Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Noahs Kuss - - ...Und plötzlich ist alles anders

Titel: Noahs Kuss - - ...Und plötzlich ist alles anders
Autoren: PeP eBooks
Vom Netzwerk:
gehen.«
    Das ist tatsächlich eine Neuigkeit. Letztes Jahr haben seine Eltern es ihm nämlich nicht erlaubt.
    » Super«, sagt Noah. » Du kannst mit uns kommen.«
    Tony seufzt. » Ganz so einfach ist es nicht. Meine Eltern wollen es mir nämlich nicht erlauben. Aber ich gehe trotzdem hin. Nur will ich mich nicht heimlich rausschleichen– das wäre der falsche Weg.«
    » Und was willst du– was sollen wir da jetzt machen?«, frage ich.
    » Ich erklär’s euch. Ich hab mir gedacht, wenn genug Leute kommen, um mich abzuholen– wenn meine Eltern sehen, dass eine ganze Gruppe von Mädchen und Jungs kommt–, dann lassen sie mich vielleicht gehen.«
    » Klingt nach einem guten Plan«, sage ich. » Wir trommeln alle zusammen.«
    » Ich bin dabei«, erklärt Noah.
    » Ich natürlich sowieso«, sage ich. » Jay kann uns fahren. Ich bin mir sicher, wir können Laura und Emily und Amy und Amber dazu kriegen, dass–«
    » Wer ist Amber?«, fragt Tony.
    Ich habe vergessen, wie kurz ich Amber erst kenne.
    » Das ist dieses Mädchen aus meinem Witwenball-Komitee. Du wirst sie mögen.«
    » Ach die – Kyle hat mir schon von ihr erzählt.«
    Ich muss einfach fragen. » Dann kommt Kyle also auch?«
    Tony nickt. » Er ist dabei.«
    » Und Joni?«
    Tony weicht mir mit den Blicken aus.
    » Keine Ahnung«, sagt er.
    » Hast du sie gefragt?«
    » Ja.«
    » Und?«
    » Sie will schon…«
    » Aber?«
    » Scheint so, als ob Chuck nicht will.«
    » Aber was hat das denn miteinander zu tun?«, frage ich. Natürlich weiß ich, dass das etwas miteinander zu tun hat. Ich weiß genau, was da abläuft, und das macht mich wütend. Ich bin auf Joni so total wütend. Das lässt sich mit Worten überhaupt nicht beschreiben. Meinetwegen kann sie mich mies behandeln. Aber sie kann Tony nicht so behandeln. Dafür gibt es keine Entschuldigung.
    Ich weiß, dass es für Tony nur noch schlimmer wird, wenn ich ihm offen zeige, wie sehr mich Jonis Verhalten empört. Deshalb beginne ich vom Ball der Lustigen Witwe zu erzählen. Noah zieht ein paar von den Fotos heraus, die er auf dem Friedhof gemacht hat. Sie sind wahnsinnig toll– eine gespenstische Atmosphäre, aber nicht gruselig, sondern geisterhaft. Ich merke, dass Tony genauso beeindruckt ist wie ich. Als Noah dann zwischendrin mal auf die Toilette verschwindet (wir nehmen an, das ist erlaubt, auch wenn man dafür aus der Küche gehen muss), wirft er mir einen wissenden Blick zu und lächelt.
    » Das verdanke ich nur dir«, sage ich. » Du hast mir gesagt, ich soll ihm meine Gefühle zeigen. Ehrlich, wenn du nicht gewesen wärst, hätte ich mich das nicht getraut.«
    » Das verdankst du nur dir selbst«, antwortet er. » Und– hat es sich gelohnt?«
    Ich nicke und in diesem Augenblick kommt Noah zurück.
    » Was ist?«, fragt er, weil er spürt, dass er mitten in ein Gespräch geplatzt ist.
    » Nichts«, sagen Tony und ich wie aus einem Mund, dann schauen wir uns an und lachen.
    » Wir haben gerade über dich gesprochen«, sagt Tony.
    » Nur Schlechtes natürlich«, ergänze ich.
    Noah nimmt es mannhaft. Eine Stunde lang sitzen wir zusammen und reden und machen auch noch etwas Hausaufgaben, dann kommt Jay wieder vorbei, und Noah und ich verabschieden uns. Jay setzt Noah bei ihm zu Hause ab. Ich begleite ihn noch bis zur Haustür. Noah fährt mir mit den Fingern leicht durch die Haare, bevor er reingeht. Ich mache dasselbe bei ihm. Wir lächeln uns an und sagen uns Tschüss. Wir freuen uns auf das nächste Hallo.
    Als ich wieder bei Jay im Auto sitze, will er nach Hause abbiegen. Aber ich sage ihm, dass wir noch einen Zwischenstopp einlegen müssen.
    Ich muss mit Joni reden. Jetzt sofort.

Flicker
    Jonis Mutter wirkt überrascht, als sie mich sieht. Aber sie scheint auch erleichtert zu sein.
    » Paul!«, ruft sie laut, als sie die Tür geöffnet hat. » Wie schön, dich zu sehen!«
    » Gleichfalls«, sage ich– und das ist die Wahrheit. Sie ist für mich wie eine zweite Mutter. Denn das ist noch so eine Sache: Ich habe nicht nur Joni verloren, sondern auch meine zweite Familie.
    » Ist Joni da?«, frage ich.
    » Sie ist oben in ihrem Zimmer. Vor zwei Wochen hat sie zu mir gesagt, ich soll dich nicht reinlassen, falls du hier aufkreuzt. Komm doch rein!«
    Ich will nicht, dass Jonis Mutter wegen mir Schwierigkeiten kriegt, so unsicher bin ich schon, so wenig weiß ich inzwischen über Joni Bescheid.
    » Soll ich wirklich?«, frage ich.
    » Absolut«, antwortet sie. » Ich weiß, dass ihr beide einen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher