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No Sex in the City

Titel: No Sex in the City
Autoren: Unbekannter Autor
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schlammfarbenen Augen glänzen wie Mondenschein, deine weichen Lippen, wenngleich nicht von der Klasse einer Angelina Jolie, sind wie Pfirsiche. Deine breiten Hüften in meinen Händen sind das pralle Leben, und dass du so klein bist, gereicht mir nur zur Freude.«
    Allerdings wirkte sie jünger, als sie war, das hatte auch mit ihrem Elfengesicht und ihrem spitzen Kinn zu tun. Leider kam sie aus dem Alter heraus, in dem sie Zöpfe tragen und ihr niedliches Wesen herausstreichen konnte, was wiederum den Vorteil hatte, dass sie nicht länger von Männern gefragt wurde, wie lang denn ihre Kniestrümpfe seien.
    Okay, streng wissenschaftlich betrachtet verhielt sich die Sache so, dass sie attraktiver war als über fünfundsechzig Prozent der Leute, mit denen sie zur Schule gegangen war, dass diese aber dennoch, wollte man www.friends-reunited.co.uk Glauben schenken, allesamt bereits Kinder hatten. Allesamt. Sogar Magda mit der zugeklebten Brille und dem Blick, von dem man nie wusste, wem er galt. Und selbst Mary Tracey Frances McGoolie, die stank wie ein alter Ofen. Nur Katie hatte seit vier Monaten keine Verabredung mehr gehabt.
    Vier Monate komplett ohne Kerl. Und wenn sie ehrlich war . Sie kritzelte herum, während ihr Computer hochlud, und starrte immer noch in die Eingangshalle . Wenn sie mal ganz ehrlich war, war auch Clive nicht das höchste
    der Gefühle gewesen. Eigentlich hatte sie sich überhaupt nur mit ihm eingelassen, um die vorangegangene dreimonatige Dürreperiode ohne jedes Date zu beenden. Aus diesem Grund hatte sie es ihm auch durchgehen lassen, dass er sich an der verschorften Stelle hinter seinem Ohr gekratzt hatte und die Schorfplacken direkt in seinen Caesar Salad gerieselt waren.
    Katie roch schnell an ihren Achselhöhlen. Okay, das konnte es nicht sein.
    »Was tust du da?«, fragte Miko.
    »Nichts«, antwortete Katie. »Ich checke meine EMails.«
    Miko sah unter ihren Achselhöhlen nach.
    »Wurdest du von der IT-Abteilung mit etwas ausgestattet, das sie uns anderen vorenthalten?«
    »Nein«, seufzte Katie. »Was stimmt nicht mit mir?«
    Miko kniff die Augen zusammen und sah sie an. »Nichts«, sagte sie.
    »Das klang wie: Mmh mmh aber«, sagte Katie. »Du weißt schon, wie: Nichts ... aber ...«
    »Mach dir die Fakten klar«, sagte Miko.
    »Aha«, sagte Katie.
    »Wir befinden uns in einer Krise.«
    »Ich wünschte, dass nicht alle so reden würden. Was für eine Krise?«
    »Die Männermangelkrise.«
    »Das ist eine richtige Krise?«
    Katie sah zum ersten Mal, dass Miko künstliche Wimpern hatte, passend zu den künstlichen Nägeln. War überhaupt etwas echt an ihr? War das vielleicht Katies Problem - alles zu echt ?
    Miko starrte sie an.
    »Was denn?«, fragte Katie.
    »Willst du sagen, dass du wirklich nichts von dieser Krise weißt?«
    Miko zeigte geduldig noch einmal durch die Glaswand in die Eingangshalle: »Frau, Frau. Glatzkopf. Frau. Frau. Kapierst du nicht?«
    »Es gibt keine Männer?«
    »Endlich.«
    »Aber das wird doch nur so gesagt. Wir sagen das jeden Tag.«
    »Weil es so ist«, sagte Miko. »Warum habe ich mir wohl diese Titten gekauft?«
    »Vielleicht sollte ich mir ein Paar Titten kaufen«, sagte Katie gedankenverloren im Square Root und rülpste zur Bekräftigung.
    Terence’ Froschaugen begannen zu leuchten. »Ich finde, dass du großartig aussiehst«, sagte er hoffnungsvoll. Katie, die nicht begreifen konnte, was sie da gerade laut herausposaunt hatte, sah eine letzte Warnung darin und stand auf. Wenn Terence so brillant im Job war, wie er es jetzt drei Stunden lang erläutert hatte, dann würde er die Drinks sicher gerne übernehmen. Sie torkelte zur Damentoilette.
    Am Dienstagabend trafen sich die Mädels in einem Weinlokal. Um sie herum waren lauter andere Frauen, die irgendwelche Frauenabende veranstalteten. Eine Menge Weißwein floss. Schuhe und Stimmen waren hoch. Der einzige Mann in Sicht war der Kellner.
    »Oh Gott«, sagte Louise. »Haltet mir den Kerl vom Hals.«
    »Der Kellner ist der größte Widerling in NW11«, sagte Olivia laut. »Tut mir leid, Louise.«
    Louise lief rot an. »Ich habe zu viel Wein getrunken. Dass sie ihn aber auch in so großen Gläsern servieren müssen.«
    »Und dann kam ein Hund und hat meine Hausaufgaben gefressen«, sagte Katie. Eigentlich würde sie gerne über die Arbeit reden, aber in Anwesenheit von Olivia war das schlecht möglich. Irgendwie kam ihr in letzter Zeit öfter mal der Gedanke, dass es vielleicht ein bisschen ... witzlos war,
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