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Null

Null

Titel: Null
Autoren: Adam Fawer
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ihr.
    Caine
– Warum bin ich hier?
    Sie
– Du musst begreifen, welche Rolle du spielst. Du sollst das
Immer
dazu benutzen, Uns allen zu helfen.
    Caine
– Wie denn helfen? Mit Tommys Geld?
    Sie
– Das Geld wird schon eine Hilfe sein, aber letztlich wird es wenig verändern.
    Caine
– Was dann? Wie helfe ich denn dann?
    Sie
– Darum geht es hier nicht. Darum geht es später im
Jetzt
.
    Caine
– Warum nicht gleich hier?
    Sie
– Du brauchst etwas   … Zeit.
    …
     
    «Hey, ich glaube, er kommt wieder zu sich», sagte eine Stimme über ihm. «Alles in Ordnung mit Ihnen?»
    Caine rieb sich den Hinterkopf, in dem es bereits schmerzhaft zu pochen begann. Er schnupperte vorsichtig. Der Geruch war verschwunden.
    «Ja», sagte er. «Ich glaube, es geht mir gut   … jedenfalls vorläufig.»

Epilog
    Tversky klickte auf
«Si»
, und der Anmeldebildschirm wurde durch einen mit Icons übersäten lila Desktop ersetzt. Tversky doppelklickte auf das kleine blaue
e
und wartete ungeduldig, dass der Browser sich öffnete. Bevor die Startseite sich aufbaute, tippte er eine neue URL ein. Er brauchte nur eine Minute, um den gesuchten Bericht zu finden.
     
    EX-NSA-DIREKTOR WEGEN HOCHVERRATS VOR GERICHT
    Von Patrick O’Beirne
     
    Washington, D.   C. (AP) – Dr.   James P.   Forsythe wurde heute in 131   Fällen der Verschwörung gegen die Vereinigten Staaten und des Hochverrats beschuldigt. Die Anklageerhebung gegen den ehemaligen Leiter der Abteilung Science and Technology Research bei der National Security Agency fand in einem überfüllten Washingtoner Gerichtssaal statt.
    Die Behörden erhielten erstmals Kenntnis von Dr.   Forsythes mutmaßlichen Verbrechen, als am 7.   Februar nach einer Bombenexplosion in einem New Yorker Bürogebäude die Feuerwehr vor Ort erschien (siehe Bericht ). Das Rettungspersonal barg nicht nur Dr.   Forsythe und sein Personal aus den Trümmern, sondern auch die Leichen dreier Erschossener sowie Computer mit Hunderten illegalen Dateien. Diese Dateien soll Dr.   Forsythe der NSA entwendet haben, nach dem er wegen der Veranlassung einer «nicht genehmigten FB I-Operation » im Zusammenhang mit der Schießerei auf einem Amtrak-Bahnhof in Philadelphia (siehe Bericht ) seines Amtes enthoben worden war, hieß es aus Kreisen in Washington.
    Trotz der laut Anklagebehörde «erdrückenden Beweislast» plädierte Dr.   Forsythe in allen Punkten auf nicht schuldig. Die Staatsanwaltschaft hingegen ist optimistisch, einen Schuldspruch erwirken zu können.
    «Wir haben eine Fülle an Beweismaterial und einen wichtigen Zeugen   … Es ist äußerst wahrscheinlich, dass er [Dr.   Forsythe] schuldig gesprochen wird.» Der zentrale Zeuge der Anklage ist Mr.   Steven R.   Grimes, ein Mitarbeiter der NSA.
    «Ich war ehrlich gesagt schockiert, dass sich das alles direkt vor meiner Nase abgespielt hat», erklärte Mr.   Grimes heute der Presse. «Ich hätte niemals für möglich gehalten, dass Jimmy [Forsythe] vertrauliche Dokumente mitgehen lassen würde   … Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um die Staatsanwaltschaft in dieser Angelegenheit zu unterstützen. Ich bin Amerikaner – für Verräter habe ich nichts übrig.»
     
    Tversky überflog den Rest des Artikels, aber sein Name wurde nirgends erwähnt. Er stieß einen Seufzer der Erleichterung aus. Zwar wollte die Polizei noch immer wegen Julias Tod mit ihm reden, aber er wusste, dass der Fall von den Behörden inzwischen als Selbstmord eingestuft wurde. Tversky lächelte. Er hatte unfassbares Glück gehabt.Hätte er in dieser Nacht nicht das Labor verlassen, wäre er ebenfalls geschnappt worden. Zum Teufel, er hätte sogar bei der Explosion umkommen können.
    Wenn man bedachte, was alles passiert war, konnte es ihm kaum besser gehen. Wo Forsythe der Verschwörung angeklagt war, war Tversky so gut wie aus dem Schneider. Selbst wenn Forsythe irgendjemandem erzählte, dass Tversky Julia umgebracht hatte – wozu für Forsythe kein Grund bestand   –, wer würde ihm glauben? Das war fast zu schön, um wahr zu sein.
    Schade nur, dass ihm der Großteil seiner Daten verloren gegangen war, aber Tversky war zuversichtlich, dass sich David Caines hirnchemische Situation nachbilden ließ. Er brauchte nur Zeit, und daran mangelte es ihm hier in Mexiko nicht. Jeden Morgen warf Tversky einen Würfel, um festzulegen, wohin er als Nächstes fuhr. Wenn er sich nach dem Zufallsprinzip durch das Land bewegte, würde David ihn hoffentlich
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