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Nora Roberts

Nora Roberts

Titel: Nora Roberts
Autoren: Quinn 4 - Ufer der Hoffnung
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Dann könnten wir
den ganzen Tag angeln, wären braun wie die Eingeborenen, und nachts schliefen
wir im Dschungel in den Armen unserer Frauen.«
    »Nein,
danke. Wenn man auf einer Insel lebt, säuft man am Ende doch immer nur Rum. Und
für das Zeug hatte ich noch nie was übrig.«
    Phillip
schlug Seth mit der flachen Hand auf den Rücken. »Nun, dann werden wir wohl
besser hier bleiben. Bringst du es Ethan bei?« Er nickte zu seinem Bruder hinüber,
der gerade über den matschigen Rasen auf sie zukam.
    »Es wird
keine große Enttäuschung für ihn sein. Er mag nämlich auch keinen Rum.« Aber
der Optimismus, an den Seth sich zu klammern versuchte, geriet gefährlich ins
Wanken, als er Ethans Gesicht sah.
    »Die Polizei
hat sie gefasst.« Ethan wischte sich mit dem Unterarm über die verschwitzte
Stirn. »Sie saß in einer Bar, gerade mal fünf Meilen außerhalb der Stadt.
Wirst du damit klarkommen?«, fragte er Seth.
    »Ich
schaffe das schon.«
    »Na schön.
– Vielleicht solltest du jetzt besser dein Mädchen überreden, nach Hause zu
fahren. Es wird noch eine lange Nacht werden.«
    Es wurde
tatsächlich eine
lange Nacht, und der Tag, der darauf folgte, wurde ebenso lang. Wahrscheinlich
wird es noch einige Wochen dauern, bis »Boats by Quinn« seine Arbeit wieder
aufnehmen kann, dachte Seth.
    Er stapfte
durch die Trümmer des Gebäudes und beklagte gemeinsam mit seinen Brüdern und
Aubrey den Verlust des hübschen, halb fertigen Skiffs, von dem nur noch einige
verkohlte Teakholz-Reste übrig geblieben waren.
    Seth
trauerte um seine Zeichnungen, die er von Kindheit an gemalt hatte, und die
nun zu Asche verbrannt waren. Er würde sie aus der Erinnerung nachzeichnen,
doch er wusste, dass er dabei nicht mehr dieselbe Freude verspüren würde, die
er beim ersten Zeichnen empfunden hatte.
    Als es
nichts mehr zu tun gab, ging er nach Hause, wusch sich und legte sich schlafen.
    Es dämmerte
bereits, als er am Abend bei Dru eintraf Er war immer noch hundemüde, doch sein
Kopf war klar. Er hob die Verandaschaukel, die er gekauft hatte, von der
Ladefläche des Wagens herunter, den er sich von Cam geliehen hatte. Dann holte
er das Werkzeug.
    Er
schraubte gerade den ersten Haken in die Decke, als Dru zu ihm auf die Veranda
trat.
    »Du hast
doch gesagt, dass du gern eine Schaukel hättest. Und das hier schien mir der
richtige Platz dafür zu sein.«
    »Er ist
perfekt.« Sie kam zu ihm herüber und berührte seine Schulter. »Erzähl mir, wie
es gelaufen ist.«
    »Deshalb
bin ich hergekommen. Tut mir Leid, dass ich mich heute tagsüber nicht bei dir
gemeldet habe.«
    »Du hattest
bestimmt viel zu tun. Die halbe Stadt ist heute bei mir im Laden gewesen. Es
kam mir schon gestern Nacht so vor, als hätten sich sämtliche Einwohner von
St. Chris bei der brennenden Werkstatt versammelt.«
    »Man hat
uns mehr Hilfe angeboten, als wir jemals in Anspruch nehmen können. Das Feuer
hat sich Gott sei Dank nicht bis in den ersten Stock ausgebreitet.«
    Das wusste
Dru bereits, denn solche Neuigkeiten verbreiteten sich in St. Chris rasend
schnell. Aber sie ließ ihn weitererzählen.
    »Das
Erdgeschoss ist durch das Feuer und das Löschwasser völlig zerstört worden.
Wir müssen es komplett ausräumen und neu aufbauen. Das meiste Werkzeug ist
unbrauchbar geworden, ein Schiffsrumpf zerstört. Der Kerl von der Versicherung
war heute draußen. Von der Seite geht wohl alles klar.«
    »Das ist
beruhigend.«
    Er trat ein
Stück zur Seite, um den zweiten Haken zu befestigen. »Sie haben Gloria
verhaftet. Die Kinder, die die Feuerwehr gerufen haben, haben den Wagen
wiedererkannt, und der Junge, der ihr das Benzin verkauft hat, hat sie
identifiziert. Außerdem sind ihre Fingerabdrücke überall auf den Kanistern,
die sie vor dem Gebäude hat liegen lassen. Als sie sie zur Vernehmung
mitgenommen haben, trug sie immer noch nur einen Schuh. Schuhe zu verlieren
scheint offenbar in dieser Gegend um sich zu greifen.«
    »Es tut mir
so Leid, Seth.«
    »Mir auch.
Aber ich fühle mich nicht verantwortlich dafür«, fügte er hinzu. »Ich weiß,
dass es nicht meine Schuld ist. Alles, was sie geschafft hat, ist, ein Gebäude
zu zerstören. Der Familie hat sie aber nichts anhaben können. Wir haben etwas
aufgebaut, das sie nicht kaputtmachen kann.«
    Er hängte
die Kette auf der einen Seite ein und zog probeweise daran. »Aber sie wird wohl
nie aufhören, es zu versuchen.«
    Er ging zu
dem anderen Haken und hängte die zweite Kette ein. »Sie wird ins
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