Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Noch so'n Spruch - Kieferbruch! - Rick ; Bd. 5

Noch so'n Spruch - Kieferbruch! - Rick ; Bd. 5

Titel: Noch so'n Spruch - Kieferbruch! - Rick ; Bd. 5
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
Vom Netzwerk:
sie mich scheinheilig an und brummte mir sechs Seiten Strafarbeit auf. »Die zeigst du mir bitte unaufgefordert am Montagmorgen vor. Noch bevor der Bus abfährt. Verstanden?!«
    Ich nickte erleichtert – auch wenn ich nicht den geringsten Plan hatte, wie ich das schaffen sollte.
    Endlich kam der Montag und mir war tatsächlich das Unfassbare gelungen: Ich hatte mir einen sechsseitigen Aufsatz zu dem Thema » Warum es sinnvoll ist, dass Schüler ihre Hausaufgaben machen « aus den Fingern gesaugt.
    Montag! Wie schööön sich dieser Wochentag auf einmal für mich anhörte.
    Okay, zunächst galt es für mich noch zwei kleine Hürden zu überwinden, bevor ich mich voll und ganz der seligen Leichtigkeit einer Klassenfahrt hingeben konnte.
    Die eine hörte auf den Namen Linda und war einfach nicht davon abzuhalten, uns zum Bus zu bringen. Angeblich hatte Pa sie darum gebeten – wegen der anonymen Schmiererei. Aber so, wie ich Linda kannte, wäre sie eh mitgekommen, nur um uns mit weißem Spitzentaschentuch in der Hand schniefend Adieu hinterherzurufen …
    Die andere war schmal, blass, schwarzhaarig, manchmal total nervtötend und wollte im Bus unbedingt neben mir sitzen: Blassbacken-Finn! Das war natürlich überhaupt nicht drin. Ich hatte längst für Alessio, David, Tobi und mich den Vierer hinten im Bus auf dem Plan stehen. Also kein Plätzchen mehr frei für Finnilein. Und außerdem hatten die Jungs keinen Bock auf ihn. Woran er mit seinem besserwisserischen Getue nicht ganz unschuldig war. Tausendmal hatte ich ihm das schon erklärt. Aber er ließ es einfach nicht bleiben. Meinte immer nur, so wäre er nun mal.
    Als wir auf dem Schulparkplatz ankamen, zerrte ich darum schnell vor Finn meinen Koffer aus Lindas Auto und stürmte sofort Richtung Busbahnhof davon.
    Finn rief mir hinterher, dass ich auf ihn warten solle, aber ich ignorierte ihn einfach. Schließlich hatte ich ihm heute Morgen schon dreimal klipp und klar gesagt, dass es leider absolut unmöglich war, dass er und ich im Bus nebeneinandersaßen.
    Wenn er es dennoch nicht kapierte, dann war das nicht mein Problem, fand ich.
    Frau Püttelmeyer stand neben dem Bus und klatschte fanatisch in die speckigen Hände. »Die 7.1 zu mir! Die 7.1 zu mir!«, ratterte sie dabei ohne Unterbrechung.
    Ich tauchte blitzschnell in der Schülermenge rund um unsere Klassenlehrerin unter, bevor Linda mich noch am Ärmel festhalten und mir zum Abschied einen ihrer Sabberknutscher auf die Wange pflastern konnte.
    Puh … das war Rettung in letzter Sekunde!
    Ich stellte meinen Koffer zu den anderen Taschen vorm Gepäckfach, drückte der Püttelmeyer die Strafarbeit in die Hand und kämpfte mich zu Alessio durch.
    Er hatte sich die Poleposition erkämpft und klebte quasi mit der Nase vor der noch verschlossenen vorderen Bustür.
    »Steht einer von den anderen hinten?«, checkte ich kurz die Lage. Wie gesagt, wir hatten den Vierer fest für uns eingeplant, und der galt allgemein als sehr umkämpft. Zumal wir mit der 7.2 auf Klassenfahrt fuhren. Einige von denen waren echt zum Wegspülen. Ganz besonders Skelettfinger und seine Hirnis. Eigentlich hieß er Henrik Maulhart. Doch wegen seiner langen, dürren Grapscher nannten wir ihn schon seit der fünften Klasse nur Skelettfinger . Er spielte bei den Eishockeyjets im Sturm und allein schon deswegen konnte ich ihn nicht ausstehen.
    Alessio winkte ab. »David und Tobi habe ich noch nicht gesehen. Aber keine Panik. Frau Püttelmeyer meinte, der Busfahrer öffnet nur die vordere Tür. Hinten bleibt zu.«
    »Hoffentlich«, sagte ich.
    Alessio nickte. »Ey, hundertpro. Ich hab extra dreimal nachgefragt.«
    Ich wollte gerade einwenden, dass man sich bei der Püttelmeyer nie sicher sein konnte, als die Tür sich öffnete.
    »Los!«, rief ich Alessio zu und drängelte ihn die Treppe hinauf. »Schnapp dir den Vierer!«
    »Nun mach mal halblang«, maulte er zurück und blieb prompt mit seinem Riesenrucksack im Gang stecken. »Vor uns ist doch keiner. Der Vierer gehört uns. Immer locker bleiben, Rick.«
    »Mierda!« Ungeduldig schob ich ihn von hinten an. Nicht, dass noch was schiefging. »Was hast du denn alles mitgenommen? Alle siebentausend Bände von Wie werde ich ein guter Eishockeyspieler , oder was?«
    »Haha«, gab Alessio genervt zurück.
    »Dann lass mich vor.« Ich versuchte, mich an ihm vorbeizuquetschen. Doch ganz genau in der Sekunde öffnete das Blödelhirn von einem Busfahrer auch noch die hintere Tür und im nächsten
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher