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Nur dieses eine Mal

Nur dieses eine Mal

Titel: Nur dieses eine Mal
Autoren: Ewa Aukett
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Platz.
    „Okay.“
    Ihr Puls raste. Zögernd betätigte sie den winzigen Knopf und zog den Deckel nach oben. In ein Kissen aus roter Seide eingebettet lag ein silberner Delphin, der sich zu einem Ring wand und dessen Augen mit ziemlicher Gewissheit keine falschen Diamanten waren. Für einen Moment blieb ihr die Luft weg, ehe sie ihn genauer beäugte.
    „Das ist aber nicht meiner“, bemerkte sie.
    „Ich weiß, es ist nicht das Original“, gab Aléjandro zu. „Ich konnte ihn nur aus dem Gedächtnis beschreiben, allerdings fand ich, der Juwelier hat ein sehr schönes Einzelstück geschmiedet.“
    Verwirrt hob sie den Kopf und sah ihm in die Augen.
    „Wann hast du das machen lassen?“
    „Erinnerst du dich, als wir in Brisbane einkaufen waren?“
    Cady verdrehte die Augen.
    „Wie kann ich das vergessen. Wir haben in der Umkleidekabine geknutscht wie zwei Teenager“, erwiderte sie.
    Er grinste nur kurz und floh sich in ein fast verlegenes Lächeln.
    „Ja, aber das kam später. Als du begonnen hast nach passender Kleidung zu suchen, bin ich nebenan zum Juwelier gegangen. Ich habe ihm meinen Wunsch geschildert und er hat den Ring heute Morgen liefern lassen.“ Er stellte das Kästchen auf der Matratze ab, zog den Silberreif aus seinem Polster und hielt ihn zwischen Daumen und Zeigefinger. Sein Blick war eindeutig nervös. „Perfektes Timing, wie ich finde.“
    Das Herz schlug ihr mittlerweile bis in den Hals. Nervös erwiderte sie seinen auffordernden Blick.
    „Du weißt schon, dass die Trennungsquote, vor allem bei Scheidungskindern, ziemlich hoch ist?“, wollte sie wissen. Sein Lächeln wurde noch tiefer und er legte den Kopf schief.
    „Ja, aber wir reduzieren dieses Risiko, weil meine Eltern seit mehr als fünfundvierzig Jahren glücklich verheiratet sind.“ Er strich mit den Fingern über ihre Hand und musterte sie prüfend.
    „Ich habe mir das eigentlich anders vorgestellt“, meinte er. „An einem einzigartigen Ort und in romantischer Umgebung. Ich wollte sogar vor dir auf die Knie gehen.“
    „Aléjandro.“
    „Sch!“, machte er.
    Cady unterdrückte ein Schmunzeln und hob auf seine stumme Bitte hin die Hand, damit er ihr den Ring ein winziges Stück auf den Finger schieben konnte. Das Herz klopfte ihr bis zum Hals.
    „Cady Anderson, alias Angelique Darkness, nun da du bereit bist das Risiko einzugehen jeden Morgen neben mir aufzuwachen und deine inneren Dämonen zu bekämpfen, frage ich dich ganz profan: Willst du mich heiraten?“
    Einen Moment lang betrachtete sie seine schlanken, schön geformten Finger, die den eleganten Delphinring festhielten. Ihr Blick wanderte über seinen Handrücken, den Arm entlang und seinen Hals hinauf, bis zu seinem Gesicht. Ihr Herzschlag beruhigte sich und ein warmes Gefühl machte sich in ihr breit, während sie ihm in diese hinreißenden, samtbraunen Augen sah. Alles, was sie darin las, spürte sie auch in sich selbst. Sie lächelte und nickte.
    Nie war sie sich so sicher gewesen, wie in diesem Augenblick.
    „Ja, ich will.“

EPILOG
    Gedankenverloren lehnte Cady an der offen stehenden Terrassentür, drückte den Krug Eistee an sich und betrachtete die muntere Gesellschaft, die sich lachend und scherzend auf der Terrasse bewegte. Ein wohliges Gefühl machte sich in ihr breit, während sie Melody und ihre Mutter beobachtete, die beide einen der Zwillinge auf dem Arm hielten.
    Es war der erste Geburtstag von Luca und Joana und zum ersten Mal nach all der Zeit, hatten sich sämtliche Familienmitglieder zusammengefunden. Aléjandros Eltern, seine Schwester mit Mann und Kindern, Cadys Brüder, Abby und Keith mit der kleinen Destiny, Catherine mit ihrem zweiten Mann Daniel und zu guter Letzt auch Melody und Harold mit ihren Jungs.
    Es war schön, viel schöner, als sie es sich jemals erträumt hatte.
    Cady spürte seine Anwesenheit, noch bevor er hinter sie trat und sie umarmte. Mit einem Lächeln lehnte sie sich an Aléjandros Brust und genoss seine Nähe.
    „Woran denkst du?“, flüsterte er an ihrem Ohr und küsste ihren Hals. Cady lächelte vor sich hin.
    „Daran, wie dankbar ich bin. Die letzten Monate waren gut zu uns.“
    Sie hatten Aléjandros Geburtstag im Krankenhaus gefeiert.
    Seine gesamte Familie war gekommen und die halbe Station wurde mit Kuchen und Limonade versorgt. Tatsächlich meinte er, es sei seit seinem zwölften Geburtstag eine der besten Partys gewesen, an denen er je teilgenommen habe. Cady musste zugeben, dass sie jede Minute genoss.
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