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Noch so'n Spruch - Kieferbruch! - Rick ; Bd. 5

Noch so'n Spruch - Kieferbruch! - Rick ; Bd. 5

Titel: Noch so'n Spruch - Kieferbruch! - Rick ; Bd. 5
Autoren: Coppenrath Verlag GmbH & Co. KG
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hervor.
    »Oh – mein – Gott!«, quiekte die Püttelmeyer. »Da ist ein Mensch drin.«
    Wow, was für eine Blitzmerkerin.
    Nun klopfte es wieder – und zwar laut und deutlich. »Wasisnun?! Machsmaluffoderwat?!«
    »Wir brauchen einen Schraubenzieher!«, rief Frau Mopp und drehte sich zu den Eltern um, die sich inzwischen ebenfalls neben dem Bus versammelt hatten. »Hat jemand von Ihnen zufällig Werkzeug dabei?«
    Bestimmt sieben Väter machten sich sofort auf den Weg, um handfestes und extrem männliches Werkzeug aus ihren Autos zu holen. Doch keiner hatte mit Linda gerechnet. Sie war als Erste am Gepäckraum, hatte schon eine hellblaue Nagelfeile mit gelben Sternchen am Griff aus ihrer bunten Bommeltasche herausgefischt und prockelte mit der Spitze im Klappenschloss herum.
    Ich kniff die Augen zu und stellte mir vor, ich stünde am Pferdeturm auf dem Eis. Ganz allein und ganz weit weg von hier – vor allen Dingen von Linda und ihrer endpeinlichen Nagelfeile. Aber das Unfassbare geschah. Es machte kurz klack und der Gepäckraum sprang auf.
    Uns blieb nicht viel Zeit, Linda verblüfft anzusehen, denn kaum hatte sie die Klappe nach oben aufgezogen, kam ein vorwitzig grinsendes rotes Vollmondgesicht zum Vorschein, das glänzte wie frisch aus der Fritteuse entstiegen.
    »Na ja … das konnte nur passieren … hihihi … weil ich immer mit dem ganzen Körper dabei bin.« Der Typ mit dem Vollmondgesicht kletterte von der Gepäckfläche und feixte fröhlich in die Runde. »Ist was?«
    Alle schüttelten stumm die Köpfe.
    »Ich wollte mal prüfen, ob das Gepäck es auch bequem hat … hihihi!«, war der zweite Möchtegern-Witz, über den nur er selbst lachen konnte.
    Ähm … nur er und Linda.
    »Na, Sie sind mir ja ein Scherzkeks«, kicherte sie überdreht herum.
    »Scherzkeks ist mein zweiter Vorname«, gab der Typ glucksend zurück.
    Aus dem Augenwinkel sah ich Finn, der es glatt mit ’nem Leuchtturm hätte aufnehmen können, weil natürlich jeder hier wusste, dass die superwitzige Nagelfeilen-Linda seine Mutter war.
    Mann, in seiner Haut wollte ich echt nicht stecken.
    »Deine Fast-Stiefmutter ist echt durchgeknallt«, amüsierte sich Alessio neben mir leise, aber immer noch laut genug, dass auch meine Birne leuchtturmrot wurde.
    »Danke, du Idiot«, zischte ich ihm zu und machte, dass ich zurück in den Bus kam. Ich wollte jetzt sofort weg von hier und auf Klassenfahrt!
    Es dauerte nicht lange, da stiegen auch die anderen wieder in den Bus ein und pflanzten sich auf ihre Plätze.
    »Sorry wegen eben«, murmelte Alessio mir gerade zu, als das Vollmondgesicht den Bus betrat und breit grinsend den Fahrersitz für sich beanspruchte.
    »Sodale. Ich bin der Klemens Sabbert«, quäkte er in das Headset, das er sich soeben aufgesetzt hatte. »Das könnt ihr aber gleich wieder vergessen und mich Schnulli nennen. Dann würd ich mal sagen, meiner Hühner wegen kann’s jetzt losgehen mit der Komfort-Reise, ne. Sind denn auch alle da?«
    »Ja!«, riefen alle außer mir und Alessio ergänzte ganz leise: »Spätzlefresser!«
    Wir rollten vom Parkplatz, der Busfahrer hupte wie bekloppt und rief fröhlich: »Nun winkt mal fleißig und seid nicht zu geizig mit den Kusshändchen … hihihi …«
    »Wie lustig«, brummte ich und Alessio zupfte vorsichtig an meinem Ärmel.
    »Was?«
    »Ob der die ganze Zeit über in sein blödes Headset quakt?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Bestimmt nicht. Der muss sich doch auf den Verkehr konzentrieren.«
    Nach zwanzig Minuten wusste ich, dass ich mich getäuscht hatte. Und wie!
    Schnulli quakte. Und zwar ununterbrochen.
    »Kinders, spitzt eure Lauscher und strengt eure grauen Zellen an«, blökte er gerade durch den Bus. »Was ist rot und liegt in der Wüste?«
    Keiner antwortete.
    »Ein Faden mit Sonnenbrand!«, prustete er los.
    Ein paar im Bus kicherten. Aber die meisten waren inzwischen viel zu genervt, um irgendeinen Ton herauszubekommen.
    Mir war auch nicht nach Lachen zumute. In meinen Ohren rauschte das Blut. Wenn dieser Schnulliknallkopf nicht bald seinen komplett unwitzigen Mund hielt, dann würden sich meine Hände wie ferngesteuert um seinen Hals legen und zudrücken.
    Verdammt, warum hatte die Püttelmeyer uns verboten, jede Art von elektronischen Geräten mitzunehmen? Und warum hatte ich mich daran gehalten? Ich hätte glatt gemordet für meinen iPod.
    Ein Blick nach hinten in den Bus ließ mich zu allem Überfluss auch noch erkennen, dass das Geräte-Verbot scheinbar nicht für die
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