Nur dieses eine Mal

Sie war Teil einer Gemeinschaft geworden, die sie in ihr Herz geschlossen hatte.
    So
fühlte sich Familie an.
    Zwei Wochen nachdem er entlassen wurde, hatten sie geheiratet. Ganz unspektakulär, ohne Feierlichkeiten und Hochzeitstorte, ohne irgendwelchen Rummel. Nur sie beide waren vor den Standesbeamten getreten, um einander das Ja-Wort zu geben. Keine Freunde, keine Familie, keine Presse. Dieser Tag gehörte ihnen allein, genauso wie die Hochzeitsnacht. Zum Ausgleich hatten sie die Feier einige Tage später mit einem großen Barbecue nachgeholt.
    Sie gewährten Steve Brighton ein verspätetes, sehr exklusives und sehr ehrliches Interview, in dem er sie nach Herzenslust zu Cadys Buch, dem gemeinsamen Film, ihrem Kennenlernen und ihren Zukunftsplänen befragen durfte. Ihr Roman tummelte sich in den oberen Rängen der Bestsellerlisten und der Kinofilm stand dem in nichts nach.
    Zum ersten Mal war Cady sich all der guten Dinge in ihrem Leben voll bewusst und genoss sie ohne Reue. Sie hatte für diesen Erfolg gearbeitet. Sie war stolz auf das, was sie geschaffen hatte, und es machte sie glücklich zu erleben, wie viele Menschen sie mit ihrer Geschichte berührte.
    Aléjandro und sie hatten die Strandvilla und die Brandruine in Brisbane verkauft und ein Grundstück außerhalb von Byron Bay gefunden. Idyllischer Vorort, grünes Land und jede Menge Ruhe. Sie befürchtete anfangs, dass es für Aléjandro vielleicht zu viel Ruhe sein könne, doch das Gegenteil war der Fall. Nach nicht einmal vier Monaten konnten sie das Haus betreten, das vor einer halben Ewigkeit bereits in Cadys Kopf und auf dem Papier Gestalt angenommen hatte.
    Eine Woche darauf waren Joana und Luca geboren, mitten im Umzugstrubel.
    Mit zwei Babys, zwei Hunden und zwei neuen Katzen im Gepäck waren sie schließlich endgültig in ihr Traumhaus gezogen. Aléjandro hatte seinen Groll gegenüber Melody begraben, als er zum ersten Mal seine Kinder in den Armen hielt. Er verstand nun, wieso sie versucht hatte, ihre Familie um jeden Preis zu schützen.
    Pete und seine Frau waren, ebenso wie Troy und Zane, zu Haftstrafen verurteilt worden und Cadys Albträume begannen endlich weniger zu werden, auch wenn sie nie völlig verschwanden.
    Nach fast einem Jahr schliefen die Kinder endlich durch, was Cady ein bisschen Zeit schenkte und ihr die Chance gab, den zweiten Teil von »Sizilianische Träume« zu beenden. Ihre Leser wollten wissen, wie es mit Domènico und Guilia weiter ging und Cady war mit neuer Energie dabei. Langsam fanden sie alle ihren eigenen Rhythmus.
    Aléjandro zog sie noch enger an sich und küsste ihr Ohr.
    „Ja, das Leben ist schön“, flüsterte er. „Was hältst du davon, wenn wir uns nach oben ins Schlafzimmer schleichen, Prinzessin?“
    Cady kicherte leise.
    „Wir haben Gäste, Aléjandro.“
    „Die merken gar nicht, wenn wir für eine Weile weg sind“, raunte er. Sie grinste. Der Gedanke war durchaus verlockend. Kopfschüttelnd drehte sie sich in seinen Armen um und sah ihm in die Augen.
    „Sie sind unersättlich, Mr. Vasquez.“
    Er nahm ihr den Krug Eistee aus der Hand und stellte ihn neben der Terrassentür auf einen Tisch.
    „Dem stehen Sie in nichts nach, Mrs. Vasquez.“
    Sie schenkte ihm ein verruchtes Lächeln und griff nach seiner Hand.
    „Okay, aber nur dieses eine Mal!“
    „Das sagst du jedes Mal.“
    Heiser lachend zog er sie hinter sich her.
     
     
    ENDE

Das war's?
    Natürlich nicht :-)
    Die nächsten Stories sind in Planung und in Arbeit - und wer noch nicht alles von Ewa kennt, findet selbstverständlich noch mehr Lesematerial von ihr
     
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Verlag:
BookRix GmbH & Co. KG
Einsteinstraße 28
81675 München
Deutschland

Texte: Ewa Aukett
Bildmaterialien: Sascha Pikkemaat
Lektorat/Korrektorat: Andrea Wehr

Alle Rechte vorbehalten.

Tag der Veröffentlichung: 10.12.2013

http://www.bookrix.de/-ewa.aukett

ISBN: 978-3-7309-6528-3

    BookRix-Edition, Impressumanmerkung
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