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Nomaden des Weltalls

Titel: Nomaden des Weltalls
Autoren: Poul Anderson
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Pinasse nachgeschickt. Sie war groß, hochbordig und ohne Mast, und wurde von etwas gezogen, das schwamm. Er konnte nur einen gewaltigen, aus dem Wasser ragenden Rücken erkennen und dann und wann eine wild schlagende Schwanzflosse.
    Kannst du den Leviathan mit einem Haken an Land ziehen? ... Wird er ein Bündnis mit dir schließen?
    Ilaloa sagte etwas zu Sean, der nickte und eine Geste zu Joachim machte. Ein paar Wortfetzen drangen an das Ohr des Kapitäns: »... das Ruder nehmen ... Riff ...« Joachim sprang hin und packte die wild hin- und herschlagende Pinne. Sean arbeitete sich zu den Segelfallen. Die felsige, von gischtenden Brechern umtoste Insel war jetzt schon ganz nahe. Zweifellos mußten sie sie umfahren. Aber kreuzen – bei diesem Wetter?
    Knatternd killte das Segel. Das Boot machte eine ungeschickte Wende. Ilaloa konnte das eigentlich besser, aber sie hatte unerfahrene Helfer. Sie verloren stark an Geschwindigkeit. Das Schiff der Alori kam näher – war jetzt vielleicht noch hundert Meter entfernt. Joachim sah die Männer, die vorn am Bug standen. Er glaubte, in einem von ihnen Esperero zu erkennen, war sich aber nicht sicher.
    Hoch wie ein Berg ragte die Insel jetzt vor ihnen auf. Eine gewaltige Brandung rollte gegen den Fels. Joachims Herzschlag stockte. Das Aloriboot hatte jetzt fast mit ihnen gleichgezogen und war nur noch fünfzig Meter seitlich entfernt. Joachim starrte auf den Rücken des Seeungeheuers und den heftig rudernden Schwanz.
    Nein – beim Himmel, noch nicht! Das Boot machte einen Satz nach vorn. Eine hohe Welle kam auf es zu, schüttelte es durch. Wasser schlug über den Bug, schoß wirbelnd und schäumend nach hinten. Dann stieß der Kiel gegen ein Riff.
    Ilaloa gestikulierte wild. Spring! Spring! Einen Augenblick lang stand er wie erstarrt. Das lebende Segel zerriß, dann auch das Tauwerk. Er ließ sich über Bord gleiten.
    Das Wasser war nur noch ganz seicht, einen Meter tief.
    Und plötzlich überkam es ihn wie Triumph: Hier konnte das Seeungeheuer nicht schwimmen!
    Trevelyan und Nicki folgten ihm nach. Eine Frau wurde von den Wellen hochgehoben, ging unter. Trevelyan packte sie am Arm, Nicki am Kleid, und zusammen kämpften sie sich durch bis zur Küste.
    Die meisten der Bootsinsassen standen schon wartend am Fuße eines steilen Pfades, der die Felswand hinaufführte.
    Trevelyan warf einen Blick zurück auf das tobende Meer. Das Boot der Alorianer bewegte sich am Rande des Riffes entlang, wo es abrupt und steil abfiel. Und sie waren hier, und ihre Raumboote nur noch Meter entfernt ...
    Er riß sich zusammen. Und jetzt stieg auch Joachim prustend und grunzend aus den Fluten – sie waren wieder alle beisammen.
    Er sah, daß sich die Nomaden in Bewegung gesetzt hatten, und schloß sich ihnen an. Nicki hielt sich an seinem Gürtel fest. Ilaloa mußte sie jetzt hinaufführen, an den Wächtern der Insel vorbei. Aber die Alori ...
    Er sah nach unten, konnte jedoch nichts erkennen. Sicher hatten die Alori sie verfolgt – aber bei diesem Sturm mußten ihr Gas und wahrscheinlich auch ihre giftigen Insekten wirkungslos bleiben. Dort unten, wo Joachim und ein paar andere die Nachhut bildeten, ging es vielleicht hart Mann gegen Mann. Trevelyan fluchte; er wollte zurück und den anderen helfen. Aber der Pfad war zu eng, zu rutschig.
    Sie erreichten das Hochplateau der Insel. Es war mit Gestrüpp und windschiefen Bäumen bestanden. Im Halbdunkel konnte er erkennen, daß die Bäume von dornentragenden Schlingpflanzen umrankt waren. Manchmal glaubte er, Augen zu sehen. Er wußte nicht, mit was für einer Art von Beobachtern sie es zu tun hatten, aber Ilaloa hatte sie weitergetrieben.
    Rutschend, stolpernd und stürzend kämpfte er sich mit den anderen Nomaden durch Unterholz und Gestrüpp. Schließlich erreichten sie eine Lichtung. Die Boote!
    Eisgrau im Mondlicht schimmernd, standen sie wie sprungbereit da. Sean war schon bei einem davon, suchte nach einem Hebel am Landegestell. Er warf ihn herum. Über das Brausen des Sturmes hinweg hörte Trevelyan den Motor aufheulen. Die Luftschleuse öffnete sich, und die Gangway-Leiter kam herunter – alptraumhaft langsam.
    Hinter ihnen hatte jetzt Joachim mit der Nachhut die Lichtung erreicht, verfolgt von den ersten Alori. Sie sprinteten zur Leiter, als wären sämtliche Teufel hinter ihnen her. Rasch kletterte einer nach dem andern ins Boot. Trevelyan ließ Sean, Ilaloa und Nicki an sich vorbei und wartete.
    Jetzt hatten auch die anderen Alori die
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