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Nora Roberts

Nora Roberts

Titel: Nora Roberts
Autoren: Quinn 4 - Ufer der Hoffnung
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erwähnt. Und die waren beinahe so toll wie deine.«
    Anna zog
ein T-Shirt aus der offenen Schublade und faltete es ordentlich. »Du glaubst
doch wohl nicht, dass du damit bei mir durchkommst, oder?«
    »Nein. Ich
bitte um Vergebung. Bitte tu mir nichts! Ich bin doch gerade erst nach Hause
gekommen.«
    Sie nahm
das nächste T-Shirt heraus und faltete es. »Kevin ist sechzehn, und mir ist
durchaus bewusst, dass sein Hauptinteresse zurzeit nackten Brüsten gilt – und
natürlich der Frage, wie er so viele wie möglich betatschen kann.«
    Seth zuckte
zusammen. »Du liebe Güte, Anna!«
    »Ich bin
mir auch bewusst«, fuhr sie ungerührt fort, »dass diese Vorliebe während des
ganzen Lebens tief in der männlichen Spezies verwurzelt bleibt – wenn sie sich
auch mit der Zeit auf eine etwas zivilisiertere und kontrolliertere Weise
äußert.«
    »Wie wäre
es, wenn ich dir einige meiner Landschaftsskizzen aus der Toskana zeige?«
    »Ich bin
von Männern umzingelt.« Seufzend zog Anna ein weiteres T-Shirt hervor. »Ihr
seid in der Überzahl, und das war schon so, seit ich dieses Haus betreten habe.
Aber das heißt schließlich nicht, dass ich euch nicht hin und wieder
zusammenstauchen kann, wenn es nötig ist. Verstanden?«
    »Jawohl,
Ma'am.«
    »Gut. Und
jetzt zeig mir deine Landschaften.«
    Später,
als es im Haus
ruhig war und der Mond über dem Wasser hing, stand Cam auf der hinteren
Veranda. Als Anna ihn dort entdeckte, ging sie zu ihm.
    Er legte
einen Arm um sie und rieb liebevoll ihre Schulter. Die Nacht war kühl. »Hast du
alle versorgt und ins Bett verfrachtet?«
    »Dafür bin
ich ja da. Ganz schön frisch heute.« Sie blickte zum Himmel hinauf, zu den
Sternen, die wie festgefrorene Punkte wirkten. »Ich hoffe, es bleibt bis
Sonntag schön.« Dann drehte sie sich zu ihm und legte ihre Wange an seine
Brust. »Oh Cam!«
    »Ich weiß.«
Er strich mit der Hand über ihr Haar und rieb seine Wange an der ihren.
    »Es tut so
gut, ihn am Küchentisch sitzen zu sehen. Zuzuschauen, wie er mit Jake und
diesem dummen Köter herumtollt. Sogar sich anzuhören, wie er mit Kevin über
nackte Frauen redet ...«
    »Was für
nackte Frauen?«
    Anna lachte
und schüttelte ihr Haar zurück, als sie ihn ansah. »Niemand, den du kennst. Es
ist so schön, ihn wieder zu Hause zu haben.«
    »Ich habe
dir ja gesagt, dass er zurückkommen wird. Die Quinns kehren immer wieder ins
Nest zurück.«
    »Da hast du
wohl Recht.« Ihre Lippen trafen sich zu einem langen warmen Kuss. »Warum gehen
wir nicht nach oben?« Sie ließ ihre Hände herabgleiten und versetzte seinem
Hinterteil einen aufreizenden Kniff. »Dann werde ich dich auch ins Bett
verfrachten.«

Zwei
    »Raus
aus den Federn,
mein Freund! Du bist hier schließlich nicht im Erholungsheim?«
    Die Stimme
mit dem eindeutig sadistischen Unterton weckte Seth unsanft aus dem Schlaf. Er
stöhnte, wälzte sich auf den Bauch und zerrte sich ein Kissen über den Kopf.
»Hau ab! Hau bloß ab!«
    »Wenn du
glaubst, du könntest bis in die Puppen schlafen, dann hast du dich aber schwer
getäuscht.« Cam zog genüsslich an dem Kissen. »Los, steh auf.«
    Seth
öffnete ein Auge. Es rollte hin und her, bis es ihm gelang, den Blick auf die
Uhr auf seinem Nachttisch zu konzentrieren. Es war noch nicht einmal sieben. Er
verbarg das Gesicht wieder in der Matratze und murmelte ein paar unhöfliche
Worte auf Italienisch.
    »Meinst du
etwa, ich hätte all die Jahre mit Anna gelebt, ohne herauszubekommen, dass das > Leck mich am Arsch < heißt? Also, ich fürchte, du bist nicht nur faul,
sondern auch noch dämlich dazu.«
    Cam riss
Seth kurzerhand die Bettdecke weg, packte seine Fußknöchel und zerrte ihn auf
den Boden.
    »Scheiße. Scheiße!« Nackt und mit schmerzendem Ellenbogen, den er sich am Nachttisch gestoßen
hatte, funkelte Seth
seinen Peiniger wütend an. »Was zum Teufel soll denn das? Das hier ist mein
Zimmer, mein Bett, und ich versuche, darin zu schlafen.«
    »Zieh dir
was an. Hinten im Garten wartet Arbeit auf dich.«
    »Oh Gott,
kannst du einem Menschen nicht erst mal einen Tag Ruhe gönnen, bevor du ihn
zur Arbeit einteilst?«
    »Junge, du
warst zehn, als ich dich unter meine Fittiche genommen habe, und ich bin noch
lange nicht damit fertig, einen anständigen Menschen aus dir zu machen. Also
los, da draußen wartet Arbeit, die erledigt werden muss. Sieh zu, dass du in
die Gänge kommst.«
    »Cam!« Anna
kam zur Tür herein, die Hände in die Hüften gestemmt. »Ich habe dich gebeten,
ihn zu
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