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No Sex in the City

Titel: No Sex in the City
Autoren: Unbekannter Autor
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Akzent. »Ja, so etwas kann passieren.«
    Er war groß, ganz in Schwarz gekleidet und hatte seinen Hut tief in die Stirn gezogen. Direkt hinter ihm stand eine Laterne, und sie konnte sein Gesicht nicht sehen. Mist, Mist, Mist. Das war nicht gut. Mann in Schwarz auf ausgestorbener Straße - das war definitiv nicht erfreulich. Ihre Augen schossen wieder zur Seite, um eine Fluchtmöglichkeit zu suchen, und sie verwünschte ihre dämlichen Absätze.
    »Nein«, warnte die Stimme sie. »Nicht wegrennen. Mach das nicht. Ich habe ein Messer. Oder eine Pistole. Oder etwas echt Schreckliches. Und du siehst ziemlich nett aus.«
    Katie starrte ihn an und war zu Tode erschrocken.
    »Ich - ich bin ziemlich nett«, sagte sie mit einer Stimme, die zwei Oktaven höher lag als sonst. »Lässt du mich jetzt gehen?«
    »Ich sehe so etwas«, erklärte der Mann. »Ich gebe mich nur mit netten Leuten ab.«
    Mist, Mist, Mist. Sie würde vergewaltigt werden, getötet, gekidnappt, gefoltert. Die allerschlimmsten Dinge würden passieren. Oh Gott. Sie befand sich mitten in einer der meistbevölkerten Städte. Wo zum Teufel waren all die Leute? Oh nein. Sie würde tot auf der Straße liegen. Wie würde man sie wohl in der Zeitung beschreiben?
    »Zeig mir dein Handy«, sagte der Mann mürrisch. Er nahm sie beim Arm - Katie zuckte zusammen und zitterte jetzt wie ein junges Fohlen - und führte sie auf die dunkle Straßenseite. Sie könnten ein plauderndes Pärchen abgeben.
    Ihr Handy, klar. Wäre sie Actionschauspielerin in 24, hätte sie etwas Sinnvolles damit anzufangen gewusst. Aber ihre zitternden Finger, die es jetzt aus der Tasche zogen, würden die winzigen Tasten gar nicht drücken können.
    »Das ist ein Scheißhandy«, sagte der Mann und starrte auf das billige schwarze Teil.
    »Ja«, bestätigte Katie. Permanent hatte sie von allen möglichen Leuten zu hören bekommen, was für ein Scheißhan-dy sie hatte. Vielleicht würde ihr das jetzt das Leben retten - oder er würde sie erst recht umbringen, aus blanker Wut über einen so miserablen Geschmack.
    Der Mann schmiss es auf den Boden und zertrat es unter dem Stiefelabsatz. »Du solltest dich um Stil bemühen«, sagte er. »Du solltest dir ein besseres Handy kaufen.«
    Er nahm ihr vorsichtig die Tasche ab und begann, darin herumzukramen.
    »Und schau dir dieses Chaos an. Was für ein Chaos. Wie findest du nur deine Sachen wieder? Lauter Taschentücher und Lippenstifte.«
    »Das soll Diebe abschrecken«, sagte Katie. Sie konnte sein Gesicht nicht sehen, aber für einen blutrünstigen Vergewaltiger schien er nicht sehr an ihr interessiert. Ihrem Lippenstift schenkte er dagegen mehr Aufmerksamkeit.
    »Hast du einen Freund?«
    »Wie bitte?«
    »Nun ja, ich denke, dass du keinen Freund hast. Du solltest den orangen Lippenstift wegschmeißen. Orange steht dir nicht. Vielleicht ist das der Grund, warum du keinen Freund hast.«
    »Wirst du mich wie deine tote Mutter zurechtmachen und dann vergewaltigen und umbringen?«, fragte Katie panisch.
    Es war dunkel, aber sie konnte das ungläubige Aufblitzen in seinen Augen erkennen.
    »Nein!«, lachte er. »Ich nehme ...« Er schüttete die Münzen aus, »vierundzwanzig Pfund und neunzehn Pence. Und diese Karten, für eine halbe Stunde ungefähr. Keine Angst,
    das Geld bekommst du von der Bank zurück. Außer die vierundzwanzig Lappen natürlich. Tut mir leid.«
    »Entschuldige dich nicht«, sagte Katie. »Tu es einfach nicht.«
    »Ja«, antwortete der Mann. »Doch. Ich tu es.«
    Er gab ihr die Tasche wieder.
    »Das ist eine scheußliche Tasche. Du solltest dir eine schicke Tasche zulegen. Gibt dir denn niemand mal einen Rat?«
    »Halt den Mund.«
    »So ein nettes Mädchen wie du. Du bräuchtest einen netten Mann, der auf dich aufpasst. Der dir hübsche Taschen kauft.«
    Er sah mitleidig aus. »Also, danke. Komm gut nach Hause. Hast du eine Fahrkarte?«
    » Ja .«
    »Gut. Okay dann. Pass auf dich auf. Tschüss.«
    Katie sah ihm nach, als er verschwand, geschmeidig wie eine Katze. Sie konnte nicht wirklich begreifen, was soeben passiert war, und ihr Herz schlug mächtig weiter. Ihr schwand der Atem. Sie lehnte sich gegen eine Mauer.
    »Scheiße«, stöhnte sie.
    Der Betrunkene torkelte herbei.
    »Hallo, Schätzchen!«
    »Wo warst du, verdammt?«, brüllte sie ihn an. »Ich wurde fast umgebracht.«
    Er richtete sich auf und sah ihr einen Moment lang in die Augen.
    »Tut mir leid, Süße«, nuschelte er. »Ich habe schon eine Freundin.«
    Und er torkelte
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