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Noch so'n Spruch - Kieferbruch! - Rick ; Bd. 5

Noch so'n Spruch - Kieferbruch! - Rick ; Bd. 5

Titel: Noch so'n Spruch - Kieferbruch! - Rick ; Bd. 5
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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Augenblick hechtete Skelettfinger aus der 7.2 die Busstufen hoch. Bevor ich es verhindern konnte, hatte er sich der Länge nach auf den Vierer geschmissen.
    »Ey«, motzte ich ihn an. »Das war mein Platz!«
    Skelettfinger grinste breit und dämlich. »Komisch, stand aber gar nicht Püttelmeyers Sweety drauf.«
    Ich ballte die Hände zu Fäusten. »Noch so ’n Spruch, Kieferbruch!«, warnte ich ihn. »Und jetzt mach dich gefälligst vom Acker.«
    Alessio tippte mir von hinten gegen die Schulter. »Lass den doch. Wir können uns ja auch hier hinsetzen«, schlug er vor und war schon dabei, seinen Rucksack ins Gepäckfach zu hieven.
    »Vergiss es!«, zischte ich.
    Skelettfinger steckte sich ein Kaugummi zwischen die Zähne und meinte lässig: »Michalski, kapier’s endlich: Der Vierer gehört mir. Gegen mich hast du keine Chance – ob auf dem Eis oder hier. Du bist mir unterlegen. IMMER!« Er lachte höhnisch.
    Ich beugte mich ganz dicht zu ihm hinunter. »Wenn hier einer was nicht kapiert, dann bist du das, Skelettfinger«, knurrte ich.
    Er machte eine Kaugummiblase und ließ sie genau vor meiner Nase zerplatzen. Das musste man ihm lassen, ängstlich war er nicht.
    »Ich sag’s dir jetzt zum letzten Mal, Junge: Erheb deinen Hintern oder es knallt.«
    »Wer oder was knallt?«, trällerte eine scheußlich bekannte Stimme hinter mir. Ich drehte mich um. Statt Alessio stand da Frau Püttelmeyer und gaffte mich mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Richard, Alessio, ich habe doch laut und deutlich gesagt, dass die Klasse 7.1 im vorderen Teil des Busses Platz nimmt und die 7.2 im hinteren.«
    »Aber …« Weiter kam ich nicht, weil die Püttelmeyer mir mit einem lauten »Scht!« das Wort abschnitt und mich dabei mit einer feuchten Sabberfontäne voll ins Gesicht traf – würg!!!
    Maximilian Mürbe, ebenfalls aus der 7.2 und genauso bescheuert wie Skelettfinger, schob sich an mir vorbei und ließ sich neben seinen Blödiankumpel auf den Vierer plumpsen.
    »Gibt’s Probleme?«, fragte er und glotzte dabei wie ’ne Kuh, die sich aufs Melken freut, zwischen uns hin und her.
    Skelettfinger zuckte lässig mit den Schultern. »Nö. Michalski meint nur wieder, sich mit mir anlegen zu müssen.«
    Ich holte tief Luft, um den beiden eindrucksvoll zu versichern, dass es gleich jede Menge Probleme geben würde – und zwar für sie!
    Doch erneut machte das Püttelmonster mir einen hinterhältigen Strich durch die Rechnung. »Richard, Alessio, ab nach vorn. Und zwar sofort!«
    Okay, der Drops zwischen Skelettfinger und mir war noch nicht gelutscht, aber für diesen Moment kapierte ich, dass Rückzug angesagt war.
    Ich schenkte den beiden breit grinsenden Hirnis aus der 7.2 meinen finstersten Blick. Dann nickte ich Alessio auffordernd zu und wollte mich an der Püttelmeyer vorbei in den vorderen Teil des Busses quetschen.
    Pustekuchen! Der Gang war vollgestopft mit Schülern, die nach einem Platz suchten oder ihre Rucksäcke und kleineren Taschen in der Gepäckablage verstauten. Uns blieb nichts anderes übrig, als hinten wieder auszusteigen. Was von höhnischem Gelächter der beiden Vollpfosten auf dem Vierer begleitet wurde.
    Ich kochte vor Wut.
    Draußen stürmte dann auch noch Linda sofort auf uns zu.
    »Rick, hast du jetzt schon Heimweh oder warum steigst du wieder aus?«, säuselte sie in einem so fürsorglich gezuckerten Ton, in dem nur Frauen säuseln, die zu viele Erziehungsratgeber gelesen haben.
    Die anderen Erwachsenen, die neben dem Bus an der Haltestelle herumstanden, bedachten uns mit amüsierten Blicken.
    Eine Mutter mit streng nach hinten gebundenem blondem Zopf und knallrot geschminkten Lippen sagte: »Eure Lehrerin hat bestimmt eine große Tüte Heimwehbonbons für euch eingesteckt.«
    Wie lustig! Ich schmeiß mich gleich weg.
    Ich kniff die Augen zusammen und schickte ein verächtliches Pah in ihre Richtung. Dann marschierte ich so würdevoll, wie das mit einer knallroten Birne möglich war, zum vorderen Eingang.
    Im Bus erwartete mich die nächste Pleite. Alles besetzt. Bis auf die Zweierbank direkt hinterm Fahrer.
    Mist! Nur Kotztütenhalter und Milchschnittenhelden saßen auf Klassenfahrten hinterm Busfahrer.
    Doch es sollte noch schlimmer kommen, denn gleich nach Alessio und mir bestieg die Püttelmeyer den Bus und ließ sich schnaufend wie ein Walross auf die Sitzbank neben uns plumpsen.
    »Wie gut«, keuchte sie, »dann habe ich euch während der Fahrt im Blick.«
    Sie kramte ein Taschentuch hervor und tupfte
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