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Nur ein einziges Wort

Nur ein einziges Wort

Titel: Nur ein einziges Wort
Autoren: Heinz Brast
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Arzt und seine weiblichen Helferinnen die leichtgewichtige Frau (Tatjana hat seit dem Weihnachtstag zwanzig Pfund Gewicht verloren) in ihr Bett. Die kleine Stefanie, die das sich um sie herum vor sich Geschehende anfangs glücklicherweise nicht mitbekommen hat, zieht augenblicklich den im Raum stehenden Korbstuhl neben Tatjanas Bett und streichelt mit ihren kleinen Kinderhänden immer wieder liebevoll über das Gesicht ihrer so verehrungsvollen ‚Tante‘.
    Für den Fall, dass Tatjana plötzlich aufwachen könnte, injiziert der sie nun mit einem leichten Kopfschütteln beobachtende Dr. Eiche eine Beruhigungs- und Stärkungsspritze in ihren linken Arm.
    „So, jetzt wird sie erst einmal tief und fest bis morgen Früh schlafen und dann haben wir zwei Patienten, die gleichzeitig ihre Betten verlassen dürfen. Stefanie, das wird was werden, was denkst du?“
    „Ja Onkel Fritz, ich weiß es, ich spüre es und ich habe das Gefühl, es wird der schönste Tag in meinem Leben!“
    Fritz Eiche kann ein breites Grinsen in seinem Gesicht nicht verbergen, als er ihr antwortet:
    „Und ich werde auch das komische Gefühl nicht los, dass du sogar Recht haben könntest…“
    Während zwischenzeitlich Schwester Hilda von der Nachtschwester Angelika abgelöst wird, verlässt auch der sichtlich erleichtert wirkende Arzt das Haus der Familie König im Stanley Park.
    Es ist inzwischen kurz vor acht Uhr an diesem denkwürdigen Sonntagmorgen. ‚Omi‘ Elisabeth und ihr kleiner Schützling Stefanie sind zwar von großer Sorge aber auch von einer noch größeren Portion Neugierde geplagt, haben inzwischen Fabians Zimmer inspiziert, alles in bester Ordnung befunden und versuchen sich gerade mit äußerster Vorsicht in Tatjanas Zimmer zu schleichen. Schweigsam stehen sie vor dem Bett der noch schlafe nden Frau und Elisabeth bemüht sich nicht einmal ihre Tränen zurückzuhalten, als sie in das bleiche und doch so liebliche Gesicht ihrer Tochter blickt.
    Als wenn diese sie erwartet hätte, öffnet Tatjana ihre Augen. Stets versucht sie gleichzeitig in die beiden G esichter von ihrer Mutter und der kleinen Stefanie zu schauen:
    „Was ist passiert, wo bin ich?“ stammelt sie einige Male vor sich her, bevor sie sich erhebt und dann auf dem Bettrand regungslos sitzen bleibt. Mit ernsten Blicken schaut ihre Mutter Elisabeth in das nun langsam Farbe annehmende Gesicht:
    „Tatjana, es ist noch zu früh zum Aufstehen, es ist alles in Ordnung, leg dich bitte noch mal hin.“
    „Aber ich muss…“
    „Nein, du musst Garnichts, nur erholen musst du dich etwas, das ist alles.“
    Während Elisabeth ihre Tochter mit einem leichten Stupser ins Bett zurückbefördert, ist Stefanie zu ihrem ‚Papa‘ ins Zimmer gelaufen, um ihm in ihren eigenen Worten den Vorfall mit Tatjana zu erklären.
    Die Wanduhr im Haus zeigt nun fast die Mittagszeit an, als Tatjana, gekleidet in ihrem schönsten Dirndl lan gsam die Treppe zum Erdgeschoß hinabsteigt. Im Wohnzimmer warten bereits ihre Geschwister mit Ehepartnern, denn heute steht ein ganz besonderer Tag im Haus der Königs bevor, nämlich ein Tag den niemand der hier Anwesenden jemals vergessen wird oder möchte.
    Selbstverständlich hat Elisabeth als die ‚Clan-Mutter‘ alle ihr von Dr. Fritz Eiche erlaubten und genehmigten Mittel in die Wege geleitet, damit das zu Erwartende wirklich zu einer ‚Einmal im Leben Show‘ gestaltet und ausgekostet wird.
    Kurz nach zwei Uhr am Nachmittag läutet die Türklingel. Wie erwartet betritt Dr. Fritz Eiche das Haus, begrüßt alle Anwesenden mit einem freundlichen Kopfnicken und verschwindet im Krankenzimmer Fabian Bauers.
    Immerhin dauert es noch fast dreißig Minuten, die besonders der kleinen Stefanie aber auch Tatjana wie eine kleine Ewigkeit vorkommen als sich endlich die Türe zum Krankenzimmer öffnet. Gekleidet in einen hellblauen Pyjama und dunkelblauem Hausmantel tritt Fabian in die wenige Stufen höher liegende Halle, fest umkla mmert von den starken Armen seines Freundes.
    Bedächtig und mit kaum zu beschreibender Sorgfalt bringt Dr. Fritz Eiche nun seinen Patienten und besten Freund Fabian Bauer Stufe um Stufe die Treppe hinunter, bis die Beiden endlich auf sicherem Wohnzimmerb oden stehen.
    Etwa fünf Meter entfernt vor dem barocken Wohnzimmerschrank stehen Tatjana und Stefanie, ihre Hände eng ineinander verschlungen. Im Raum ist absolute Totenstille eingetreten, als Fritz Eiche seinen Arm von Fabian löst und ihn einem Wegweiser gleich in die Richtung
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