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Nur dieses eine Mal

Nur dieses eine Mal

Titel: Nur dieses eine Mal
Autoren: Ewa Aukett
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hinüber und wieder zu Cady. Schließlich ging sie in die Hocke und schüttelte Zane.
    „Wach auf, George!“
    Er rührte sich nicht.
    „Was hast du mit ihm gemacht?“, schrie Meredith. Ein Lächeln zuckte um Cadys Lippen, während Pete sich zu dem zweiten Mann hinunter beugte. „Du hast ihn umgebracht!“
    „Wenn es so wäre, dann ist sein Ende viel zu gnädig“, erwiderte Cady bitter.
    „Er ist nur bewusstlos“, stellte Pete fest. Cady schnaubte.
    „Schade!“
    Die Waffe in Meredith Hand begann zu zittern und für einen Moment war Cady überzeugt, sie würde abdrücken. Stattdessen richtete Pete sich auf und unterbrach damit den Blickkontakt zwischen ihr und Meredith.
    „Gib mir den Revolver.“
    Seine Frau zögerte nur einen winzigen Moment, ehe sie nachgab. Er nahm ihr die Waffe ab, wandte sich zu Cady um und richtete den Revolver erneut auf sie. Im Gegensatz zu Meredith zielte er allerdings nicht auf ihren Kopf, sondern auf ihre Beine und seine Hand zitterte nicht. In seinen Augen lag eine Entschlossenheit, die sie dazu veranlasste, ihren heimlichen Rückzug abzubrechen.
    „Dir sollte bewusst sein, dass ein Schuss in deine Beine dich und deine Kinder nicht zwangsläufig das Leben kostet. Aber es macht dir eine Flucht sehr schwer und ich muss dich nicht in ein Krankenhaus bringen, um dich behandeln zu lassen.“
    Cady musterte ihn zornig.
    „Ich frage mich ernsthaft, wie du es über so lange Zeit geschafft hast, diese Maskerade aufrechtzuerhalten und allen vorzugaukeln, du wärest ein umgänglicher Mensch.“
    In dem Gebüsch hinter den beiden rührte sich etwas.
    Cady machte einen weiteren Schritt zurück, als Pete sich in ihre Richtung bewegte und sie spürte, wie ihr Fuß gegen den Taser stieß.
     
    Meredith folgte Pete langsam.
    Hinter den beiden trat unbemerkt ein Mann aus dem Unterholz. Cady traf ein undefinierbarer Blick, während er einen Finger an seine Lippen legte. Ihr Puls raste. Trotz seiner enormen Körpergröße schlich er lautlos näher.
    Ganz gleich, wer er war, offenbar wollte er ihr helfen und nur das zählte in diesem Moment. Als Pete stehen blieb, und begann aufmerksam den Kopf schief zu legen, ging Cady in die Knie und tat als wolle sie nach dem Taser greifen.
    Augenblicklich zielte er mit der Waffe auf ihr Gesicht.
    „Wage nicht einmal daran zu denken, Süße!“ Er deutete mit dem Kinn auf den Elektroschocker. „Langsam aufstehen und dann schiebst du es mit dem Fuß rüber, aber mit Schwung.“
    Cady schluckte, richtete sich vorsichtig auf und stellte den Fuß neben den Taser. Verstohlen sah sie zu dem Fremden, der zwischenzeitlich bei dem immer noch bewusstlosen Zane angekommen war. Mit Kraft trat sie den Elektroschocker zu Pete hinüber. Der Taser rutschte zwischen seinen Füßen hindurch und blieb trudelnd zwei Meter vor dem Unbekannten liegen.
    Sie spürte den eigenen Herzschlag in ihrer Kehle.
    Pete starrte weiterhin in ihre Richtung und auch Meredith fixierte Cady mit wirrem Blick.
    Ein Muskel zuckte nervös in seinem Gesicht. Nur langsam begriff Cady, dass er gar nicht sie ansah, sondern einen Punkt hinter ihr. Das Blut rauschte wie ein tosender Wasserfall in ihren Ohren, während sie sich umdrehte.
    Aléjandro kam mit langsamen Schritten und erhobenen Händen die Einfahrt zum Haus hinauf. Kopfschüttelnd starrte Cady ihn an. Ein warmes Glücksgefühl überflutete sie und vermischte sich mit plötzlicher Panik. Er war hier! Er war gekommen, um sie nach Hause zu holen.
    Im nächsten Moment hörte sie wieder Petes Worte: „Er wollte dich vernichten. Melodys ältester Sohn ist A. J.‘s Kind“
    Sie machte einen zögerlichen Schritt auf ihn zu.
    Ein Teil von ihr wollte zu ihm rennen und sich in seine Arme stürzen. Sie musste ihm sagen, dass sie bereit war für eine gemeinsame Zukunft. Aber ein nicht weniger großer Teil war wütend und verlangte eine plausible Erklärung für seine Unehrlichkeit.
    Warum hatte er ihr nie etwas davon erzählt?
    Er wollte ihr Vertrauen und dabei vertraute er nicht einmal ihr. Sie blinzelte. Verflucht, sie hatte gerade weiß Gott andere Probleme! Darüber konnte sie mit ihm zanken, wenn niemand mehr mit einer Waffe auf sie zielte und all diese Verrückten irgendwo weggesperrt wären.
    „Bleib stehen, Cady!“
    Über die Schulter sah sie zu Pete zurück, der immer noch auf sie zielte.
    „Das ist ein Riesenfehler“, bemerkte sie angespannt. „Ich kann die Polizeisirenen hören, Pete. Sie werden gleich hier sein. Stürz dich nichts
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