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Nur ein einziges Wort

Nur ein einziges Wort

Titel: Nur ein einziges Wort
Autoren: Heinz Brast
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einer für die nächsten fünf Tage angeheuerten Krankenschwester das Zimmer. Er überblickt kurz die noch an Fabian angeschlossenen Monitore und erklärt dabei ‚Schwester Hilda‘ einige außergewöhnliche Besonderhe iten. Alles scheint in bester Ordnung zu sein, ja man kann die Zufriedenheit geradezu in Fritz Eiches Gesicht ablesen.
    Mir grinsender Miene bittet er die kleine Stefanie als auch Tatjana ihm ins Wohnzimmer zu folgen. Nachdem die Drei dort gemeinsam Platz genommen haben, schaut er in die Gesichter der Beiden:
    „Liebe Stefanie, liebe Tatjana, wie ihr ja nun selber heute Nachmittag miterlebt habt, ist dein ‚Papa‘ und wenn ich mich so ausdrücken darf ,“ dabei er schaut geradewegs in Tatjanas Augen, „dein Fabian auf dem besten Weg der Genesung. Aber fünf Tage müssen wir ihm noch unbedingte Ruhe gewähren, damit er so schnell wie möglich wieder auf die Beine kommt. Stefanie, du darfst ihn natürlich so oft du willst, besuchen, aber immer nur für wenige Minuten. Kannst du mir das versprechen?“
    Stefanie schaut den Arzt mit ihren großen blauen Augen an:
    „Ja Onkel Fritz, dafür gebe ich dir mein großes Ehrenwort.“
    Dabei hebt sie mit Stolz und voller Freude ihre rechte Hand, um sie mir Dr. Eiches zusammenzuklappen. Aufgeregt wie ein kleines Kind rutscht Tatjana, auf der Kante ihres Sessels sitzend, hin und her, während Fritz Eiche, sich ihr zugewandt, weiterspricht:
    „Tatjana, Schwester Hilda wird in den nächsten fünf Tagen und Schwester Angelika in den nächsten fünf Näc hten auf unseren gemeinsamen Freund aufpassen. Das sind für die beiden Frauen jeweils Zwölfstundenschichten, dafür sind sie ja auch ausgebildet.
    Dich möchte ich aber trotzdem mit dem Blutdruck -, Puls- und Herzmonitor vertraut machen, damit du die beiden Krankenschwestern hier und da mal entlasten kannst. Möchtest du das tun?“
    „Doktor, sie meinen, ich darf…, ich meine ich darf in seinem Zimmer sein, wenn ich…“, weiter kommt sie nicht.
    Denn Dr. Fritz Eiche, der als ehemaliger raubeiniger Militärarzt verschriene Mann fällt ihr ins Wort:
    „Ja, du kannst Tag und Nacht mit ihm zusammen sein, aber nur wenn du mir versprichst, dass kein Geschmusi, Geschmusi, wenigstens nicht bis…“, dabei zählt er an seinen Fingern die Tage ab „bis zum Sonntag stattfindet.“ Dabei sieht und hört Tatjana ihn zum ersten Mal seit ihrer Bekanntschaft lauthals lachen.
    Die kommenden Tage und Nächte verlaufen so wie sich die Betroffenen es vorgestellt haben, also ohne jegl iche Aufregungen oder Besonderheiten. Fabian Bauers Genesungsprozess vollzieht sich genauso wie von Dr. Fritz Eiche erwartet. Er selbst wird noch bis zum vollendeten fünften Tag in Kitchener bleiben, will so nebenbei noch einige Freunde aus seiner Torontoer Studienzeit besuchen, doch sein Hauptaugenmerk wird auf Fabian Bauers Heilungsvorgang liegen.
    ‚Omi‘ Elisabeth und Tatjana kümmern sich liebevoll um die kleine Stefanie, die inzwischen ein neues Hobby entdeckt hat. Unter der Berücksichtigung des sechsstündigen Zeitunterschiedes ruft sie täglich um ein Uhr nachmittags ihren Freund Tobias in Ebenthal an, damit dieser selbst die kleinsten Details mit seinem Team (damit sind seine vier Brüder und seine einzige Schwester gemeint) an die Ebenthaler weiterberichten kann.
    Tatjana, durch die großzügige Erlaubnis Dr. Eiches bekräftigt, verbringt Tag und Nacht im Zimmer ihres heißgeliebten Patienten Fabian. Nur zwei bis dreimal und während des täglichen Verbandwechsels, verlässt sie den Raum.
    Während Fabian die meiste Zeit bei Tag oder Nacht im Schlaf verbringt, bleiben den beiden Liebenden de nnoch genügend Augenblicke für, wenn auch nur kurze, Unterhaltungen übrig.
    Ansonsten, selbst wenn seine Augenlider geschlossen sind, ist er unter der ständigen Beobachtung Tatjanas, die bei seinen geringsten Bewegungen an seiner Seite steht.
    Dann, am vierten Tag fordert auch ihr, inzwischen durch zu wenigen oder keinen Schlaf, geschwächter Körper seinen Tribut. Als sie nach dem Herrichten der Bettdecke sich wieder in ihren Sessel niederlassen will, bricht sie ohne jegliche Vorwarnung ohnmächtig zusammen. Schwester Hilda gelingt es noch, sie buchstäblich in letzter Sekunde aufzufangen und in den leeren Sessel vor ihr zu heben, bevor sie auf dem Fußboden landet.
    Dennoch ist es Glück im Unglück, weil gerade in diesem Moment ihre ‚ Mom‘ Elisabeth für den zu erwartenden Dr. Eiche die Haustüre öffnet. Gemeinsam tragen der
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