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Noch so'n Spruch - Kieferbruch! - Rick ; Bd. 5

Noch so'n Spruch - Kieferbruch! - Rick ; Bd. 5

Titel: Noch so'n Spruch - Kieferbruch! - Rick ; Bd. 5
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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später kam Wutz einfach hereingeschneit.
    »Sag mal«, regte ich mich auf, »raffst du es nicht? Ich hab jetzt keine Zeit! Ich muss HAUSAUFGABEN machen!«
    Wutz blieb stehen und schaute mich erst erstaunt und dann vorwurfsvoll an. »Ach so. Und warum sagst du das nicht?«
    Ähm … HALLO?
    Ich schleuderte ihm meinen finstersten Blick entgegen, aber Wutz hörte gar nicht mehr damit auf, mich vorwurfsvoll anzusehen, und langsam machte ich mir echt Sorgen, ob er mir jetzt gleich einen elend langen Vortrag über die Schule, das Lernen und das Leben im ganz Allgemeinen halten würde.
    Doch nach einer gefühlten Ewigkeit lächelte er schließlich und fragte: »Soll ich dir helfen?«
    Puh … Wutz’ erste gute Ansage heute.
    Ich nickte erleichtert und sah mich bereits in voller Eishockeymontur hinterm Puck herpreschen, während Wutz zu Hause im Handumdrehen meine Hausaufgaben erledigte. Da beugte er sich über mich. Er zog die Luft scharf zwischen den Zähnen ein, ließ sie dann mit einem sonderbaren Zungenschnalzer wieder entweichen und meinte: »Ach so, es geht um Grammatik. Da muss ich leider passen. So ’n Kram ist absolut nicht meins. In Mathe war ich top. Und in Geschichte und Chemie und Sport sowieso. Aber Grammatik … bleib mir bloß weg damit.«
    »Und was heißt das jetzt?«
    »Tja, Kumpel …« Wutz klopfte mir aufmunternd auf die Schulter. »Da musst du allein durch. Für den einen ist Mathe ein Arschloch, für mich Grammatik. Sorry.«
    Mit einem bedauernden Schulterzucken stiefelte er zur Tür, blieb dann aber noch kurz im Rahmen stehen und wuschelte sich durch sein halblanges dunkles Haar. »Und außerdem ist mir gerade eingefallen, dass ich unbedingt zum Friseur muss. Mary meinte, dieser Luigi am Kröpcke soll ’ne flotte Schere schwingen. Hahaha! Also, hau rein, Alter!« Und weg war er.
    Hey, vielen Dank auch, Wutz! Auf dich ist echt Verlass. Klasse Freund!
    Völlig perplex starrte ich noch einen Moment auf die geschlossene Zimmertür, bevor ich diesen Schwachsinn von Hausaufgaben quer über den Schreibtisch pfefferte und aufstand. Ich hatte soeben beschlossen, zum Pferdeturm zu fahren. ’ne Runde Eishockey spielen. Ein bisschen mit den Young Indians quatschen. Spaß haben. Eben die Birne freikriegen. Dann würde es später bestimmt auch mit diesem Plusquamtif klappen.
    Hundertpro.
    Oder mir würde noch eine supergeniale Ausrede einfallen.
    Am Pferdeturm brannte die Luft. Was ausnahmsweise mal nicht an der neuen Frau hinterm Grill lag. Seitdem Romana Popa-Köter die Imbissbude übernommen hatte, waren aus den sonst blassen und unschuldigen Bratwürstchen pechschwarze Kokelheinis geworden. Von den überkrossen Pommes, an denen man sich glatt ’nen Backenzahn ausbeißen konnte, mal ganz zu schweigen.
    Aber an dieser dicken Luft war Romana Popa-Köter völlig unschuldig. Die bedrohliche Qualmwolke ging von unserem Trainer Johann aus. Er tanzte wie Rumpelstilzchen höchstpersönlich auf dem Flur vorm Geschäftszimmer herum und sein puterroter Kopf drohte jeden Augenblick zu explodieren.
    »Was ist denn hier los?«, fragte ich Vladi, der in sicherer Entfernung zu Johann auf dem Gang herumstand.
    Vladi verzog das Gesicht, als ob er fiese Zahnschmerzen hätte. »Es ist eingebrochen worden.«
    »Was? Wie? Wo?« Ich war völlig aus dem Häuschen. Wer brach denn bitte am Pferdeturm ein?! Was zur verflixten Eishockeysocke gab es hier denn schon zu holen? – Außer vielleicht ein paar gebrauchten Schlittschuhen, bei deren Anblick man sofort Fußpilz bekam.
    »Alles beschmiert«, jammerte Johann und raufte sich kummervoll den graublonden Haarkranz. »Die ganzen Pokale und Urkunden … alles mit Farbe besprüht. So eine Sauerei, verdammt noch mal!«
    »Echt?«, meldete ich mich vorsichtig zu Wort.
    Unser Trainer drehte sich zu mir um. Seine Augen verwandelten sich zu Gangsterschlitzen, beim Luftholen rasselte es in seiner Kehle.
    Ich war mir zwar keiner Schuld bewusst, ließ aber sicherheitshalber schon mal meinen Kopf zwischen den Schultern verschwinden – Johann stierte mich echt finster an.
    AUWEIA!
    »Rick«, schnaufte er. »Gut, dass du da bist!«
    Puh! Seinem Blick nach zu urteilen, hätte ich eher getippt, dass er mir gleich den Hals umdreht!
    »Das hier ist nichts für die große Glocke«, redete Johann weiter. »Eher was für den kleinen Dienstweg . Verstehst du?«
    Ähm … eigentlich nicht. Dennoch nickte ich lieber.
    »Okay, dann ruf ihn am besten gleich mal an, ja?«
    »Wen?«
    Seufzend wischte sich
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