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Nur ein galantes Abenteuer?

Nur ein galantes Abenteuer?

Titel: Nur ein galantes Abenteuer?
Autoren: Anne Herries
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Freddie. „Beim nächsten Mal möchte ich wenigstens zweimal mit Ihnen tanzen. Bitte merken Sie mich auf Ihrer Karte vor.“
    „Danke, Sir …“ Erwartungsvoll blickte sie Mr. Bellingham an. „Und Sie, Sir?“
    „Zwei Tänze wären angemessen“, erwiderte er. „Außerdem würde ich Sie gern für morgen auf eine Spazierfahrt in den Park einladen. Falls Sie nichts Besseres vorhaben.“
    „Soweit ich weiß, sind wir für den Abend verabredet, aber der Nachmittag ist noch frei. Ich würde mich sehr freuen, mit Ihnen eine Spazierfahrt zu unternehmen.“
    „Wunderbar“, entgegnete George und linste zu Freddie herüber. Ihre Rivalitäten waren nie bösartig, und selbst wenn sie leidenschaftlich ausgefochten wurden, ging ihre Freundschaft stets gestärkt daraus hervor.
    Freddie aß und verkniff sich jeden weiteren Kommentar. Scheinbar überließ er seinem Freund das Feld. Doch George wusste, dass mit ihm jederzeit zu rechnen war.
    Caroline sah, dass ihre Tante auf sie zusteuerte. „Gentlemen, meine Tante verlangt nach mir.“
    George und Freddie erhoben sich, als Lady Taunton den Tisch erreichte, doch sie lächelte und deutete ihnen an, sich wieder zu setzen. „Bitte lassen Sie sich nicht von mir beim Essen stören, Gentlemen. Ich kam nur, um meine Nichte zu fragen, ob sie mich ins Damenzimmer begleiten möchte.“
    „Danke, Tante.“ Caroline erhob sich sofort, denn sie erkannte, wenn man ihr einen Befehl erteilte, egal wie charmant er verpackt war. „Entschuldigen Sie mich, Mr. Bellingham – Sir Frederick. Ich hoffe, ich werde Sie bald wiedersehen.“
    In Erwartung einer Schimpftirade folgte sie Lady Taunton in die oberen Gemächer, die man für die Damen hergerichtet hatte. Doch sobald sie allein waren, lächelte ihre Tante sie freudig an.
    „Das hast du gut gemacht, Caroline. Mr. Bellingham ist ein wohlhabender Gentleman, auch wenn einige ihn für einen überzeugten Junggesellen halten. Aber natürlich ist Sir Frederick der beste Heiratskandidat der Saison. Das ist er, genau genommen, schon seit einigen Jahren. Er hat allerdings bislang keine Ambitionen gezeigt, sich festzulegen. Wenn du von einem der beiden Gentlemen einen Antrag erhältst, wäre das sehr zufriedenstellend, auch wenn Sir Frederick fraglos der bessere Fang wäre. Er wird seinen Onkel beerben und eines Tages der Marquis of Southmoor sein.“
    „Ich glaube, dass sie nur höflich zu mir waren“, entgegnete Caroline. „Sie wollten sich lediglich gut unterhalten.“
    „Da bin ich mir nicht so sicher“, widersprach ihre Tante. „Rathbones Patentante ist eine Freundin von mir. Lady Stroud kennst du noch nicht, oder?“ Caroline schüttelte den Kopf. „Auf jeden Fall hat sie mir erzählt, dass er in der letzten Zeit häufiger an Gesellschaften teilnimmt, was zuvor eher die Ausnahme darstellte. Ich kann mir vorstellen, dass dahinter die Absicht steckt, sich eine Braut zu suchen. Du bist ihm offenkundig angenehm aufgefallen. Es könnte zu deinem Vorteil sein, sich um ihn zu bemühen.“
    „Wir interessieren uns beide für Poesie“, berichtete Caroline. „Doch das scheint mir auch schon die einzige Gemeinsamkeit zu sein. Außerdem gab es noch viele andere, die mich zum Tanzen aufgefordert haben und mit mir essen wollten.“ Die vorzeitige Einmischung ihrer Tante irritierte sie, zumal sie den fraglichen Gentlemen gerade erstmals begegnet war.
    „Ja, natürlich. Du solltest zu allen höflich und aufmerksam sein, die sich für dich interessieren, meine Liebe – aber behalte einfach im Hinterkopf, dass Rathbone eine ausgezeichnete Partie wäre.“
    Caroline schwieg. Die Worte ihrer Tante bewirkten bei ihr genau das Gegenteil von dem, was damit beabsichtigt war. Wenn es etwas gab, das ihren Widerstand weckte, dann war es der Versuch, sie zu einem bestimmten Mann zu drängen.
    Freddie schaute seufzend über den Spieltisch. Seit Minuten hielt er die Gewinnerkarten in Händen, scheute jedoch davor zurück, sie zu zeigen. Er hätte lieber nicht gegen Farringdon gespielt, hatte aber dessen Forderung nach Revanche nicht ablehnen können, nachdem er einige Abende zuvor gegen ihn gewonnen hatte. Ihm war klar, dass sein unvernünftiger Herausforderer sich immer weiter in die Verschuldung trieb und wahrscheinlich nicht einmal die Hälfte von dem zahlen konnte, was er so leichtsinnig auf den Tisch geworfen hatte. Freddie spielte mit dem Gedanken, seine Karten abzuwerfen. Doch das verstieß gegen die Regeln. Farringdon musste lernen, es beim Spielen
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