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Noch so'n Spruch - Kieferbruch! - Rick ; Bd. 5

Noch so'n Spruch - Kieferbruch! - Rick ; Bd. 5

Titel: Noch so'n Spruch - Kieferbruch! - Rick ; Bd. 5
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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seiner Tür und blickte sich hektisch um.
    Gleich darauf schlappte Pa aus dem Schlafzimmer. In seinem gelben Morgenmantel und mit den zerzausten Haaren sah er aus wie ein Kanarienvogel auf Cola-Entzug.
    Hinter ihm erschien Linda. Ohne Brille und irgendwie orientierungslos. »Bärchen, was ist denn passiert? War das gerade Rick?«
    Pa nickte und setzte zu sprechen an, da kam Mary von oben die Treppe heruntergewankt.
    »Kinder! Kinder! Es ist Schlag Mitternacht. Was soll denn der Lärm?« An ihren Fersen klebte ihre französische Bulldogge Helena, die schon wieder pumpte, als ob sie kurz vorm Herzinfarkt stünde.
    »Nun beruhig dich doch, mein Mäuschen«, murmelte Mary und klopfte Helena den nicht vorhandenen Bulldoggenhals. Dann stockte sie. »Ist Gismo etwa auch hier unten?«
    Helena regte sich nämlich immer total auf, sobald Wutz’ pupsender Stubenhockerkater in der Nähe war.
    »Nein«, erklärte Wutz, der nun ebenfalls in den Flur getreten war. »Er liegt oben im Körbchen und schläft. Hoffe ich jedenfalls, nach diesem Höllenlärm.« Er warf mir einen missbilligenden Blick zu und schüttelte dabei seinen endpeinlichen Strähnchenkopf. »Sag mal, Kumpel. Was schreist du denn mitten in der Nacht so herum? Da kriegt man ja ’ne Herzattacke.«
    »Immer mit der Ruhe, Wutz«, mischte Karli sich ein, die jetzt mit ihrer schwarzen Walle-Walle-Lockenmähne hinter Wutz im Türrahmen aufgetaucht war.
    Okay, das musste man schon zugeben: Sie sah hammermäßig aus. Enge Jeans, knallrote Bluse und diese fast hüftlangen Haare, die im Schein der Flurlampe glänzten …
    »Rick steht bestimmt noch immer unter Schock wegen der Sache am Pferdeturm.« Sie lächelte mich mitleidig an, und ehe ich mich versah, kraulte sie mir doch tatsächlich das Kinn.
    Hallo?! Verwechselte die mich mit einem von ihren tierischen Patienten? Vielleicht mit ’nem Ziegenbock?
    Ich jumpte zurück und schuf einen gehörigen Sicherheitsabstand zwischen mir und dieser Tierflüsterin.
    »Welche Sache am Pferdeturm?«, hörte ich Mary rufen. Meine Oma und Finn starrten mich an wie zwei lebendige Fragezeichen.
    Gleichzeitig pumpte Pa sich auf und motzte: »Musstest du das gleich an die große Glocke hängen, Wutz?!«
    »Du willst ja wohl Karli nicht mit einer großen Glocke vergleichen«, pflaumte Wutz zurück.
    »Jetzt lenk bloß nicht ab«, schnaufte Pa ärgerlich. »Du weißt genau, was ich damit meine.«
    Doch so schnell wollte Wutz nicht nachgeben. »Dann mach gefälligst kein Drama daraus!«, blaffte er ihn an.
    Linda klatschte in die Hände, und ich war mir nicht sicher, ob sie damit für Ruhe sorgen oder uns zum Kreistanz einladen wollte.
    Aber egal, es reagierte sowieso keiner darauf.
    Pa und Wutz funkelten sich böse an. Karli stand daneben und verzog zitronensäuerlich die rot geschminkten Lippen. Mary faselte dazwischen, dass man es mit den Rentnern ja machen könne. Immer schön blöd halten. Und Finn fiel nichts Besseres ein, als albern zu kichern.
    Schließlich erschien auch noch Gismo oben auf dem Treppenabsatz, stieß bei Helenas Anblick einen schrillen Panikschrei aus und eine Sekunde später hetzten Kater und Hund wie von der Tarantel gestochen zwischen unseren Beinen hindurch.
    Zwischen Marys verzweifelten »Helena! Helena!«-Rufen spürte ich es ganz deutlich. Es kribbelte von meinen Zehen bis hinauf zur Kopfhaut.
    Ich. Musste. Hier. Raus.
    DRINGEND!!!
    Doch gleich darauf schoss mir die Lösung für alle überforderten und von anonymen Sprayern bedrohten Teenager durch den Kopf.
    KLASSENFAHRT!
    Ab Montag! Nur noch viermal schlafen, Junge, dann hast du es geschafft!
    Innerlich schrie ich: Yippie, yippie, yeah! Äußerlich zeigte ich den anderen einen Vogel und schlurfte zurück in mein Zimmer.



Der Freitag begann mit DER Horrorstandpauke meines Schülerlebens. Frau Püttelmeyer zog sämtliche Register und drohte sogar damit, mich von der Klassenfahrt auszuschließen. Ich stand mit Feuermelderbirne da und war echt kurz davor zu flennen.
    Oh Mann, so weit war es also mit mir gekommen …
    Als ich quasi vor ihr auf die Knie sinken wollte, meinte aber Alessio zum Glück, dass das gar nicht erlaubt sei. Wegen nicht gemachter Hausaufgaben dürfe man einen Schüler nicht von der Klassenfahrt ausschließen. Sein Vater ist Anwalt und Alessio kennt sich darum richtig gut aus.
    Das schien auch die schlammschleimige Püttelkuh zu wissen, denn sie winkte plötzlich ab. »Das ist mir doch klar, Alessio. Natürlich darf Rick mit.«
    Dann grinste
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