Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Nur bei dir bin ich zu Hause

Nur bei dir bin ich zu Hause

Titel: Nur bei dir bin ich zu Hause
Autoren: Maureen Child
Vom Netzwerk:
ihrer Lockenmähne zu bändigen. Als sie ihre Arme vor der Brust verschränkte, fiel sein Blick auf ein breites goldenes Schmuckstück an ihrem Ringfinger.
    Zum Teufel.
    Margie ließ ihn ebenfalls nicht aus den Augen. Der beunruhigenden Hitze, die plötzlich in ihr aufstieg, während sie ihn ansah, versuchte sie keine Beachtung zu schenken. Misstrauisch sah er sie an, sein Blick starr auf sie gerichtet. Sie spürte, wie angespannt er war. Hunter Cabot war um einiges größer, als sie gedacht hatte. Nicht nur schlank und durchtrainiert. Seine Schultern waren breit, und seine Brust und Arme sahen aus, als würde er die meiste Zeit mit nichts anderem als mit Hanteltraining verbringen. Seine Jeans verrieten, dass selbst seine langen Beine muskulös waren.
    Beeindruckend. Und auch ein wenig – nein, ganz schön – Respekt einflößend. Natürlich würde sie sich nicht anmerken lassen, wie nervös er sie machte. Schließlich hatte sie sich nichts zuschulden kommen lassen.
    „Und?“ Er sah sie direkt an. Darin war er wirklich gut. „Wer hat Ihnen erlaubt, mein Zimmer mit dem ganzen Mädchen-kram zu verunstalten?“
    Für Margie war Angriff schon immer die beste Verteidigung. Gelernt hatte sie das von einem Anwalt, für den sie mal gearbeitet hatte, und bisher hatte es immer ganz gut geklappt.
    „Das war Ihr Großvater“, antwortete sie hitzig. „Können Sie sich erinnern? Der einsame ältere Herr, den Sie nie besuchen?“
    „Was erlauben Sie sich? Sie haben kein Recht, mir Vorwürfe zu machen.“
    „Tatsächlich?“ Sie marschierte direkt auf ihn zu, und jeder ihrer Schritte verriet ihre Wut, die sie sich für Hunter aufgespart hatte, seit sie für seinen Großvater arbeitete. „Hören Sie gut zu, Captain Hunter Cabot. Ich habe sehr wohl das Recht, Ihren Großvater in Schutz zu nehmen, weil ich die Einzige war, die an seinem Bett saß, nachdem er einen Herzinfarkt erlitten hatte, an dem er fast gestorben wäre.“
    Er errötete. Vor Zorn oder Scham?
    „Und warum waren ausgerechnet Sie die Einzige?“
    Margie seufzte ungeduldig. Eigentlich war es nicht ihre Aufgabe, ihm das zu erklären. Simon hatte ihr versprochen, mit seinem Enkel zu sprechen, bevor er zurückkehren würde. Doch Hunters überraschende Ankunft hatte alles auf den Kopf gestellt.
    „Ich bin Simons persönliche Assistentin.“
    „Seine Sekretärin?“
    „Assistentin“, korrigierte sie ihn. „Ich war hier bei ihm, als er den Infarkt erlitten hat. Wir haben versucht, Kontakt mit Ihnen aufzunehmen, aber – welch Überraschung – wir konnten Sie nirgends finden.“
    „Moment mal …“
    „Nein“, fiel sie ihm ins Wort, „Ihre Redezeit ist zu Ende, jetzt bin ich an der Reihe. Sie sind so gut wie nie hier. Sie rufen kaum an. Ihr Großvater vermisst Sie. Auch wenn ich mir nicht vorstellen kann, warum …“
    „Das geht Sie überhaupt nichts …“
    „Ich bin noch nicht fertig“, unterbrach sie ihn. „Sie sind ja so sehr damit beschäftigt, die Welt zu retten, aber wenn Ihr Großvater Ihre Hilfe braucht, weil er fast stirbt, sind Sie nicht da. Sie sollten sich schämen.“

2. KAPITEL
    Das hat gesessen! triumphierte Margie insgeheim, als sie sah, wie Hunter sprachlos vor ihr stand. Er mochte die Oberhand gehabt haben, als er sie nackt im Badezimmer überraschte. Aber nun war sie am Zug: Er schuldete ihr eine Erklärung.
    Im Zimmer war es plötzlich so still, dass man eine Stecknadel hätten fallen hören können. Sonnenlicht drang durch die offenen Fenstertüren und warf helle Strahlen auf den frühlingsgrünen Teppich. Ein leichter Windhauch strich durch die Vorhänge und trug den Duft von Rosen und Akelei aus dem Garten durchs Fenster. Eigentlich liebte sie dieses Zimmer. Sonst war es hier ruhig und friedlich. Heute war es das allerdings nicht.
    „Es gibt nichts, wofür ich mich schämen müsste“, sagte er ruhig. „Ich erledige meinen Job und diene dem Land. Ich bin nicht derjenige, der einen alten Mann ausbeutet.“
    „Sie wissen doch gar nicht, was Sie da reden.“ Ihre Stimme verriet deutlich ihre Anspannung
    „Sicher“, entgegnete er. „Für mich ist die Sache ziemlich klar. Sie waren seine Sekretärin und haben ihm irgendwie weisgemacht, dass wir verheiratet wären. Wie, das weiß ich nicht. Aber ich werde es herausfinden.“
    „Ach so, ich verstehe. Ich stecke mir also einen Ehering an den Finger und sage: ‚Übrigens, ich bin mit Ihrem Enkel verheiratet‘, was Simon mir natürlich aufs Wort glaubt. Halten Sie Ihren
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher