduld, Annette. Ich werde nicht zulassen, dass du so weiterlebst. Du hattest deine kleine Rebellion. Jetzt hast du uns lange genug blamiert. Nimm deine Sachen und komm.”
    Es hatte sechsundzwanzig Jahre gedauert, ehe sie ihrem Vater offen zu widersprechen wagte. Jetzt war es leichter als vor vier Monaten.
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