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Nur bei dir bin ich zu Hause

Nur bei dir bin ich zu Hause

Titel: Nur bei dir bin ich zu Hause
Autoren: Maureen Child
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eine Minute dauern, bis er das verstand. „Ich habe diese Frau noch nie gesehen, Großvater. Was immer sie dir erzählt hat, sie lügt.“
    Simon verfolgte lächelnd, wie Hunter auf und ab ging. „Sie hat mir gar nichts erzählt, Hunter.“
    Er blieb abrupt stehen und blickte seinen Großvater intensiv an. „Du überlässt also jeder, die hier hereinspaziert und behauptet, meine Frau zu sein, einfach mein Zimmer?“
    Simon kicherte, was kein gutes Zeichen war.
    „Du verstehst nicht“, sagte der alte Mann. „Sie hat mich nicht angelogen, was euch betriff. Das musste sie auch gar nicht. Ich bin der, der eure Ehe arrangiert hat.“
    „Du hast was getan?“ Fassungslos starrte Hunter seinen Großvater an. „Du hast diese Ehe arrangiert? Das kannst du doch nicht tun.“
    „Das kann ich, und das habe ich“, versicherte Simon ihm und sah ihn, mit sich selbst sehr zufrieden, direkt an. „Die Idee kam mir nach meinem Herzinfarkt im letzten Jahr.“
    „Welche Idee ?“ Hunter ging zurück zu seinem Sessel und setzte sich wieder, ohne den alten Mann aus den Augen zu lassen, der vor ihm saß und ihn angrinste.
    Simon zog seine weißgrauen Augenbrauen hoch. „Na ja, ich lag im Krankenhaus, und du warst sonst wo, und dann war da Margie.“
    „Margie.“
    „Meine Assistentin.“
    „Deine … ach ja, richtig. Das hat sie mir erzählt.“
    „Sie ist eine ganz besondere Frau“, schwärmte Simon. „Immer bestens organisiert. Sie weiß, wie man die Dinge anpackt.“
    „Darauf wette ich.“
    Eindringlich blickte Simon ihn an. „Margie trifft keinerlei Schuld. Das war alles ganz allein meine Idee. Merk dir das.“
    Hunter musste sich zusammenzureißen, um langsam und ruhig zu sprechen. „Was genau war denn deine Idee?“
    „Ich brauchte dringend einen Familienangehörigen!“ Unruhig rutschte Simon im Sessel hin und her und trommelte mit den Fingern auf das weiche Leder der Lehne. „Jemand musste Entscheidungen treffen. Obwohl ich Margie sagte, was ich wollte, waren ihr die Hände gebunden. Das hätte böse für mich ausgehen können, aber ich hatte Glück.“
    Sofort hatte Hunter ein Bild von Simon vor Augen, wie er angeschlossen an Schläuchen und Apparaten in einem Krankenhausbett lag. Er machte sich schwere Vorwürfe, dass er nicht für den alten Mann da gewesen war, als er ihn am meisten gebraucht hätte. Aber trotz seines Schuldgefühls verstand er immer noch nicht, warum er plötzlich verheiratet war!
    „Du hättest ihr doch einfach nur eine Vollmacht geben müssen“, sagte Hunter.
    „Natürlich hätte ich das machen können“, sagte Simon. „Habe ich aber nicht. Stattdessen habe ich Margie gefragt, ob sie dich heiraten würde.“
    „Du …“
    „Es war die einfachste Lösung. Ich hatte Sehnsucht nach meiner Familie, du warst aber nicht da, Junge.“
    Hunter war hin- und hergerissen. Auf der einen Seite fühlte er sich schuldig, nicht für seinen Großvater da gewesen zu sein, auf der anderen Seite war er aber auch wütend auf ihn. „Du kannst mich doch nicht einfach ohne meine Erlaubnis verheiraten.“
    „Dazu fällt mir nur ein Wort ein, Hunter. Ferntrauung.“
    „Ferntrauung? Du hattest ja nicht mal meine Unterschrift.“
    „Doch, die hatte ich“, erklärte ihm Simon lächelnd. „Und wenn du nur einen aufmerksamen Blick auf die Finanzerklärungen geworfen hättest, die ich dir zur Unterschrift geschickt habe, dann hättest du vielleicht bemerkt, dass es sich dabei um die Urkunde der Fernheirat gehandelt hat.“
    Verdammt. Simon hatte seinem Großvater stets blind vertraut. Immer wenn er ihm Dokumente schickte, unterschrieb Hunter sie blind und sendete sie ungelesen zurück. Die Familiengeschäfte waren einfach nicht seine Welt. Die Navy schon. Und zwischen diesen beiden Welten hatte er eine strikte Trennlinie gezogen. Zweifellos hatte sein gerissener Großvater sich diese Nachlässigkeit seines Enkels zunutze gemacht.
    „Ah, ich sehe, du verstehst meine Entscheidung. Ich nahm an deiner Stelle an der Hochzeitszeremonie teil. Da du es nicht geschafft hast, nach meinem Herzinfarkt nach Hause zu kommen, war mir klar, dass du es zu deiner Hochzeit erst recht nicht schaffen würdest …“
    „Aber ich habe keine Einladung bekommen …“
    „… nachdem mein Freund Richter Harris die Urkunde aufgesetzt hatte, wollten wir kein großes Aufhebens darum machen. Als es mir wieder besser ging, habe ich Margie eine Woche freigegeben, in der sie in die Flitterwochen gefahren ist.“
    „In die
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