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Nora Roberts

Nora Roberts

Titel: Nora Roberts
Autoren: Quinn 4 - Ufer der Hoffnung
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bedeutete er dem Barkeeper,
ihr einen weiteren Drink zu bringen. »Ray hat doch nicht einmal gewusst, dass
es dich überhaupt gibt, aber du hast ihn verachtet. Als er es herausfand, als
er versuchte, dir zu helfen, da hast du ihn dafür nur noch mehr gehasst.«
    »Er war mir
was schuldig. Wenn so ein Mistkerl es einfach nicht schafft, seinen Schwanz in
der Hose zu halten und irgendeine idiotische Studentin schwängert, dann soll er
auch dafür bezahlen.«
    »Und das
hat er ja auch getan. Er wusste nicht, dass Barbara mit dir schwanger war, er
hatte überhaupt keine Ahnung, dass du existierst. Aber als du es ihm gesagt
hast, da hat er dir Geld gegeben. Doch das war dir ja nicht genug. Du hast
versucht, ihn mit Lügengeschichten zu ruinieren. Dann hast du seine
Anständigkeit ausgenutzt und mich wie einen Welpen, dessen du überdrüssig warst,
an ihn verkauft.«
    »Ich war
dich wirklich einfach leid, das war der Hauptgrund. Ich habe mich immerhin
zehn Jahre mit dir herumgeschlagen. Zehn Jahre, in denen ich nicht so leben
konnte, wie ich wollte. Und der Alte war es mir schuldig, weil ich ihm einen
Enkel geschenkt hatte. Am Ende ist die ganze Sache doch sehr gut für dich
ausgegangen, oder etwa nicht?«
    »Ja, ich
schätze, was das angeht, bin ich dir was schuldig.« Er hob sein Bier wie zu
einem Toast und nahm einen Schluck. »Aber du bist ja auch nicht schlecht dabei
weggekommen – zumindest solange er noch lebte. Du hast ihm immer und immer
mehr Geld abgeknöpft und mich dabei als Köder benutzt.«
    »Hey, er
hätte dich ja jederzeit wieder zurückgeben können.«
    »Tja,
einige Leute sind nun mal dumm und haben ein weiches Herz. Die geben doch ganz
wunderbare Opfer ab, weil sie glauben, dass man ein Versprechen, das man einem
zehnjährigen Jungen gegeben hat, auch halten muss. Und genau diese Leute
glauben auch, dass ein solcher Junge das Recht auf ein anständiges Leben hat,
auf ein Zuhause und eine Familie. Und Ray hätte dir all das auch gegeben,
wenn du es nur gewollt hättest.«
    »Ja,
glaubst du etwa, ich hätte in irgendeinem Hinterwäldler-Kaff leben wollen, um
einem alten Knacker in den Arsch zu kriechen, der Streuner aufsammelt?« Sie
kippte ihren Gin Tonic hinunter. »Das ist dein Ding, nicht meins. Und du hast
doch gekriegt, was du wolltest, worüber beklagst du dich also? Und wenn du es
behalten willst, musst du blechen. Wie du es immer getan hast. Wie steht's
jetzt mit der Anzahlung? Hast du die Kohle dabei?«
    »Was
schätzt du, was du in all den Jahren kassiert hast, Gloria? Wenn man mal das
zusammenrechnet, was du Ray und mir abgeknöpft hast? Da dürften doch ein paar
Hunderttausend zusammenkommen, oder? Aber du hast es nie geschafft, dir etwas
bei meinen Brüdern zu holen, obwohl du es versucht hast – mit den üblichen
Lügen, Drohungen und Einschüchterungen. Aber sie haben sich nicht so leicht
schröpfen lassen. Da bist du bei alten Männern und Kindern schon
erfolgreicher.«
    Sie
grinste. »Die hätten schon gezahlt, wenn ich es nur gewollt hätte. Aber da
hatte ich Besseres zu tun. Habe mir größere Fische geangelt. Und wie ich das so
sehe, willst du dir wohl jetzt selbst die großen Fische an Land ziehen. Also,
wenn dir deine tolle Karriere als Schmierfink was wert ist und du es weiter mit
der Enkelin des Senators treiben willst, solltest du besser zahlen.«
    »Das hast
du ja bereits mehr als deutlich gesagt. Dann lass uns die Bedingungen noch
einmal klarstellen: Ich bezahle dir eine Million Dollar, angefangen mit einem
Vorschuss von zehntausend, zahlbar am heutigen Abend ...«
    »Bar auf
die Hand.«
    »Genau, bar
auf die Hand. Andernfalls wirst du dich an die Presse und an Drus Familie
wenden und ein weiteres Lügennetz darüber spinnen, wie du von den Quinns benutzt
und fertig gemacht worden bist – mit Ray angefangen. Du wirst sie in den
Schmutz ziehen und Dru und mich dabei gleich mit. Du wirst dich als die arme,
verzweifelte Frau darstellen – eigentlich noch ein Mädchen –, die sich alle
Mühe gab, ein Kind allein großzuziehen und um Hilfe bettelte und die dann
gezwungen wurde, genau dieses Kind wegzugeben.«
    »Klingt
nicht schlecht. Hollywood würde sich drum reißen.«
    »Und
nirgendwo auch nur die kleinste Erwähnung der vielen Freier, denen du es
besorgt hast, während dieses Kind im Nebenzimmer war – oder der Männer, die den
Jungen anfassen durften. Keine Erwähnung der Drogen, des Alkohols und der
Schläge.«
    »Oh, jetzt
werde bloß nicht sentimental.« Gloria lehnte
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