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Nur ein galantes Abenteuer?

Nur ein galantes Abenteuer?

Titel: Nur ein galantes Abenteuer?
Autoren: Anne Herries
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langes Gesicht. Er hatte von den Gerüchten gehört und wusste, dass sie nicht stimmten. „Warum habe ich das bloß nicht vorher gewusst?“ Er schüttelte den Kopf. „Sie ist einfach nicht nach meinem Geschmack.“
    „Willst du lieber einen einfältigen Backfisch? Vielleicht die liebliche Miss Avondale, wenn du schon auf Brautschau bist?“
    „Gott bewahre! Diese fade Anständigkeit – und dieses Lispeln! Ich würde mich innerhalb weniger Stunden zu Tode langweilen!“ Freddie lachte spöttisch. „Nein, ich denke nicht wirklich an Heirat, George. Trotzdem sehne ich mich manchmal nach einer Frau, mit der ich so reden kann wie mit dir, einer Partnerin in einem mehr als nur körperlichen Sinne.“
    „Wenn so eine Dame existiert, gehört sie mir“, entgegnete Bellingham. „Eine solche Frau wäre außergewöhnlich. Da würde sogar ich in Versuchung geraten.“
    „Mal halblang, alter Junge“, frotzelte Freddie. Sein Freund war vierunddreißig und nach eigenen Angaben ein eingefleischter Junggeselle. „Da muss sie tatsächlich etwas Besonderes sein, um dich vor den Traualtar zu locken.“
    George nickte gedankenverloren. „Wie du sagst, obwohl ich mich erst kürzlich gefragt habe …“ Er schüttelte den Kopf. Die Pferde wurden unruhig, weil sie nicht länger still stehen wollten. „Da keiner von uns einer solchen Dame begegnen wird, ist alles reine Spekulation.“ Er lockerte die Zügel und erlaubte den temperamtvollen Pferden loszutraben. „Wirst du heute Abend bei Almack’s vorbeischauen?“
    „Du meine Güte, nein!“, rief Freddie. „Wenn du mich jemals dort antreffen wirst, kannst du sicher sein, dass ich die Herzensdame gefunden habe, von der wir sprachen.“ Er lachte. „Ich glaube allerdings, darauf kannst du warten, bis du schwarz wirst.“
    „Oh, am Ende wirst du nachgeben müssen“, erwiderte George, um seinen Begleiter ein wenig aufzuziehen. Er grinste Freddie an. „Du bist sicher nicht geneigt, diese prachtvollen Tiere zu verkaufen, oder?“
    „Nein – aber ich würde sie gegen deine Grauen wetten.“
    „Um was willst du wetten?“, erkundigte sich George erstaunt. Seine Grauen waren gute Pferde, doch man konnte sie nicht mit den Füchsen vergleichen.
    „Dass es keine Frau gibt, die mich zur Heirat verführen kann.“
    George grinste. Sie hatten die Angewohnheit, um alle möglichen Dinge Wetten abzuschließen, und meistens ging Freddie als Sieger daraus hervor. Doch George nahm es seinem Freund nie übel. Er konnte sich die Spielerei leisten, und oft war der Einsatz unbedeutend. „Gut, ich setze meine Grauen gegen deine Füchse – aber wir müssen einen Zeitrahmen festlegen.“
    „Bis Weihnachten“, sagte Freddie, und seine Augen funkelten schelmisch. Er war die Wette aus reinem Spaß eingegangen, um der Leere etwas entgegenzusetzen, die ihn in der letzten Zeit heimsuchte.
    „Top, die Wette gilt!“, rief George sofort. „Aber du musst alle wichtigen Veranstaltungen wahrnehmen. Sich auf dem Land verstecken ist unzulässig, bis du nicht alle neuen Hoffnungsträgerinnen kennengelernt hast.“
    „Na schön“, stimmte Freddie zu. „Allerdings ziehe ich die Grenze bei Almack’s. Wenn du mich da siehst, hast du die Wette gewonnen.“
    „In Ordnung“, erwiderte Bellingham, der seinen Freund gut kannte. „Ich würde auch nicht hingehen. Aber meine Schwester bringt ihre Tochter in die Stadt, und ich habe versprochen, die beiden zu begleiten. Julia Fairchild ist siebzehn und ein schüchternes Mädchen. Ich werde mich so gut es geht um sie kümmern. Wer weiß, was bis Weihnachten alles passiert.“
    „Herzlich wenig, wenn ich von den bisherigen Erfahrungen ausgehen kann“, entgegnete Freddie. Erst jetzt wurde ihm klar, dass ihn die Wette zur Teilnahme an vielen ermüdenden Gesellschaften zwang, die er normalerweise wie die Pest mied.
    Er gähnte hinter vorgehaltener Hand und fragte sich, was er an diesem Abend machen sollte. Es ließ sich nicht abstreiten, dass Yolanda ihn langweilte. Er verspürte keinerlei Lust, Zeit mit ihr zu verbringen. Es war besser, Schluss zu machen. Seine Vorlieben hatten sich in der letzten Zeit gewandelt. Er würde der reizenden Yolanda die Diamantkette schenken, auf die sie schon seit vielen Wochen aus war, und der Affäre ein Ende bereiten.
    Müssen wir wirklich bei Tante Louisa wohnen, Mama?“, fragte Caroline Holbrook ihre Mutter an diesem Morgen. Vor mehr als zwei Jahren war Carolines Vater, Mr. Anthony Holbrook, gestorben, und erst jetzt begann
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