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Nora Roberts

Nora Roberts

Titel: Nora Roberts
Autoren: Quinn 4 - Ufer der Hoffnung
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wie
Hoffnung.
    Ein
einschneidender Moment in einem Leben, dachte Seth, eingefangen mit einem
Kohlestift. Als er damals diese Zeichnung anfertigte, hatte er tief in seinem
Innern langsam daran zu glauben begonnen, dass er einer von ihnen war.
    Ein Quinn.
    »Wenn man
sich mit einem Quinn anlegt, legt man sich mit allen an«, murmelte er, während
er die Zeichnung wieder an die Wand hängte.
    Er drehte
sich um, warf einen Blick auf die Koffer und fragte sich, ob er Anna wohl mit
ein paar schmeichelnden Worten überreden könnte, sie für ihn auszupacken.
    Aber das
konnte er sich abschminken, das wusste er. »Hallo!«
    Seth
blickte zur Tür und seine Miene heiterte sich auf, als er Kevin erblickte. Wenn
er schon seine Klamotten verstauen musste, hatte er jetzt wenigstens
Gesellschaft dabei. »Hallo, Kev.«
    »Du willst
also dieses Mal wirklich hier bleiben? Für immer?«
    »Sieht ganz
so aus.«
    »Cool.«
Kevin schlenderte herein, ließ sich auf das Bett plumpsen und legte seine Füße
auf den Koffer. »Mom ist ziemlich aufgedreht deshalb. Und wenn Mom glücklich
ist, ist jeder im Haus glücklich. Vielleicht könnte ich sie in der Stimmung, in
der sie jetzt ist, sogar dazu kriegen, dass sie mir am Wochenende ihr Auto
gibt.«
    »Freut
mich, dass ich helfen konnte.« Seth schob Kevins Füße von dem Koffer herunter
und öffnete den Reißverschluss.
    Seth fand,
dass Kevin seiner Mutter sehr ähnlich sah. Dunkles, lockiges Haar, große, fast
schwarze Augen. Wahrscheinlich fielen die Mädchen bei seinem Anblick reihenweise
um wie die Kegel beim Bowling.
    »Was macht
die Schulaufführung?«
    »Das wird
absolut Spitze! West Side Story. Ich spiele den Tony.«
    Seth
stopfte willkürlich seine T-Shirts in eine Schublade. »Dann musst du sterben,
stimmt's?«
    »Korrekt.«
Kevin umklammerte sein Herz, begann zu zucken und sank mit einem
Gesichtsausdruck voller Schmerz und Entzücken in sich zusammen. »Es ist einfach
großartig. Und bevor ich dieses Todesding abziehe, haben wir noch eine echt
geile Kampfszene. Die Aufführung ist nächste Woche. Du kommst doch, oder?«
    »Ich werde
in der ersten Reihe sitzen, Kumpel.«
    »Achte mal
auf Lisa Maxdon, die spielt die Maria. Eine süße Schnecke! Wir haben ein paar
Liebesszenen zusammen. Dafür mussten wir eine Menge üben«, fügte er hinzu und
zwinkerte ihm zu.
    »Was tut
man nicht alles für die Kunst, nicht wahr?«
    »Richtig,
Mann.« Kevin richtete sich ein wenig auf. »Erzähl mir doch mal was von den
Häschen in Europa. Die müssen ziemlich heiß sein, was?«
    »An denen
kannst du dich leicht verbrennen, glaub mir. In Rom habe ich Anna-Theresa
kennen gelernt.«
    »Ein
Mädchen mit zwei Vornamen?« Kevin schüttelte seine
Finger, als habe er sie zu nahe an eine Flamme gehalten. »Mädchen mit zwei
Vornamen sind voll sexy.«
    »Wem sagst
du das? Sie arbeitete in einer kleinen Trattoria. Und die Art und Weise, wie
sie Pasta al pomodoro servierte, war atemberaubend.«
    »Und? Hast
du sie aufs Kreuz gelegt?«
    Seth warf
Kevin einen mitleidigen Blick zu. »Also bitte, was glaubst du, mit wem du hier
redest?« Er stopfte eine Jeans in die Kommode. »Sie hatte Haare, die ihr bis
zum Hintern reichten – und es war ein verdammt schnuckeliger Hinter& Augen
wie geschmolzene Schokolade und ein Mund, der unersättlich war.«
    »Hast du
sie nackt gezeichnet?«
    »Ich habe
ungefähr ein Dutzend Körperstudien von ihr gemacht. Sie war ein Naturtalent.
Völlig entspannt und ohne Hemmungen.«
    »Oh Mann,
du machst mich ganz fertig!«
    »Und sie
hatte wirklich die umwerfendsten ...« Seth verstummte und hob die Hände auf
Brusthöhe, um es zu demonstrieren. »Augen«, fuhr er dann fort und ließ die
Hände sinken. »Hallo, Anna.«
    »Ihr redet
über Kunst?«, erkundigte sie sich trocken. »Wie schön, dass du einige deiner
kulturellen Erfahrungen mit Kevin teilst.«
    »Hm ... na
ja.« Jenes mörderische Lächeln, das Anna in seine Richtung sandte, hatte schon
immer einen Knoten in Seths Zunge gezaubert. Und so griff er auf ein unschuldiges
Grinsen zurück.
    »Aber für
heute ist der Abendkurs über Kunst und Kultur erst einmal beendet. Kevin, wie
sieht's mit deinen Hausaufgaben aus?«
    »Schon gut.
Setze mich sofort dran.« Kevin erkannte die Gelegenheit zur Flucht und nahm
Reißaus.
    Anna betrat
das Zimmer. »Glaubst du etwa, dass es die fragliche junge Dame zu schätzen
wüsste, auf ihren Busen reduziert zu werden?«, fragte sie Seth mit zuckersüßer
Stimme.
    »Oh ... ich
habe ja auch ihre Augen
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