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No Sex in the City

Titel: No Sex in the City
Autoren: Unbekannter Autor
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und sich total aufdonnert, aber tausende von Männern hinter ihr her sind?«, fragte Katie.
    Ein durchaus leidenschaftliches Stöhnen war zu hören.
    »Mmh«, Olivia kniff die Augen zusammen. »Aus demselben Grund, aus dem jedermann Phil liebt, obwohl er wie ein Stück Stallvieh aussieht. Drogen.«
    »Okay«, sagte Katie laut. »Ich verstehe.«
    Nebenan kehrte für einen endlosen angespannten Moment Stille ein. Die beiden Frauen sahen sich an. Pause. Dann ging es im gewohnten Rhythmus weiter.
    »Jesus«, sagte Olivia. Sie sah Katie an. »Hättest du nicht eine größere Wohnung kaufen können?«
    »Im Londoner Norden?«, fragte Katie. »Klar! Ich hätte auch an den Dachpool denken sollen. Und an die Dienstmädchenkammern. Was bin ich nur für eine Idiotin.«
    »Ich sag ja bloß.« Olivia glaubte an Karma, und so war sie möglicherweise der Meinung, dass eine winzige Wohnung mit gigantischer Hypothek in Kentish Town auf das Konto von Katies Unfähigkeit ging.
    Katie schlug laut eine Seite um.
    »Das ist der Hammer!«, platzte es aus ihr heraus.
    »Was? Ein schallschluckendes Spray, das man soeben erfunden hat?«
    »Nein.«
    »Neue Gesetze, die es erleichtern, laute Mieter loszuwerden?«
    »Nein.«
    »Sex macht fetter als die Atkins-Diät?«
    »Schau mal«, sagte Katie und zeigte auf die Zeitschrift.
    Olivia schielte von oben darauf.
    »Frauen treiben Männer in den Wahnsinn«, las sie laut. »Du solltest diese frauenfeindlichen Blätter nicht mehr kaufen.«
    Sie lasen den Artikel und verdrehten die Augen. Demnach war ihre Generation Frau angeblich eine Ansammlung von unkontrollierbaren vergrellten Männerfresserinnen, die frei herumliefen und die letzten fünf netten
    Jungs der Welt terrorisierten. Den Geräuschen aus dem Nebenzimmer nach zu urteilen, konnte man da nur schwerlich widersprechen.
    »Hier steht, dass es kaum noch Männer gibt, und wir ihnen nachkläffen werden. Nun, das erklärt einiges«, sagte Olivia.
    »Wenn das stimmt, warum ist da drin dann er es, der kläfft?«
    Plötzlich jaulte jemand in den höchsten Tönen.
    Die beiden Frauen sahen sich an.
    »Ich applaudiere frenetisch«, sagte Olivia, »wenn ich von Lou auch nur das kleinste Piepsen höre.«
    »Wir wollen uns absolut nichts vormachen, was da so abläuft«, sagte Katie und wandte sich wieder ihrer Zeitschrift zu. »Hier steht, wir seien alle miese versoffene Schlampen.«
    »Miese versoffene Schlampen? Echt?«, fragte Olivia.
    »Klar, und mir ist ehrlich gesagt auch noch kein anderer Weg eingefallen, mit dem modernen Londoner Mann auszukommen«, erklärte Katie traurig.
    Die Tür am anderen Ende des Korridors öffnete sich, und die papierdünnen Wände zitterten. Der Raum, in dem sie saßen, Katies Wohnzimmer, war mit einer uralten Küchenzeile ausgestattet. Der Makler hatte erklärt, das sei absolut perfekt, um Gäste zu bekochen. Absolut perfekt war allerdings nur Katies Gewissheit, dass sie hier niemals Fisch kochen würde.
    Louise näherte sich auf Zehenspitzen und gähnte demonstrativ. Ihre Beine waren gewaltig, was ihr egal war, auf ihre große Nase allerdings war sie fixiert.
    »Uaahhh, muss wohl geschlafen haben ... wollte mich nur ein bisschen hinlegen ... Tee ... das wär’s ...«
    Die beiden Frauen sahen sie an und warteten.
    »So was von müde ...«, hielt Louise sich dran und machte sich betont zerstreut am Kessel zu schaffen.
    »Ich habe mal von einem kleinen Mädchen gehört«, sagte Olivia, »die schreckliche Lügengeschichten erzählt hat, und eines Tages wurde sie dann von einem Auto überfahren, weil sie eine so schreckliche Lügnerin war. Karma.«
    »Genau. Ihr Name war Chlamydia«, sagte Katie streng. »Chlamydia lügenboldensis.«
    Louise verdrehte die Augen.
    »Okay, okay, ich habe jemanden kennengelernt.«
    »Jemanden? Oder etwas?«
    Sie sah ihre Freundinnen wütend an.
    »Ich hatte soeben Sex mit einem Mann. Das ist mehr, als ihr beiden zusammen für die gesamten letzten Monate vorweisen könnt.«
    »Ich habe seit Monaten keinen Mann mehr zu Gesicht bekommen«, sagte Olivia. »Wie sieht so etwas denn aus?«
    Louise zuckte mit den Schultern.
    »Mmh ... an manchen Stellen sind sie weniger behaart als wir. An anderen Stellen haben sie mehr Haare.«
    »Wie Affen«, half Katie nach.
    »Und sonst?« Olivia hatte sich jetzt des Kessels angenommen, und es bestand Aussicht auf trüben, biologischdynamischen grünen Tee.
    »Mmh, sie haben diese merkwürdigen Hebelgeräte.«
    »Wozu das?«, fragte Katie.
    »Die bewegen sich auf
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